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Brisante Enthüllungen

Brisante Enthüllungen

Titel: Brisante Enthüllungen
Autoren: Sara Craven
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Gesichtsverletzung. Er bat Polly, ihn nicht länger im Ungewissen zu lassen und ihm auch dann zu schreiben, wenn sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Die nächsten Briefe klangen nicht mehr ganz so verzweifelt, sondern eher verbittert und vorwurfsvoll. Im letzten Brief schrieb er:
     
    Jetzt weiß ich, dass Du mich wahrscheinlich nie geliebt hast. Mein Vater hatte offenbar Recht mit der Behauptung, Du hättest irgendwie herausgefunden, wer ich bin, und Dich entschlossen, daraus Kapital zu schlagen. Du hättest jedoch einen weitaus höheren Preis verlangen können.
    Mein Vater ist gestorben, und ich habe nun seinen Titel geerbt. Ich muss zugeben, ich begehre Dich immer noch sehr. Wenn Du jetzt zu mir kämst, würde ich Dich bestimmt nicht zurückweisen. Aber ich würde dich nicht mehr heiraten. Und wenn Dich dann beim Anblick meiner Narbe Widerwillen erfasste, könntest Du die Augen schließen und an die finanzielle Belohnung denken.
     
    Trotzdem hat er mich gesucht und gefunden, und er hat mich geheiratet, dachte Polly und weinte bitterlich. Wenn sie das alles gewusst hätte …
    Plötzlich hörte sie jemanden hereinkommen und blickte auf. Sandro stand auf der Türschwelle und betrachtete Polly schockiert.
    "Was, zum Teufel, willst du?" fuhr sie ihn an. Es war ihr sehr peinlich, dass er sie mit vom Weinen geröteten und verquollenen Augen sah.
    "Teodoro hat mir berichtet, du wolltest mit mir reden", antwortete er bestürzt und seltsam unsicher.
    "Ja, aber ich wollte zu dir kommen und habe nicht darum gebeten, dass du zu mir kommst. Würdest du mich bitte wieder allein lassen?"
    Statt zu gehen, kam er näher, sank vor ihr auf die Knie und umfasste ihr Gesicht. "Paola, was ist los?" fragte er sanft.
    "Du hast mich geliebt", stieß sie hervor und wies auf die Briefe, die neben ihr auf dem Boden lagen. "Du hast mich wirklich geliebt, und ich habe es nicht gewusst."
    "Ich habe dich vom ersten Moment an geliebt." Er zog ein sauberes Taschentuch hervor und wischte ihr die Tränen weg. "Woher hast du die Briefe?"
    "Meine Mutter hat sie mir geschickt. Sie ist der Meinung, ich sollte doch noch die Wahrhe it erfahren. Aber es ist alles zu spät, viel zu spät." Wieder liefen ihr die Tränen über die Wangen.
    "Mein Liebling, was redest du da?"
    "Du willst mich wegschicken. Ich habe … ihn gesehen, er hat auf deine Anweisungen gewartet. Dieses Mal erhält er sie von dir, nicht von deinem Vater." Sie schluckte. "Ich werde freiwillig verschwinden und dir keine Schwierigkeiten machen."
    "Paola, mein Liebling, wie könnte ich dich wegschicken? Es würde mir das Herz brechen", antwortete er.
    "Ich habe den Rechtsanwalt gesehen, der mir damals gedroht und das Geld angeboten hat. Du glaubst offenbar, ich hätte es angenommen. Aber das habe ich nicht getan."
    "Das weiß ich." Er nahm ihre Hände. "Vorhin hat er es endlich zugegeben. Er hat meinen Vater getäuscht und mein Vater mich. Vergiss diesen Mann, er war nie mein Rechtsanwalt. Mein Vater hat nur das eine Mal auf Empfehlung der Contessa seine Dienste in Anspruch genommen."
    "Und wo ist das Geld geblieben?" Polly blickte ihn aufmerksam an.
    "Vermutlich haben er und die Contessa es sich geteilt", erklärte Sandro leicht spöttisch. "Alberto hat festgestellt, dass auf ihrem Konto vor drei Jahren ein größerer Betrag verbucht worden ist, für den es keine Erklärung gibt."
    "Die Contessa soll eine Betrügerin sein? Das kann ich kaum glauben."
    Er zuckte die Schultern. "Es gibt noch andere Hinweise auf Unregelmäßigkeiten, die sie zu verantworten hat. Doch lassen wir das. Verrat mir lieber, warum du geweint hast."
    "Weil du in all den Monaten nach dem Unfall so allein warst und Schmerzen hattest. Und weil ich es nicht gewusst habe."
    "Wärst du gekommen, wenn du es gewusst hättest?"
    "Natürlich." Sie lächelte leicht. "Und wenn ich zu Fuß nach Italien hätte gehen müssen."
    Er sah ihr tief in die Augen. "Ist das wirklich wahr? Liebst du mich?"
    "Ja, und ich habe nie aufgehört, dich zu lieben, obwohl ich es versucht habe."
    "Das kann ich verstehen. Ich habe mich auch immer wieder gegen meine Gefühle für dich gewehrt", gab er zu. "Es hat jedoch nichts genützt. Deshalb habe ich mich schließlich damit abgefunden, dass ich dich immer lieben werde, und beschlossen, dich zu suchen."
    "Emilio hat behauptet, du hättest eine Geliebte in Rom. Stimmt das?"
    "Die Affäre ist schon längst beendet, wie er genau weiß." Er zögerte sekundenlang, ehe er hinzufügte: "Ich hatte
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