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Brennendheiße Sehnsucht

Brennendheiße Sehnsucht

Titel: Brennendheiße Sehnsucht
Autoren: Margaret Way
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wäre sie jetzt in Hochstimmung gewesen, doch unter den gegebenen Umständen empfand sie quälende Zweifel. Sie konnte die Nachricht nicht ignorieren, aber was sollte sie Paddy antworten? Dass sie das nächste Flugzeug nehmen und zurückkommen würde?
    Das Leben war wirklich voller Zufälle. Schon wieder stellte es sie vor eine wichtige Entscheidung. Was sollte sie tun? Die Mail ausdrucken und sie Callum zeigen? Dann musste sie mit der Möglichkeit rechnen, dass er sie ihr zurückgab und wie nebenbei fragte: „Weißt du schon, wann du abreisen willst?“
    Und wenn er dabei einen bestimmten Ton anschlug und sie mit seinen grünen Augen kühl ansah, würde sie womöglich antworten: „Mit dem nächsten Flugzeug.“
    Was für ein Dilemma!

15. KAPITEL
    Gegen Ende des Dinners ergriff Callum plötzlich Ambers schmales Handgelenk und fragte scharfsinnig: „Was beschäftigt dich?“
    Leugnen war zwecklos. „Du denkst, mich beschäftigt etwas?“, fragte sie zurück.
    „Bitte langweile uns nicht mit Gegenfragen“, warnte er sie. „Geht es dir wirklich gut?“ Er musterte sie aufmerksam. Sie trug ein kurzes Kleid mit Rüschen, das fast genau die Farbe ihrer Haare hatte. Sie war schön wie immer, wirkte jedoch bedrückt.
    „Ja, Cal. Dank deines Eingreifens habe ich nur ein paar harmlose Prellungen abbekommen.“
    „Es ist meine Pflicht, dich zu schützen.“
    Amber musste wegblicken, um ihre innere Unruhe zu verbergen. Draußen war es Nacht geworden. Ein funkelnder Sternenhimmel stand über der Wüste, aber Ambers Nerven lagen blank. Sie wusste nicht, was sie Callum erzählen sollte, und fürchtete seine Reaktion. Wenn er Paddys Nachricht gelassen hinnahm, konnte sie ihre Hoffnungen begraben.
    „Sag mir, was los ist“, forderte er sie noch einmal auf. Inzwischen kannte sie den scharfen Ton, den er anschlug, wenn ihm etwas gegen den Strich ging. „Du willst wieder nach Hause. Du sehnst dich nach deiner alten Umgebung.“
    Amber machte sich los. „Würdest du mich denn gehen lassen?“
    Er runzelte die Stirn. „Ich weiß, dass du dich hier wohlgefühlt hast … abgesehen von Janis und der ganzen verfahrenen Situation. Andererseits liegt dir zu Hause die ganze Welt zu Füßen. Hier draußen kommst du mir wie eine Rose vor, die auf einem Felsen wächst.“
    „Hast du mir nicht selbst von den Wildblumen erzählt, die zwischen den Steinen blühen?“, verteidigte sie sich. „Ich bin keine Treibhauspflanze.“
    „Nein, du vertrittst eine eigene Gattung.“
    „Und zwar eine sehr widerstandsfähige, wenn ich dich daran erinnern darf. Möchtest du vielleicht, dass ich packe?“ In ihrer Erregung war Amber aufgesprungen. „Einen deutlicheren Hinweis brauche ich nicht.“
    Callum stand ebenfalls auf. „Hast du nicht gesagt, du wolltest abreisen?“
    „Ich habe nichts dergleichen gesagt. Hier, lies das.“ Sie drehte sich um und griff nach der ausgedruckten E-Mail, die zusammengefaltet auf der Anrichte lag.
    „Ich muss es gar nicht lesen“, erwiderte er, nahm das Blatt aber trotzdem. „Du hast mir bereits genug verraten. Der Sender will dich wiederhaben … das wusste ich. Du bist enorm wichtig für die Leute.“
    „Dein launischer alter Großvater hat die Erlaubnis zu meiner Rückkehr erteilt“, fuhr Amber hitzig fort. „Weiß er, dass ich hier bin?“
    „Wen interessiert das?“, fragte Callum schroff. „Das Abenteuer ist vorbei, jetzt beginnt das heulende Elend.“
    „Bei dir offenbar nicht“, konterte Amber. Sie war wütend, weil sie tatsächlich mit den Tränen kämpfte.
    „Noch nicht“, verbesserte er sie sarkastisch. „Willst du dich nicht wieder hinsetzen? Wir sind noch beim Essen und wollen Dee nicht verärgern.“
    „Dann hättest du mit deiner Fragerei bis nach dem Dinner warten sollen“, erinnerte sie ihn und setzte sich.
    Callum folgte ihrem Beispiel. „Ich wünschte, das hätte ich getan.“ Er sah sie eindringlich an. „Was willst du von mir, Amber?“
    „Was willst du denn von mir ? Heraus damit!“ Sie griff nach ihrem halb vollen Weinglas und leerte es in einem Zug. Wahrscheinlich hatte sie sich das von Janis abgeschaut.
    „Ich sehne mich wie verrückt danach, mit dir zu schlafen“, antwortete er ernst. „Warum sollte ich dir etwas vormachen? Es ist ein scheußlicher Zustand, und ich habe das Gefühl, keinen Tag länger warten zu können, ehe ich dich liebe. Und das ist keine Übertreibung, hörst du?“
    „Also gut … du begehrst mich.“ Sie begann an den Fingern abzuzählen.
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