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BY700 - Falschgeld-Piraten

BY700 - Falschgeld-Piraten

Titel: BY700 - Falschgeld-Piraten
Autoren: Falschgeld-Piraten
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mal sehen?«
    Er nahm das Bündel, hielt eine halbe Note gegen das Lieht und betrachtete sie sorgfältig. Dann nickte er. »Einwandfrei. Sie haben ihn mit halben Blüten bezahlt. Das gleiche Falschgeld, das bei uns in Holy Loch verbreitet wurde. Ich denke, das löscht jeden Zweifel darüber aus, daß es tatsächlich auf mich abgesehen war und daß dies unser Fall ist, wie?«
    »In der Tat. Die andere Hälfte wird er nie mehr kassieren können. Aber das kann unseren Gegnern ja gleichgültig sein, so lange sie die Blüten in jeder gewünschten Zahl produzieren. Mr. Perth, es klingt nach dem Vorgefallenen etwas albern, aber: Wünschen Sie verstärkten Polizeischutz?«
    Perth grinste ironisch: »Wie meinen Sie das, Mr. Cotton? Was wollen Sie da noch verstärken, nachdem ich bereits in Ihrer Obhut bin?«
    Phil trat näher.
    »Wahrscheinlich denkt er, mir Ihren Schutz anzuvertrauen. Phil Decker ist mein Name. Ich glaube, daß ich in diesem Fall mitmachen werde.«
    Perth musterte ihn kurz. Dann lächelte er.
    »Angenehm. Perth. Josuah Perth, um genau zu sein. Aber ich denke doch, daß ich mich heute abend in meinem bescheidenen Hotel einlogiere und dort mit der Pistole unter dem Kopfkissen nicht weniger sicher bin als in meinem netten kleinen Kriegshafen Gairloch im alten Schottland, wo es unter den Lämmern Ihrer Majestät Flotte auch einige Wölfe gibt, mit denen man fertig werden muß.«
    Phil machte ein saures Gesicht. Ich sah mich um, ob jemand zuhörte, und dann sagte ich: »Einverstanden, Mr. Perth. Sie ziehen in Ihr bescheidenes Hotel. An der Feuerleiter warte ich mit meinem roten Jaguar, und dann legen wir bei mir eine Partie Schach auf und trinken einen original schottischen Whisky, und wenn bis Mitternacht bei uns keine Bombe explodiert ist und das Haus noch steht, dann legen Sie sich friedlich auf meine Couch und schlafen einem Morgen entgegen, der Ihnen nicht nur ein original englisches Frühstück bringt, sondern uns auch hoffentlich einige Fortschritte in unserem Fall.«
    Mr. Perth sah mir einen kurzen Augenblick tief in die Augen. Dann wanderte sein Blick zu dem toten Gangster, der gerade in seiner Zinkwanne ab transportiert wurde. Neben uns beugte sich unser Experte über den Giftpfeil, der in der Tischplatte steckte, und zog ihn mit einer Pinzette aus dem zersplitterten Kunststoffbelag. Mr. Perth neigte sein Haupt. »Bourroughs Inn«, sagte er leise. »42. West Street, 56.«
    ***
    »Ich fühle mich nicht sehr wohl in dieser Rolle«, sagte Mr. Perth und dehnte seine unendlich langen Gelenke in meinem Sessel. »Daß ich hier sitze und Ihren Whisky trinke, ist natürlich eine sehr hübsche Sache. Aber daß Ihr Freund und Kollege Phil in meinem Hotelzimmer die Nacht verbringt, beunruhigt mich. Es wäre meine Angelegenheit gewesen, dort auszuharren.«
    »Das läßt sich leider nicht mit unserer amerikanischen Gastfreundschaft vereinbaren«, entgegnete ich. »Sie müssen nicht gerade den Eindruck haben, hier sehr willkommen zu sein, nach allem, was Sie heute erlebt haben.«
    Er machte wieder seine gleichgültige, wegwerfende Gebärde. »Lieber Freund, wenn Sie wüßten, wie ich manchmal daheim in meinem eigenen Sprengel empfangen werde«, sagte er langsam. Er griff zu seinem Glas und trank.
    »Überdies können wir mithören, was und ob überhaupt etwas mit Phil Decker passiert«, sagte ich. Ich nahm das Telefon und wählte Phils Nummer in dem kleinen Hotel. Dabei hoffte ich nur, daß dieses Hotel nicht nur die eine Leitung hatte, denn die gedachte ich für die nächsten Stunden zu blockieren. Er meldete sich verschlafen.
    »Wach wenigstens auf, wenn dich jemand umbringen will«, empfahl ich ihm. »Ich schließe jetzt die Lautsprecher an. Also lege den Hörer nicht wieder auf.'«
    »Bin ich irr?« fragte er zurück, und aus einem Krachen im Hörer schloß ich, daß er ihn irgendwo niedergelegt hatte. Ich drückte den Gummisauger der Abhörspule hinten an den Telefonapparat, zog die Schnur bis an die Rückseite meiner Stereoanlage und führte den Normstecker in die Buchse ein. Als ich die entsprechende Taste drückte, rauschte es in den Lautsprechern, und bald konnte ich unschwer Phils Atemzüge vernehmen. Ich drehte den Lautstärkerregler etwas zurück und sagte: »Das Programm wird ein bißchen langweilig werden, Mr. Perth. Für den Überfall auf dem Flughafenzubringer kann man sich notfalls noch einen Grund denken, Sie sollten nicht dazu kommen, Ihr Wissen an uns weiterzuleiten. Was in unserer Kantine geschah,
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