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BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker

BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker

Titel: BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker
Autoren: Im Magoon-Club saß mein Henker
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wie er auf den Tankwart einredete, etwas aufschrieb und wieder herausstürzte.
    »Hast du, was du brauchst?«
    Er flitzte im Kavaliersstart auf die Straße. »Ja«, nickte er. »Gloria besitzt ein Wochenendhaus an der Chesapeake Bay. Ich weiß nicht genau, wo es liegt. Aber der Tankwart hat mal ihren Wagen abgeholt, als der streikte. Er konnte mir den Weg beschreiben.«
    Ich war verdammt unruhig. Gloria hatte viel für uns riskiert. Sie war eine Frau und noch sehr jung. Ich dachte nicht daran, daß sie uns an die geheimnisvolle Organisation heranführen konnte und daß sie deshalb für uns ungeheuer wichtig war. Ich dachte nur, daß sie ein Mensch war, dem wir helfen mußten.
    Phil saß ganz außen, ich in der Mitte. Winzige Ortschaften sausten an uns vorbei.
    »Noch weit?« fragte Phil.
    »Schneller geht’s nicht«, knurrte Jim. Die Tachonadel bewegte sich in der gefährlichen Nähe von neunzig Meilen. Natürlich war aus dem Wagen noch bedeutend mehr ’rauszuholen, doch das wäre bei den Straßenverhältnissen Selbstmord gewesen.
    Phil und ich sind, was schnelles Fahren anbelangt, einiges gewöhnt. Was Jim vorexerzierte, lag aber schon jenseits von Gut und Böse.
    Endlich mußte er das Gas zurücknehmen. Wir holperten einen Weg entlang, der in Schlangenlinien zur Küste führte.
    Jim bremste den Wagen vor einem Holzbungalow ab.
    »Das muß es sein«, sagte er. »Sehen wir nach, ob sie da ist.«
    Ein Fensterladen war geschlossen, zwei andere standen weit auf. Wir stiegen aus und wollten eben das letzte Rasenstück überqueren, als Phil sich bückte.
    »Sieh dir die Profile an«, sagte er zu mir. »Wahrscheinlich zwei Wagen. Die Eindrücke sind noch ganz frisch.«
    Ich hatte ein flaues Gefühl im Magen. Fast gleichzeitig rannten wir auf den Bungalow zu.
    Die Tür war nur angelehnt. Es gab keinen Flur. Man kam gleich in einen großen Wohnraum.
    »Zu spät«, sagte Phil, als er die umgestürzten Möbel und herausgezogenen Schubladen sah. Es sah aus, als ob eine Horde Irrsinniger darin gehaust hatte.
    Jim rannte ins Freie, kam aber nach wenigen Augenblicken zurück. »Ihr Wagen steht in der Garage. Er hat nur noch Schrottwert.«
    Ich blickte ihn fragend an.
    »Reifen zerschnitten, Polster zerfetzt. Der Motorblock wurde mit einem Hammer zerschlagen.«
    »Fällt dir nichts auf, Phil?«
    »Hm«, brummte mein Freund. »Die Leute, die Gloria suchten, waren verdammt wütend. Vielleicht, weil ihnen das Girl durch die Lappen gegangen ist?«
    »Das müssen wir schnell herausfinden und Gloria suchen. Sie könnte sich noch in der Gegend herumtreiben. Vielleicht ist sie zum Strand hinuntergegangen?«
    Wir verließen den Bungalow.
    »Hast du eine Pistole?« fragte ich Jim. Er grinste und klopfte auf seine Gesäßtasche. »Sogar einen Waffenschein, mein Alter.«
    »Wir müssen uns trennen«, schlug ich vor. »Phil geht nach Norden, du, Jim, nimmst die Mitte, und ich gehe nach Süden.«
    »Wenn Gloria aber nach Westen gegangen ist?« wandte Jim ein.
    Ich zeigte auf die langen Schilfreihen und das saure Gras, das gleich hinter dem Bungalow wuchs. »Moor, sie wäre nicht weit gekommen.«
    Als wir auf den Weg zurückkamen., versuchten wir anhand der Reifenspuren die Richtung herauszubringen, in der die beiden Wagen gefahren waren. Leider erwies sich das als unmöglich. Sie schnitten sich mit unseren Profilen.
    Sie konnten also den Weg nur zurückgefahren sein, den wir hergekommen waren.
    Wir hatten aber niemanden gesehen. Es bestand die Möglichkeit, daß sie nach Norden ausgewichen waren. Doch mit solchen Hypothesen konnten wir uns jetzt nicht auseinandersetzen.
    Wir mußten Gloria finden — und zwar vor den anderen.
    ***
    Sie hatte sie kommen sehen. Gerade noch rechtzeitig, um nicht wie eine Maus in der Falle eingesperrt zu werden.
    Gloria erkannte den hellblauen Ford mit weißem Dach. Und als sie Ted und Biggy beobachtete, die als erste ausstiegen, wußte sie, was man ihr zugedacht hatte.
    Gloria sprang aus dem Fenster, das nach hinten, dem Moor zu, lag. Sie rannte am Rand der trügerischen Grasnarbe entlang und bog vor dem kleinen Birkenwäldchen nach Osten ab, um Colbersund zu erreichen.
    Gerade als sie den Weg überqueren wollte, sah sie den zweiten Wagen kommen.
    Sie hatten sich geteilt. Während die einen im Haus nach ihr suchten und alles auf den Kopf stellten, verteilte sich die zweite Gruppe auf das Gelände.
    Gloria rannte um ihr Leben. Ihr Atem ging keuchend, sie stolperte, fiel hin, raffte sich wieder auf und lief
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