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Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums

Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums

Titel: Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ros Asquith
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Zuerst aber trocknete ich die frierende Susan mit meinem hinteren Hitzestrecker.
    „Klitzekleine Pinguine!“, surrte Susan. „Oh, wie süß!“
    Mithilfe meines Laser-Glupschers und meines Schneide-Fangarms legten wir das lachhafte Sicherheitssystem lahm, schmolzen Glas, verbogen Gitterstäbe und durchtrennten Drähte, um zu den Tieren zu gelangen. Der Schrumpfer war wunderbar. Er verkleinerte Elefanten auf Hamstergröße und Tiger auf Mausgröße. Außerdem sammelten wir noch Zebras, Pandabären, Schimpansen, Erdmännchen, Nashörner, Nilpferde, Wölfe, Giraffen, Alligatoren und viele andere Wesen ein!
    Leider wurde einer der Alligatoren von einem vorbeihüpfenden Eichhörnchen gefressen, bevor wir ihn einfangen konnten.

    „Geschieht ihm recht“, sagte Susan. „Alligatoren haben keine Gefühle.“
    Ich war mir nicht sicher, ob ich die Löwen auch schrumpfen sollte, weil ich mich bereits mit Detlef angefreundet hatte. Aber er war ganz wild darauf mitzukommen.
    Susan hatte alle Schachteln, die sie für jede Spezies mitgebracht hatte, mit Heu und winzigen Leckereien ausgelegt. Und sie hatte in alle Deckel Löcher gebohrt, damit die Tiere Luft bekamen.

    „Die sind so niedlich“, sagte sie, „wie lebende Spielsachen. Kann ich sie mit zu mir nach Hause nehmen?“
    Ich fand, dass das eine gute Idee war. Bert hatte denBau der Arche Noah aufgegeben. Seit dem Zwischenfall mit dem Eichhörnchen befürchtete ich, dass Pluckis Welpen die geschrumpften Tiere fressen könnten. Daher sagte ich: „Klar, aber bring sie bitte morgen mit auf unseren Ausflug zum Bauernhof. Dann muss ich sie mit zu mir nehmen, weil mir Fürzchen sonst damit ewig in den Lauschern liegen wird.“
    Ich flog Susan zu ihrer Fensterbank zurück. „Das war die tollste Nacht meines Lebens“, sagte sie. „Fliegen ist ein herrliches Gefühl.“
    Zu Hause waren Bert und Papa immer noch wach und kämpften mit den Tücken der Mission. „Habe die Zahl der Flauschigen-Verbündeten-Verdächtigen auf sechs Millionen eingegrenzt“, verkündete Bert stolz.
    „Dann müssen wir ja nur noch 5 999 999 ausschließen“, erwiderte Papa niedergeschlagen.
    Morgen ist der Ausflug zum Bauernhof. Mit meinem zuverlässigen Schrumpfer kann ich Unmengen von Tieren einfangen!
    Flup

Lieber Rokko,
    heute Morgen habe ich daran gedacht, mich bei Fürzchen zu bedanken. Natürlich war sie sauer, dass ich keines der Tiere mit nach Hause gebracht hatte. Aber sie war ganz meiner Meinung, dass Pluckis Welpen möglicherweise alle fressen würden. Sie hat mir versprochen, den Tag damit zu verbringen, eine sichere Umgebung für die Tiere zu schaffen und die richtige Nahrung für sie zu finden.
    Der Schnee ist fast gänzlich verschwunden, Rokko, und die Erde sieht wieder genauso grau und langweilig aus wie vorher. Ich hatte lächerliche Gummistiefel für den Ausflug zum Bauernhof an, um wie alle anderen auszusehen. Ich saß neben Susan im Bus. Die Zootiere steckten in ihrem Rucksack.
    „Ich mache mir Sorgen, dass sie es da drin nicht bequem haben“, sagte sie. „Aber es ist für eine gute Sache. Sie werden ja bald alle frei sein.“
    Ich konnte sie brüllen und schnüffeln hören, aber zum Glück waren ihre Stimmen zu schwach, als dass menschliche Lauscher sie wahrnehmen konnten. Um Susan zu beruhigen, erzählte ich ihr, dass alle Tiere ganz aufgeregt klangen und sich schon auf ihr Leben auf Faa freuten.
    Auf der Erde sieht es auf dem Land ganz anders aus als bei uns, Rokko. Es besteht hauptsächlich aus grünen Flächen mit ein paar verstreuten Bäumen hier und da (die kleiner und viel weniger gesprächig sind als unsere Ulkwatzler und zudem auch noch angewurzelt sind). Außerdem ist hier auf dem Land alles voller „Zäune“. Susan erklärte mir, dass Erdlinge verschiedene Abschnitte ihrer Landschaft besitzen. Sie besitzen sogar Bäume und Büsche und Gemüse! Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich die Pflanzenwelt auf Faa damit einverstanden erklären würde, irgendjemandem zu gehören! Aber Erdpflanzen sind sehr schüchtern und ganz schön unkommunikativ. Diese merkwürdige Angewohnheit, die Landschaft in Abschnitte zuunterteilen, führt sogar dazu, dass es Orte auf ihrem eigenen Planeten gibt, zu denen Erdlinge keinen Zutritt haben. Wenn nicht bald die Fledermausbrigaden die Macht an sich reißen, werden sie eines Tages ihre eigene Luft zum Atmen kaufen müssen.
    Als wir beim Bauernhof ankamen, steckte er knietief in einer schleimigen Substanz, die man als Matsch

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