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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2
Autoren: Der magische Dolch
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wäre, sollte überhaupt ni e mand es prägen können. Aber da ist es nun. «
    »Also erzähl mir nochmal ganz genau, was in dieser Höhle g e schehen ist. «
    Sie mussten beide ein weiteres Mal die Geschichte für Fairbolt wiederholen, erst Dag und dann Fawn, jeder in eigenen Worten. Sie erwähnten nur sehr knapp die U m stände, unter denen Dag auf Fawn gestoßen war, nac h dem die Banditen unter dem Bann des Übels sie auf der Straße entführt hatten. Wie er ihr in die Höhle des Übels gefolgt war. Und – Dag biss sich bei der Eri n nerung auf die Lippe – wie er knapp zu spät gekommen war, um das Ungeheuer daran zu hindern, ihr die Essenz des Zweim o nats-Kindes aus dem Leib zu reißen. Fawn erwähnte nicht, wie sie überhaupt allein und schwanger und u n verheiratet auf die Straße gekommen war, und Fairbolt fragte auch nicht danach. Mari hatte diese Geschichte schon damals in Glashütten von Fawn erfahren, und vie l leicht hatte sie dabei alles Wesentliche schon verraten.
    Aber Fairbolt wurde aufmerksamer und seine Fragen schärfer, als sie zu dem Durcheinander in der Höhle k a men, wo sie Dags Knochenklingen verwechselt hatte. Wie Dag, von den Erdle u ten überwältigt, Fawn die Zwi l lingsscheide zugeworfen hatte. Wie sie den Landzehrer zunächst mit der falschen, ungeprägten Klinge gestochen hatte und erst dann mit der richtigen, die bei Gebrauch gesplittert war. Wie die Grauen erregende Kreatur sich aufgelöst hatte und das erste Messer zurückblieb, auf so sonderbare Weise aufgeladen mit der Sterblichkeit von Fawns ungeborener Tochter.
    Bevor sie die Geschichte noch zur Hälfte erzählt hatte, hatte Mari sich einen Stuhl herangeholt, und Dag lehnte am Tisch. Fawn blieb lieber stehen, auch wenn sie die Knie gegeneinander drücken musste, um ein unwillkommenes Zittern zu unterdr ü cken. Zu Fawns Erleicht e rung fragte Fairbolt nicht nach den unappetitlichen G e schehnissen nach dem Kampf. Sein Interesse endete a n scheinend bei den todbringenden Knochenmessern.
    »Das willst du Dar zeigen «, sagte Fairbolt im A n schluss und nickte in Richtung des Messers, das immer noch auf seinem Schoß lag. Fawn war sich nicht sicher, ob es eine Frage oder ein Befehl sein sollte.
    »Ja. «
    »Dann lass mich wissen, was er davon hält. « Fairbolt zögerte. »Meinst du, diese andere Sache könnte seine Urteilskraft beei n flussen? « Er wies mit dem Kopf auf Dags linken Arm.
    »Ich habe keine Ahnung, was Dar von dieser Ehe ha l ten wird « – und es interessiert mich auch nicht, schien Dags Tonfall hinzuz u fügen, aber er sprach es nicht laut aus. »Doch ich nehme an, er wird trotzdem auf alle Fragen g e wissenhaft antworten, die sein Handwerk betreffen. Wenn danach Zweifel bleiben, kann ich i m mer noch eine andere Meinung einholen. Es gibt ein halbes Du t zend Formwirker an diesem See, die Mittlerklingen a n fertigen. «
    »Aber keiner erreicht Dars Geschick «, wandte Fairbolt ein und beobachtete Dag aufmerksam.
    »Deshalb werde ich ihn zuerst aufsuchen. Womöglich sogar als Einzigen. «
    Fairbolt wollte Dag das Messer zurückgeben, aber auf Dags Wink hin reichte er es Fawn. Sie zog sich die Schnur wieder über den Kopf und verbarg die Scheide zwischen den Brüsten.
    Fairbolt, beinahe auf Augenhöhe mit ihr, verfolgte das kühl. »Dieses Messer macht dich nicht zu einer Art Seenläufer ehre n halber, weißt du das, Mädchen? «
    Dag runzelte die Stirn. Doch bevor er etwas sagen konnte, an t wortete Fawn ungeachtet der Hitze, die in ihr aufwallte, ruhig: »Das weiß ich, Sir. « Sie lehnte sich n ä her zu ihm und fuhr mit gesenkter Stimme fort: »Ich bin ein Landmädchen und stolz d a rauf, und wenn das für Dag gut genug ist, kann der Rest von euch meinetwegen in diesen See springen. Nur damit du weißt, dass dieses Ding um meinen Hals kein Opfer ehrenhalber für euch sein sollte. « Sie nickte schroff und hielt sich aufrecht.
    Ein wenig zu ihrer Überraschung reagierte er nicht b e leidigt, sondern nachdenklich, zumindest wirkte er so, wie er sich die Lippen rieb. Er erhob sich mit einem Äc h zer, der sie sehr an einen müden Dag erinnerte, und schritt durch das Zimmer zu der Wand gegenüber des Kamins.
    Fast die ganze Fläche zwischen Kamin und Auße n wand wurde von einer Tafel aus sehr weichem Holz eingenommen, die be i nahe vom Boden bis zur Decke reichte. Sie war mit einem gr o ßen Raster überzogen, in dem Ortsnamen eingetragen waren. Fawn las bekannte Namen und erkannte, dass es eine Art Lan d
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