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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2
Autoren: Der magische Dolch
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Handel g e geben hatte, der ihr entgangen war.
    »Was Fairbolt angeht, so wirst du ihn kaum beleid i gen, indem du ihm die Stirn bietest. Nicht einmal dann, wenn du Unrecht hast, und schon gar nicht, wenn du im Recht bist. Sein Rücken ist breit genug, um Widerspruch zu ertragen. Er hat allerdings nicht viel für Leute übrig, die ihm erst lauthals zustimmen und sich dann leise hi n ter seinem Rücken beklagen. «
    »Nun … das hat was für sich. «
    »Allerdings. Du hast keinen schlechten Eindruck auf ihn g e macht, Fünkchen. Genau genommen, wenn man die Ergebnisse betrachtet, musst du sogar einen ziemlich guten Eindruck g e macht haben. «
    »Nun, das ist eine Erleichterung. « Sie hielt verwirrt inne. »Was für Ergebnisse? «
    »Er hat meinen Pflock in der Krankenliste abgelegt. Ich bin i m mer noch ein Streifenreiter. Der Stammesrat kümmert sich um alle Streitfragen, die die Familien nicht untereinander lösen können, oder um Auseinandersetzungen zwischen den Fam i lienoberhäuptern. Aber für jeden aktiven Streifenreiter muss der Rat über den Lagerhauptmann gehen, um an ihn heranzuko m men. Er ist sozusagen das Familienoberhaupt von uns allen. Ich würde nicht sagen, dass Fairbolt mich vor den Folgen hie r von « – er hob den linken Arm und schüttelte ihn, um auf das Hoc h zeitsband hinzuweisen – »schützen wird oder auch nur kann. Aber er hält sich diese Möglichkeit zumindest vorerst noch o f fen. «
    Fawn wandte sich um, band die Pferde los und dachte darüber nach. Die Kehrseite von all dem schien zu sein, dass es nun Dags Aufgabe war – und die ihre? –, dafür zu sorgen, dass die Folgen dieser Geschichte nicht aus dem Ruder liefen. Als sie auf Holdes Rücken kletterte, sah sie unter einigen Birnenbä u men ein kurzes Stück entfernt Mari an einem aufgebockten Tisch sitzen. Massape Schwarzvogel saß auf der Bank neben ihr. Mari schien sehr hitzig zu diskutieren, wie sie die Arme schwenkte, und Massape hielt in offensichtlichem Interesse den Kopf geneigt. Selbst ohne Essenzgespür konnte Fawn das Th e ma dieses Gesprächs erraten und hätte es selbst ohne die ne u gierigen Blicke gekonnt, die das Paar ihnen be i den zuwarf.
    Dag hatte Feuerschopfs Zügel um seinen Haken gew i ckelt. Jetzt führte er das Pferd neben die Veranda und benutzte die Treppe als Aufstiegshilfe. Mit einem müden Ächzer ließ er sich in den Sattel sinken. Er drehte in einer auffordernden Geste das Kinn und führte sie beide wi e der auf die Küstenstraße, zurück nach Osten.

3. Kapitel
     
    Fawn wandte sich im Sattel um und schaute sich um, als sie an dem Waldweg vorbeikamen, über den sie angereist waren. Ein weiteres Mal drehte sie den Kopf, als die Kü s tenstraße einen Bogen beschrieb und auf eine Hol z brücke führte, die einen etwa zwanzig Schritt breiten Wasserarm überspannte. Die Insel am anderen Ende e r streckte sich in westliche Richtung und grenzte an den Ausläufer des Sees, der dem Hauptquartier der Streife n reiter gegenüberlag. Hinter der Brücke schwenkte ihre Küste n linie nach Norden ab, und auf einer Fläche von einer Quadra t meile erstreckte sich nur noch der See.
    In der Ferne erspähte Fawn einige der schmalen R u derboote, und dazu noch ein paar weitere Boote mit kle i nem, dreieckigem Segel. Auf der Insel, die über die Brücke zu erreichen war, standen nur wenige, vereinzelte Bäume. Dazwischen weideten Pferde und Ziegen sowie einige Schafe, und unter den Bäumen dösten mehrere schwarze Schweine.
    »Die Stuteninsel? «, vermutete Fawn.
    »Ja. Sie und die Fohleninsel sind unsere Hauptweiden. Auf Zäune kann man da verzichten. Die Fohleninsel kannst du von hier aus nicht sehen. Sie liegt dahinter, im Nordwesten. «
    »Oh ja. Sehr schlau, die Pferde so zu halten. Gibt es auch eine Hengstinsel? «
    Dag lächelte. »Mehr oder weniger. Die meisten Zuch t hengste werden dort auf der Walnussinsel geha l ten. « Er wies auf eine niedrige grüne Erhebung hinter der offenen Wasserfläche. »Das klappt ganz gut, solange nicht einer der Burschen allzu hitzig und begierig wird und versucht, in der Nacht hinüberz u schwimmen. Dann muss man einiges wieder in Ordnung bri n gen. «
    Die Küstenstraße führte wieder zurück unter die Bä u me und verlief hinter den kleinen Gebäudeansammlu n gen, die am Ufer verstreut lagen. Nach einer knappen Viertelmeile zügelte Dag Feuerschopf und blickte finster auf eine Lichtung, wo nur zwei Blockhütten standen. Das See schimmerte matt unter den fl a chen
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