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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)
Autoren: Brian Lumley
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Tische bis hin zum letzten reichte. Dann ließ sie den Fisch wieder auf den Teller mit den anderen stinkenden Überresten fallen. Neben dem Tisch stand ein Paravent, hinter den sie sich jetzt setzte, mit dem Beil in der Hand. Sie war die Geduld selbst, während sie durch ein Guckloch in dem Sichtschutz auf das wartete, was da kommen sollte. Gebannt beobachtete sie den offenen Mund des gefesselten Mannes.
    Und dann kam der schrecklichste Teil des Traums, wenn der Wurm aus ihm herauskam, wenn sich der gegliederte, fadenförmige Körper aus der würgenden Kehle zwängte und auf seiner Suche nach Nahrung dem Fischgestank folgte. Der Bandwurm war blind, aber dafür hatte er andere Sinne, und er hatte Hunger. Sein Kopf lag platt auf dem Tisch, aber er bewegte sich hin und her, ringelte sich vorwärts, und die widerhakenbewehrten Segmente wanden sich eines nach dem andern aus der Kehle des erstickenden Mannes. Denn während der Mann aufgrund seines Wurmbefalls hungerte, hungerte der Wurm, weil die Ärzte dem Mann seit fünf oder sechs Tagen alle Nahrung verweigert hatten.
    Harry konnte sich sehr gut an diesen Traum erinnern, an die Länge des Dings, das sich erst über einen anderthalb Meter langen Tisch erstreckte, dann über noch einen und noch einen, bis man fürchten musste, dass die sechs Tische vielleicht nicht ausreichten. Er war über acht Meter lang, als schließlich der gespaltene Skorpionschwanz zum Vorschein kam, der Schleim und Blut hinter sich herzog. Und da hatten die Ärzte sich geregt und waren langsam, lautlos näher geschlichen.
    Harry sah den Mann auf dem Tisch vor sich, der röchelte und würgte; den Wurm, der sich vorsichtig vorwärtsschob, aber gieriger wurde, je stärker der Fischgestank wurde; die Frau mit dem erhobenen Beil, wartend, die Zähne gebleckt in einer fast animalischen Vorfreude ...
    Der Parasit, der den Teller erreichte und der Egelkopf, der sich über die Leckerbissen hermachte ... das Beil, das silbern in den geübten weiblichen Händen glitzerte und sich durch das weiche Chitin und die primitiven Eingeweide des Dings schnitt ..., der Arzt, der seine Hände schützend über den Mund des Mannes legte, als die wild zuckenden hinteren Teile des Wurms wieder in ihn zurückkriechen wollten.
    Das war immer der Moment, in dem Harry keuchend erwachte.
    Er kam auch jetzt wieder zu sich, weil Lady Karen, die ihm gegenüber an ihrer Tafel saß, ihn etwas fragte. Er hoffte, dass es ihm gelungen war, seinen Verstand vor ihr abzuschirmen, so dass sie nicht dieselben plastischen Bilder gesehen hatte wie er.
    »Entschuldigung? Ich war mit den Gedanken woanders.«
    Sie wiederholte sich lächelnd. »Ich sagte, dass Du jetzt seit drei Sonnunter mein Gast bist – wobei ein vierter unmittelbar bevorsteht –, und du hast mir immer noch nicht gesagt, warum du freiwillig, aus eigenem Antrieb, in meine Feste gekommen bist.«
    Für meinen Sohn . »Weil du dem Herrn des Gartens zu einer Zeit zur Seite gestanden hast, als er dich brauchte«, log er und behielt seine Gedanken für sich, »und weil ich neugierig war und wissen wollte, wie es in deiner Festung aussieht.« Und auch, weil ich versuchen wollte, eine Heilung für dich zu finden, damit auch er geheilt werden kann.
    Sie zuckte die Achseln. »Aber du hast meine Feste gesehen, Harry. Beinahe alles. Es gibt ein paar Stellen hier, die ich dir nicht gezeigt habe, weil du sie ... abstoßend finden würdest. Aber alles andere hast du gesehen. Was hält dich hier also noch? Du weigerst dich, mein Essen anzurühren, du trinkst nicht einmal mein Wasser; es gibt hier nichts für dich – höchstens Gefahr.«
    »Dein Vampir?« Er hob eine Augenbraue. Der Wurm mit seinen Widerhaken in deinem Herzen, deinen Eingeweiden und deinem Hirn?
    »Natürlich, nur dass ich an ihn nicht mehr als ›meinen Vampir‹ denke. Wir sind eins.« Sie lachte, aber ohne Humor – und eine gespaltene Zunge züngelte hinter ihren blitzenden Zähnen. Und ihre Augen waren gleichförmig tiefrot. »Sicher, ich habe ihn lange Zeit bekämpft, aber schließlich doch vergeblich. Die Schlacht im Garten des Herrn war der Wendepunkt, der Augenblick, an dem ich akzeptiert habe, dass es vorbei ist. Ich bin, was ich bin. Die Schlacht und die Macht und das Blut haben den Ausschlag gegeben. Er hat bis dahin gewartet, wachsam und im Hintergrund, aber das hat ihn aufgeweckt und zum Vorschein gebracht. Aber so darf ich nicht darüber denken, denn jetzt sind wir ein Wesen. Und ich bin eine Wamphyri!«
    »Ist
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