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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)
Autoren: Brian Lumley
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das eine Warnung?«
    Sie sah weg, schüttelte ungeduldig den Kopf und sah ihn wieder an. »Ich sage dir nur, dass es besser wäre, wenn du gehst. Es mag sein, dass du der Vater des Herrn des Gartens bist, Harry Keogh, aber du bist unschuldig. Und dies ist kein Ort für Unschuld.«
    Ich, unschuldig? »Als ich in meinem Zimmer eingeschlafen bin, während ich am Fenster gesessen und zugesehen habe, wie das Gold über den fernen Bergspitzen verglomm, vor dem letzten Sonnunter, da träumte ich, du wärest über mich gebeugt, ehe ich aufgeschreckt bin.«
    »Das war ich auch«, seufzte sie. »Harry, ich verzehrte mich nach dir.«
    Nach mir? Oder nach meinem Blut? »Was heißt das?«
    »Was kann das schon heißen? Mein Wirt ist eine Frau, mit den Bedürfnissen einer Frau. Aber ich bin eine Wamphyri, mit den Bedürfnissen der Wamphyri.«
    »Du musst kein Blut trinken.«
    »Falsch. Das Blut ist das Leben.«
    »Dann musst du jetzt am Verhungern sein, denn du hast nicht gegessen. Nicht seit ich hier bin.« Er hatte seine Mahlzeiten im Garten eingenommen, wohin er sich jedes Mal mithilfe des Möbius-Kontinuums begeben hatte. Aber das waren immer nur kleine Happen und keine wirklichen Mahlzeiten gewesen, denn er wollte sie nicht zu lange allein lassen, er wollte auf keinen Fall etwas ... verpassen.
    Als sie jetzt wieder sprach, war ihre Stimme kalt. »Harry, wenn du darauf bestehst zu bleiben ... dann kann ich für nichts garantieren.« Bevor er antworten konnte, war sie aufgestanden, aus dem Saal gerauscht und auf die ihr eigene herrschaftliche Art verschwunden. Harry war ihr bislang nicht gefolgt, hatte sie nicht ernsthaft bespitzelt. Aber die Zeit war reif, und er wusste das.
    »Wo geht sie hin?«, fragte er die lange verstorbenen Knorpelkreaturen, deren Körper die Ornamentik der Festung bildeten. Ein gedrechseltes Knochengeländer, das an den Treppen in die unteren Stockwerke entlang verlief, antwortete ihm: Sie steigt in ihre Speisekammer hinab, Harry. Ihre Hand liegt in diesem Augenblick auf mir.
    »Ihre Speisekammer?«
    Da wo sie, wie Lord Dramal vor ihr auch, ein paar Trogs in Reserve eingelagert hat.
    »Sie hat mir erzählt, sie hätte ihre Trogs freigelassen und nach Hause geschickt.«
    Aber diese nicht, sagte das Geländer, das einst selbst ein Trog gewesen war. Diese dienen zu Reparaturzwecken und als Essensvorräte bei Belagerungen.
    Harry begab sich zwei Stockwerke tiefer, und als er Karen durch einen Durchgang in einer dunklen Nische davonschweben sah, folgte er ihr. Ein Trog war aktiviert worden. Sie hatte ihn aus seinem Kokon geholt. Harry blieb im Schatten und schirmte seine Gedanken ab. Er sah zu, wie Karen den Trog zu dem Tisch führte. Die schlurfende, nur halbwache Kreatur unter ihrem Bann legte sich willenlos nieder und beugte ihr hässliches, vormenschliches Haupt vor ihr.
    Sie öffnete den Mund, weiter und weiter – ein klaffender Abgrund ... Aus ihrem Gaumen tropfte Blut, wo nadelspitze Zähne hervorbrachen und über der sanft pulsierenden Halsschlagader des Trogs thronten. Karens Nase wurde faltig und bildete sich zurück. Die Augen waren blutrote Juwelen in dem dämmrigen Raum.
    »Karen!«
    Sie fuhr hoch, zischte ihn an, fluchte lange und heftig – und dann rauschte sie fuchsteufelswild an ihm vorbei und war verschwunden. Es ließ sich nicht mehr aufschieben. Harry wusste, was er tun musste, und begab sich wieder in den Garten.
    Er überraschte sie bei Sonnauf, als sie in ihrem fensterlosen Gemach schlief. Er verriegelte ihre Türen mit silbernen Ketten, sodass sie sich nur noch wenige Zentimeter weit öffnen ließen, und verteilte überall Blumentöpfe mit Knoblauchpflanzen, bei deren Gestank selbst ihm übel wurde. Der Gestank weckte sie auf. »Harry, was hast du getan?«
    »Beruhige dich«, rief er ihr von außen zu, »denn du kannst nichts dagegen tun.«
    »Ach?« Sie tobte in ihrem Zimmer. »Wirklich?« Sie sandte Befehle an ihre Kampfkreatur aus: Komm, befreie mich! Aber sie erhielt keine Antwort.
    »Sie ist verbrannt! Und die Trogs aus deiner Speisekammer habe ich freigelassen, sie sind alle geflohen. Und dein Siphoneer – dieses mitleiderregende monströse Ding – ist an dem Wasser gestorben, weil ich deine Brunnen vergiftet habe. Und deine Gaskreaturen sind selbst giftigen Gasen zum Opfer gefallen. Nur du bist übrig.«
    Da weinte sie und flehte ihn an. »Was wirst du mit mir machen? Wirst du mich auch verbrennen?«
    Er gab keine Antwort, sondern ging davon ...
    Er kam alle drei oder vier
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