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Bruce: Die Springsteen-Biografie (German Edition)

Bruce: Die Springsteen-Biografie (German Edition)

Titel: Bruce: Die Springsteen-Biografie (German Edition)
Autoren: Peter Ames Carlin
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comforted me I drive away/This place that is my home I cannot stay/My only faith’s in the broken bones and bruises I display …«
    Das neue Album mit dem Titel Working on a Dream kam am 7. Januar 2009 auf den Markt. Auf dem Cover prangte ein Airbrush-Gemälde von einem träumerischen Bruce vor einem Hintergrund aus Ozean und Himmel (zur einen Hälfte mit Sternen gesprenkelt, zur anderen mit Sommerwölkchen getupft). Es erschien nur sechzehn Monate nach dem im September 2007 veröffentlichten Magic. Damit war es das zweitschnellste Nachfolgealbum, das Bruce mit den E Streetern gemacht hatte – The Wild, the Innocent & the E Street Shuffle kam im November 1973 zehn Monate nach der Veröffentlichung von Greetings from Asbury Park im Januar desselben Jahres heraus. Die Kritiken waren respektvoll, wenn auch verhalten. 5 Dafür absolvierte Bruce in den Wochen rund um den Veröffentlichungstermin einige seiner spektakulärsten Werbeauftritte.
    Es ging los mit der Golden-Globe-Verleihung, bei der »The Wrestler« zum besten Filmsong gekürt wurde. Dann folgte Bruce’ großer Auftritt anlässlich der Amtseinführung von Barack Obama am 18. Januar. Im Anschluss begannen die Proben für eine weitere Mammutveranstaltung, die die Nation bewegte: die Show in der Halbzeitpause des Super Bowl XLIII. »Ich ging nicht unbedingt davon aus, dass es mir besonders viel geben würde«, sagt Bruce. »Ich dachte bloß, okay, wir bringen schließlich eine Platte raus. Man sucht nach neuen Wegen, seine Musik zu Gehör zu bringen. Außerdem hatten sie schon seit zehn Jahren versucht, mich dafür zu gewinnen.«
    Doch warum hatte sich Bruce all die Jahre dagegen gesträubt, in der Halbzeitpause des Super Bowl zu spielen? In den Vorjahren hatten Popstars wie Michael Jackson, Britney Spears oder Shania Twain diese Kurzshows genutzt, um vor zig Millionen Fernsehzuschauern weltweit höchsteffzient Werbung für ihre anstehenden Alben und Tourneen zu machen. Seriöse Rockmusiker schienen diesen Weg zu meiden und wie eh und je aufs Radio und aufs Touren zu setzen, um ihre Musik bekannt zu machen. Zumindest hat es so lange Zeit funktioniert. Doch mittlerweile wurden die Playlists der Radiosender zunehmend von Computern erstellt und damit immer kommerzieller und austauschbarer, weil nur noch radiokompatible Hits eine Chance hatten, gesendet zu werden. Und so blieb es nicht aus, dass die meisten amerikanischen Sender, die sich auf Mainstream-Rock konzentrierten, sogar von den größten Stars nur noch die Megahits brachten. Egal wie produktiv ein Musiker war und wie positiv seine neuen Veröffentlichungen besprochen wurden, es gab kaum eine Chance, diese Neuheiten im Radio unterzubringen. Irgendwann hatten sich die Verhältnisse so sehr verändert, dass 2005 selbst Paul McCartney beim Super Bowl auftrat. 2006 folgten die Rolling Stones, 2007 Prince. Und als Jon Landau 2008 Tom Petty and the Heartbreakers – die nun wirklich nicht im Verdacht standen, für ein paar Dollar mehr ihre Seele zu verkaufen – bei der Halbzeitshow des Super Bowl sah, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. »Ich dachte bloß: ›Da könnten auch wir stehen‹«, sagt Landau. Er rief Bruce an, der auch gerade in seinem Wohnzimmer vor dem Fernseher saß. »Er hatte genau denselben Gedanken.« Landau rief bei den Verantwortlichen der National Football League an, die für die Super-Bowl-Sendeplanung zuständig waren, und man wurde sich rasch einig. Bruce und die E Street Band sollten als Stargäste der Halbzeitshow beim Football-Finale 2009 auftreten.
    Trotz der zigtausend Konzerte, die Bruce im Laufe der Jahre gespielt hatte, war sein zwölfminütiger Auftritt beim Super Bowl der erste, der per Storyboard genauestens geplant und inszeniert wurde. Allerdings hatte es bei Bruce’ Auftritten auch vorher schon Einsatzhinweise per Lichtsignal und einstudierte komödiantische Einlagen gegeben, für die die Mitwirkenden in einem bestimmten Moment an einer bestimmten Stelle stehen mussten. Es war also keine völlig neue Erfahrung für ihn und die anderen Bandmitglieder. Die einzige Bedingung, die Landau den Produzenten mit Rücksicht auf Bruce gestellt hatte, lautete: kein Feuerwerk. Als sich Bruce einige Monate später die Storyboards ansah, stieß ihm nur eine Sache auf. »Wo ist das Feuerwerk?«, fragte er. Als er hörte, dass Landau sich das verbeten hatte, starrte Bruce seinen Kompagnon entgeistert an. »Wie willst du den Super Bowl denn ganz ohne Feuerwerk über die Bühne
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