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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug
Autoren: Dale Brown
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gepolsterte Reisetasche und nahm sie schwungvoll über die Schulter. Da es aus Verbundmaterial bestand, ließ es sich leicht tragen, obwohl seine Faserstahlkomponenten weit fester waren als gewöhnlicher Stahl. »Echt cool. Jeder Junge sollte eines haben.«
    Hal trat mit der Tasche auf dem Rücken auf Patrick zu und legte seinem alten Freund eine Hand auf die Schulter. »Alles in Ordnung mit dir, Muck?«, fragte er.
    Patrick zuckte mit den Schultern. »Ich habe nur das mulmige Gefühl, als sei dies einer der Tage, an dem irgendwas nicht richtig funktionieren wird.«
    »Nun, Wendy hat dieses Ding jedenfalls großartig verbessert«, sagte Hal und klopfte auf die Reisetasche. »Ich möchte den Anzug möglichst bald gründlich testen, bevor Masters beschließt, das für die Produktion nötige Geld anderswo zu investieren.«
    »Das kann schneller passieren, als Sie glauben«, sagte eine Stimme hinter ihnen. Sie gehörte Kevin Martindale, der die Vorführung aus einer Ecke der Versuchshalle beobachtet hatte. Der jugendlich wirkende, gut aussehende, energische ehemalige Präsident kam auf sie zu und begrüßte Patrick und Hal. Martindale, der zuvor schon einmal Vizepräsident gewesen war, hatte nur eine Amtszeit im Weißen Haus verbracht. Obwohl er immer für starke US-Streitkräfte plädiert hatte, war er vor allem wegen scheinbarer Untätigkeit in für die Vereinigten Staaten kritischen Augenblicken abgewählt worden.
    Was die amerikanische Öffentlichkeit nicht wusste, war die Tatsache, dass Martindale es vorgezogen hatte, geheime, unkonventionelle Waffen einzusetzen, um die Feinde Amerikas zu entwaffnen, bevor die Lage sich zuspitzte. Jetzt stand Martindale an der Spitze einer Geheimorganisation, die sich »Night Stalkers« nannte und aus Männern und Frauen bestand, die früher in den US-Streitkräften gedient hatten und jetzt in aller Welt ähnlich unkonventionelle militärische Einsätze ausführten. Aber diese Unternehmen wurden von keiner Regierung angeordnet oder gebilligt, sondern Martindale und sein Planungsstab entschieden, welche Einsätze durchgeführt und wie sie durchgeführt werden sollten. Ermöglicht wurden sie durch Geld, Waffen und Ausrüstungsgegenstände, die von den Besiegten erpresst, notfalls sogar gestohlen wurden.
    »Höchst eindrucksvoll«, sagte Kevin Martindale sichtlich fasziniert. Heutzutage trug er sein Haar viel länger als während seiner Zeit im Weißen Haus, und er hatte sich einen Spitzbart wachsen lassen. So sah er ganz anders aus und benahm sich auch anders als der eher konservative, zugeknöpfte Politiker, der er im Amt gewesen war. Patrick wusste noch immer nicht recht, ob ihm der neue Kevin Martindale gefiel. »Eines von Jon Masters’ neuen Spielzeugen?«
    »Bloß ein aufgemotztes altes Spielzeug«, antwortete Hal und übergab ihm die Reisetasche.
    Martindale staunte über ihr geringes Gewicht.
    »Das ist alles? Dazu kommen nur noch der Anzug und der Tornister?«
    »Damit verdoppelt sich das Gewicht – noch immer leicht zu tragen.«
    »Ausgezeichnet. Wir sollten mit Jon reden und ihn fragen, ob er den Night Stalkers ein paar dieser Anzüge zur Verfügung stellen kann.«
    »Das lässt sich bestimmt machen«, versicherte Patrick ihm.
    »Mit den üblichen dreihundert Prozent Aufschlag«, warf Hal grinsend ein, während er den Rest seiner Ausrüstung in der Reisetasche verstaute.
    »Meinetwegen – ich zahle ohnehin nichts dafür«, erwiderte Martindale trocken.
    Diese Bemerkung störte Patrick, denn sie fasste alle seine Bedenken zusammen, die er wegen seiner Zugehörigkeit zu den Night Stalkers hatte. Ja, sie leisteten wichtige Arbeit – zum Beispiel fassten sie internationale Drogenhändler und Kriminelle wie Pawel Gregorjewitsch Kasakow, den russischen Ölmagnaten und Boss der Russenmafia, der die unglaubliche Frechheit besessen hatte, russische Armeegenerale zu bestechen, um sie zu veranlassen, mehrere Balkanstaaten zu besetzen, damit er eine Pipeline durch diese Länder bauen und sein Öl mit noch höherem Gewinn in Westeuropa verkaufen konnte. In weniger als einem Jahr hatten sie nicht nur Kasakow, sondern auch Dutzende weiterer Terroristen, Drogenbarone, Attentäter und international gesuchter Verbrecher zur Strecke gebracht. Aber niemand aus ihrer Gruppe war wirklich reich. Deshalb hatten sie eine Methode ausbauen müssen, die Soldaten schon immer beherrschten: das Land auszuplündern, durch das sie marschierten. Patrick selbst hatte von Pawel Kasakow, einem der reichsten
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