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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2
Autoren: Der magische Dolch
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karte von allen Reg i onen dieser Provinz war – auf der man die Umrisse nach Belieben verschieben und zu rechteckigen Fe l dern a n ordnen konnte. Auf der linken Seite befand sich noch eine separate Spalte mit Quadraten, die jeweils als Insel der Zwei Brücken, Graureiher- I nsel , Bibers Leid, Bäre n furt und Krankenliste gekennzeichnet waren. Und über diesen Feldern befand sich noch ein kleinerer roter Kreis mit der Aufschrift vermisst .
    In etwa der Hälfte der Felder steckten harte Holzstifte. Die meisten von diesen waren zu Gruppen von sechzehn oder fün f undzwanzig gruppiert, und Fawn merkte, dass sie auf Patroui l len blickte. Manche Felder waren von L ö chern übersät, als hätte man erst kürzlich die Stifte he r ausgezogen.
    Auf jedem der kleinen Holzpflöcke stand seitlich ein Name, in winzigen, akkuraten Buchstaben, und am Ende befand sich eine Nummer. An einigen der Stifte hingen hölzerne Knöpfe, wie Münzen mit Löchern in der Mitte, die mit Fäden befestigt w a ren. Manchmal nur ein Knopf, aber mitunter auch zwei oder drei in einem Bündel zusammengefasst. Auch diese Knöpfe w a ren nummeriert.
    »Oh! «, stellte Fawn überrascht fest. »Das sind alles deine Stre i fenreiter! « Es musste etwa fünf - oder sech s hundert Stifte geben. Sie beugte sich vor und suchte nach Namen, die sie kannte.
    Fairbolt hob die Brauen. »Das ist richtig. Ein Patroui l lenführer kann seine Streife im Kopf behalten, aber s o bald man erst mal Truppführer oder Lagerhauptmann ist, reicht ein Kopf allein für alle Mitglieder nicht mehr aus. Zumindest meiner nicht. «
    »Wie schlau! Auf diese Weise hat man einen ziemlich guten Überblick. « Sie erkannte, dass sie sich die Namen auf der Insel der Zwei Brücken genauer anschauen sollte. »Ah, da ist Mari.
    Und Razi und Utau, sie sind wieder zu Hause bei Sarri. Gut. Wo ist Dirla? «
    »Bibers Leid «, warf Dag ein und sah zu, wie sie die Wandtafel studierte. »Das ist eine andere Insel. «
    »Ach? Oh ja , da ist sie schon. Ich hoffe, es geht ihr gut. Hat sie einen festen Freund? Oder Freunde? Was bede u ten die kleinen Knöpfe? «
    Mari antwortete. »Sie stehen für die Streifenreiter, die Mittle r klingen bei sich tragen. Nicht jeder hat eine, aber jede Patrouille benö ti gt zwei oder mehr, wenn sie das Lager verlässt. «
    »Ja, das ist sinnvoll. Es würde nicht viel nutzen, wenn man ein Übel findet und kein Messer zur Hand hat. Und man könnte dann noch ein weiteres Übel finden. Oder es geht etwas schief. « Dag hatte mit einem Schauder von der Schmach gesprochen, die es mit sich brachte, wenn man zufällig eine Mittlerklinge zerbrach, und jetzt verstand sie es auch. Sie zögerte und dachte an ihr eigenes spektak u läres, wenn auch eigentümliches Missgeschick mit der Mittlerklinge. »Warum sind sie numm e riert? «
    »Der Lagerhauptmann führt ein Buch mit den Au f zeichnungen über die Eigentümer und die Spender «, e r klärte Dag. »Wenn eine Klinge gebraucht wurde, schickt man eine Bestätigung an die Verwandtschaft, oder die Bruchstücke, wenn die Möglic h keit besteht, sie zu be r gen. «
    Fawn runzelte die Stirn. »Sind deshalb auch die Stre i fenreiter durchnummeriert? «
    »Im Grunde ja. Es gibt weitere Bücher mit den Namen und nächsten Verwandten und mit anderen Details, die man vie l leicht über einen bestimmten Streifenreiter wissen möchte, wenn ein Notfall eintritt. Oder eingetreten ist. «
    »Mh «, meinte Fawn, und ihr Stirnrunzeln vertiefte sich bei di e sem Gedanken. Sie legte die Hände auf die Hüften und schaute die Stecktafel an, stellte sich all die Leben vor und die Tode, die überall im Land unterwegs waren. »Sind diese ganzen Stifte an die Essenzen der Leute g e bunden, wie die Ehebänder? Ist das möglich? «
    »Nein «, erwiderte Dag.
    »Ist sie immer so? «, fragte Fairbolt. Sie schaute auf und stellte fest, dass er sie ebenso anstarrte wie sie zuvor die Tafel.
    »Mehr oder weniger, ja «, antwortete Dag.
    »Tut mir leid! « Fawn legte entschuldigend die Hand vor den Mund. »Stelle ich zu viele Fragen? «
    Fairbolt warf ihr einen eigenartigen Blick zu. »Nein. « Erlangte hoch und nahm einen Pflock aus dem Vermisst -Kreis heraus, einen von zweien, die dort steckten. Er hielt ihn mit ausg e strecktem Arm, beäugte kurz die feine B e schriftung an der Seite und grunzte zufrieden. »Ich denke mal, das kommt jetzt weg. « Mit überraschendem G e schick wickelten seine plumpen Finger den Faden von einem der nummerierten Knöpfe.
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