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Brisante Enthüllungen

Brisante Enthüllungen

Titel: Brisante Enthüllungen
Autoren: Sara Craven
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wurde dafür bezahlt, dass sie die Launen der Urlauber ertrug, und gab den Leuten das Gefühl, ihre Gesellschaft zu genießen.
    Mit der Contessa Barsoli hatte sie jedoch von Anfang an ein Problem gehabt.
    Polly hatte sich längst damit abgefunden, dass nicht alle Urlauber, die sie betreute, von ihr begeistert waren. Aber es war ihr wichtig, dass man ihr vertraute. Die Contessa war jedoch vom ersten Moment an irgendwie auf der Hut gewesen. Zuweilen hatte sie sich Polly gegenüber geradezu feindselig verhalten. Zwischen ihnen war keine Herzlichkeit entstanden. Deshalb war Polly sehr erstaunt gewesen, dass die Contessa trotzdem darauf bestand, von ihr nach Süditalien begleitet zu werden. Die ältere Dame war sogar bereit, ihr einen größeren Betrag als Sondervergütung zu bezahlen.
    Leicht beunruhigt hatte Polly sich gefragt, ob sie sich für das viele Geld wirklich die Nerven strapazieren lassen wollte.
    Wenn sie befürchten müsste, Sandro zu begegnen, würde sie nicht nach Italien fliegen. Es war jedoch beinah unmöglich, ihm ausgerechnet in Neapel über den Weg zu laufen. Dennoch fühlte Polly sich unbehaglich, denn völlig auszuschließen war es nicht.
    Man behauptete, die Zeit heile alle Wunden. Die Wunden, die Sandro ihr zugefügt hatte, schmerzten jedoch immer noch.
    Polly hatte sich sehr bemüht, den Sommer in Sorrent vor drei Jahren zu vergessen. Doch die Bilder der Vergangenheit stiegen immer wieder vor ihr auf und quälten sie.
    Allzu gut erinnerte sie sich an Sandros geflüsterte Worte, seine Hände und seine Lippen, an die Nachmittage und Nächte voller Leidenschaft.
    Ich war dumm und naiv, sagte Polly sich verächtlich. Man hatte sie vor ihm gewarnt und behauptet, Sandro suche nur ein sexuelles Abenteuer. Aber sie hatte alle Warnungen in den Wind geschlagen.
    Sie war überzeugt gewesen, er würde sie lieben und am Ende des Sommers heiraten. Das hatte er ihr versprochen. Ihr hätte auffallen müssen, dass etwas nicht stimmte. Angeblich arbeitete er in einem der großen Hotels. Für einen Kellner oder Barkeeper hatte er jedoch viel zu viel Geld gehabt. Hinzu kam, dass Sandro mindestens dreißig gewesen war, während normalerweise nur jüngere Männer solche Aushilfsjobs annahmen.
    Er war ihr immer ein Rätsel gewesen, und das hatte ihr gefallen. Es hatte viele Fragen gegeben, die hätten beantwortet werden müssen. Polly hatte angenommen, sie hätte ihr Leben lang Zeit, die Wahrheit herauszufinden. Aber sie hatte sich getäuscht. Eines Tages tauchte einer seiner Freunde im Designeranzug auf und erklärte ihr, die Affäre mit Sandro sei beendet. Kühl und höflich fügte er hinzu, es sei besser für sie, Sorrent und Italien zu verlassen und nie zurückzukommen. Außerdem forderte der Fremde sie auf, keinen Kontakt mit Sandro aufzunehmen. Als Abfindung bot er ihr fünfzigtausend Pfund an. Zornig hatte sie das Geld zurückgewiesen und den Mann weggeschickt.
    Das Schlimmste war jedoch gewesen, dass Sandro nicht den Mut gehabt hatte, selbst mit ihr zu reden und ihr zu erklären, warum er nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte.
    Schließlich hatte sie getan, was man von ihr verlangt hatte. Sie hätte auch gar nicht länger in Italien bleiben können, dazu war sie zu sehr verletzt. Außerdem hatte sie auch Angst gehabt. Sie hatte nicht wissen wollen, in was für zweifelhafte Geschäfte Sandro verwickelt war, dass er es sich erlauben konnte, ihr so viel Geld anzubieten.
    Einige Wochen nach ihrer Rückkehr wurde ihr bewusst, dass sie schwanger war. Sie waren immer vorsichtig gewesen. Nur ein einziges Mal hatten sie sich nicht beherrschen können, und Sandro hatte sich nicht geschützt. In der Nacht musste es passiert sein. Die Aussicht, eine allein erziehende Mutter zu sein, hatte ihr Angst gemacht. Dennoch war sie von Anfang an entschlossen gewesen, das Kind zu behalten.
    Ihre Mutter schlug eine Abtreibung vor und machte Polly bittere Vorwürfe. Sie erklärte, sie würde der Familie Schande bereiten. Doch im Lauf der Zeit hatte sie sich wieder beruhigt.
    Charlie war für sie so etwas wie der Sohn, den sie nicht gehabt hatte. Es hatte auch immer außer Frage gestanden, dass sie sich um den Jungen kümmern würde, sobald Polly wieder arbeitete.
    Das war jedoch ein zweischneidiges Schwert, wie Polly sich eingestand. Sie hatte das Gefühl, ihre Mutter würde in ihr eher Charlies ältere Schwester als seine Mutter sehen. Jedes Mal, wenn der Junge weinte, hinfiel oder sonst etwas hatte, war Mrs. Fairfax zur Stelle und
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