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BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

Titel: BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing
Autoren: Der Rächer aus Sing-Sing
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auf die Tür zu. Der Schlüssel steckte von außen. »Wie sind Sie rausgekommen?« wollte er wissen.
    »Durchs Fenster. Ich bin Über den Sims in ein anderes Zimmer geklettert. Da habe ich auch die Pistole gefunden.«
    Phil drehte den Schlüssel im Schloß und stieß die Tür auf. Cheryl schlüpfte als erste hinein. Phil zog die Tür hinter sich zu. »Schließen Sie die Vorhänge, damit uns von draußen niemand sehen kann!« befahl er leise.
    Sie gehorchte. Phil beugte sich über die schlanke Gestalt, die leblos auf dem Sofa lag. Phil erkannte das schmale, im Schlaf entspannte Gesicht und die dunkle Haarmähne sofort wieder. Die Lippen des Mädchen waren halb geöffnet. Sie atmete tief und regelmäßig.
    Er rüttelte sie leicht an der Schulter. »Sandra?«
    Ihre Augenlider zuckten. Sie seufzte im Schlaf und drehte den Kopf auf die andere Seite.
    »Ich glaube nicht, daß sie aufwacht«, meldete sich Cheryl Kent.
    Noch einmal rüttelte er den Arm des Mädchens, diesmal kräftiger.
    Sandra Sheppart schlug die Augen auf, schloß sie aber sofort wieder. Sie stöhnte leise. Drei Sekunden später ging ihr Atem wieder regelmäßig. Sie war wieder eingeschlafen.
    Phil biß sich auf die Lippen. Das Girl war bewußtlos. Selbst mit Cheryls Hilfe würde es unmöglich sein, Sandra aus dem Haus zu bringen, ohne daß sie bemerkt wurden.
    Er wandte sich Cheryl zu. »Haben Sie eine Ahnung, ob hier ein Abstellraum existiert? Oder etwas Ähnliches?«
    »Ja, ich habe mich umgesehen«, nickte sie heftig, »weil ich mich verstecken wollte. Am Ende des Flurs ist eine Kammer mit Gerümpel. Sie hat keine Fenster, aber eine Tür, die man abschließen kann. Der Schlüssel steckt im Schloß.«
    »Gut!« Phil richtete sich auf. »Bleiben Sie hier! Ich sehe nach und komme dann zurück.«
    Vorsichtig öffnete er die Tür und horchte hinaus. Nichts war zu hören. Nicht einmal die Geräusche aus der Bar drangen bis hierher. Phil riskierte es, die Taschenlampe anzuknipsen, aber er verdeckte den Lichtkegel mit der hohlen Hand. Schnell ging er auf das weißlackierte Viereck zu, das sich an der Stirnwand des Gangs abzeichnete.
    Der Schlüssel steckte tatsächlich. Phil zog ihn ab, öffnete die Tür und steckte ihn von innen wieder ins Schloß. Dann sah er sich um.
    Der Lichtkegel der Taschenlampe wanderte über kahle, fensterlose Wände, einen ausrangierten Sessel, Stühle, das Gestell eines Barhockers ohne Polster, leere Flaschen. An einem der Stühle lehnte zwar ein Besen, aber der Fußboden schien mit diesem Instrument seit Jahren nicht in Berührung gekommen zu sein.
    Phil nickte befriedigt, bedeckte die Hand und glitt zurück auf den Gang.
    Cheryl Kent hockte immer noch neben ihrer Freundin und sah ihm erwartungsvoll entgegen.
    »In Ordnung«, sagte er, »ich trage sie hinüber. Lassen Sie das Licht an, und schließen Sie hinter uns die Tür ab! Haben Sie ein Taschentuch?«
    Sie nickte.
    »Gut. Wickeln Sie es um die Taschenlampe und leuchten Sie! Machen Sie keinen Lärm!«
    Er reichte ihr die Lampe. Ihre Finger zitterten — aber sie faßte fest zu. Dann trat Phil zu Sandra Sheppart, schob die Arme unter Schultern und Knie des Mädchens und hob sie hoch.
    Zwei Minuten später hatten sie den kleinen Abstellraum erreicht.
    Phil ließ Sandra Sheppart vorsichtig in den Sessel fallen. Das alte Möbel hüllte sie in eine Staubwolke. Cheryl hustete. Schnell auf Phils Blick hin verstummte sie wieder und preßte die Lippen zusammen.
    »Hören Sie, Cheryl!« flüsterte Phil eindringlich. »Sie müssen hier bei Sandra bleiben. Sie dürfen diesen Raum auf keinen Fall verlassen. Versprechen Sie das?«
    »Ja, bestimmt.«
    Ihre Stimme klang kläglich. Phil war überzeugt, daß sie diesmal Wort halten würde. »Schließen Sie die Tür von innen ab!« flüsterte er. »Ich bleibe in der Nähe. Sie brauchen keine Angst zu haben.«
    Dann glitt er wieder hinaus, unsichtbar in seinem schwarzen Anzug, und wartete, bis von innen der Schlüssel im Schloß gedreht wurde.
    Er blickte auf die Uhr. Noch fünf Minuten! In diesem Augenblick verließen, das wußte er, einige G-men ihre Wagen, um sich unauffällig unter die Gäste der Katakomben-Bar zu mischen. Captain Hywood von der City Police überwachte über Funk die Einsatzwagen, die einen dichten Ring um das Lokal gezogen hatten. Mr. High, der Chef des FBI-Districts New York stand in ständiger Funkverbindung mit Steve Dillaggio. Sie alle warteten. Sie wußten nicht einmal, worauf sie warteten. Aber sie waren auf alles
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