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Brisante Enthüllungen

Brisante Enthüllungen

Titel: Brisante Enthüllungen
Autoren: Sara Craven
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Sandro hatte sich auf das Sofa ihr gegenüber gesetzt, das Jackett ausgezogen und die Krawatte gelöst. Die langen Beine hatte er weit von sich gestreckt, und er wirkte völlig entspannt. Er genoss es, die Situation zu beherrschen.
    "Nein? Vielleicht wären wir doch besser im Schlafzimmer geblieben und hätten dort alles geklärt." In seinen Augen blitzte es auf.
    "Wag es nicht, mich jemals wieder anzufassen", warnte Polly ihn. "Sonst zeige ich dich an."
    "Was willst du denn aussagen? Dass ich meine zukünftige Frau hätte verführen wollen?" Er schüttelte den Kopf. "Das würde dir niemand abnehmen, denn immerhin warst du einen Sommer lang meine Geliebte. Kein Mensch würde dich ernst nehmen."
    "Nein, dafür wirst du schon sorgen. Du wirst deinen Einfluss geltend machen. Auf die Contessa hast du ja auch entsprechend eingewirkt. Wo ist sie eigentlich jetzt?"
    "Auf dem Weg nach Comadora. Sie wohnt dort."
    "Aber sie wollte doch hier bleiben", wandte Polly ein.
    Wieder schüttelte er den Kopf. "Nein, meine liebe Paola, die Suite habe ich reservieren lassen."
    "Wenn das ein Scherz sein soll, dann ist es ein schlechter", erklärte sie.
    "Glaub mir, es ist kein Scherz. Ich meine es sehr ernst. Soll ich dir beweisen, wie ernst?"
    Sie biss sich auf die Lippe. "Nein, das ist nicht nötig."
    "Ah ja, du nimmst langsam Vernunft an." Seine Stimme klang sanft.
    "Nach Italien zu kommen war keineswegs vernünftig, sondern eine große Dummheit."
    "Meine Tante hat übrigens nichts damit zu tun. Sie missbilligt meine Methoden genauso sehr wie du." Er zuckte die Schultern. "Doch wenn wir beide, du und ich, uns nicht heute getroffen hätten, dann zu einem anderen Zeitpunkt und an einem anderen Ort. Oder glaubst du, ich hätte zugelassen, dass du für immer aus meinem Leben verschwindest?"
    "Ja, damit habe ich gerechnet", erwiderte sie kühl.
    Er versteifte sich. "Warst du so froh, mich los zu sein?"
    Das wagte er nach allem, was er ihr angetan hatte, zu fragen? Niemals durfte er erfahren, wie sehr sie nach seiner Zurückweisung gelitten hatte und wie sehr sie sich nach ihm gesehnt hatte.
    Polly zuckte die Schultern. "Was hast du erwartet? Wenn etwas vorbei ist, ist es vorbei."
    "Da kann ich dir leider nicht zustimmen, meine Liebe", entgegnete er langsam.
    "Verrat mir bitte eins", forderte sie ihn leise auf, "wie hast du mich gefunden?"
    "Auf einer Tourismusmesse wurde das Video eines englischen Reiseunternehmens gezeigt, das einen Begleitservice für Alleinreisende anbietet. Du warst die Hauptperson, und ich war beeindruckt."
    Insgeheim stöhnte Polly auf. Dass ihr Auftritt solche Folgen haben würde, hatte sie nicht ahnen können. "Wahrscheinlich wurdest du plötzlich von Sehnsucht verzehrt", stellte sie leicht spöttisch fest.
    "Nein, so war es nicht. Ich habe mich daran erinnert, dass wir noch einiges zu erledigen haben – wie du weißt."
    "Ich habe keine Ahnung, was du meinst. Aber ich kann dir versichern, dass ich nie mit jemandem über dich gesprochen habe. Das werde ich auch nie tun."
    Sandro runzelte die Stirn. "Wolltest du mich ganz aus deinem Gedächtnis streichen und so tun, als hätte es mich nicht gegeben? Warum?"
    Weil die Erinnerungen zu sehr schmerzen, erwiderte sie insgeheim. "Nachdem mir bewusst geworden war, was für Geschäfte du machst, hielt ich es für besser."
    Er blickte sie ungläubig an. "Es hat dich gestört, dass ich reich bin? Wäre es dir lieber gewesen, ich wäre wirklich ein Kellner, der von Trinkgeldern lebt?"
    "Die Art, wie du offenbar dein Geld verdienst, finde ich inakzeptabel. Und deine … geschäftlichen Verbindungen auch", fügte sie mutig hinzu. Sie erbebte insgeheim, als sie sich an den gefährlich wirkenden Mann erinnerte, der ihr Sandros Nachricht überbracht hatte.
    "Es fällt mir schwer, das zu glauben. Aber du kannst von mir nicht erwarten, dass ich mich für meine Familie entschuldige. Ich bin, was ich bin, und das kann ich nicht ändern und will es auch nicht." Sekundenlang schwieg er. "Ich habe natürlich damals gehofft, du wärst in der Lage, in meiner Welt zu leben."
    Offenbar hat er es sich rasch wieder anders überlegt, dachte sie. Nachdem ihm klar geworden war, dass sie nicht zu ihm passte, war er bereit gewesen, viel Geld zu bezahlen, um sie loszuwerden. Eigentlich konnte sie ihm dankbar dafür sein, dadurch hatte sie sich moralische Bedenken und eine Entscheidung erspart, die sie später vielleicht bereut hätte.
    "Was ich nicht gekonnt hätte", erwiderte sie steif. "Es war
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