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Brennendheiße Sehnsucht

Brennendheiße Sehnsucht

Titel: Brennendheiße Sehnsucht
Autoren: Margaret Way
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Trowbridge, seiner Patientin und deren Ehemann abgehoben hatte, wurde es still im Haus. Callum kehrte zu seiner Arbeit zurück, und Amber sattelte Horatio für ihren täglichen Ausritt. Sie spürte zwar noch die Folgen des Sturzes, aber ein tüchtiger Galopp würde sie auf andere Gedanken bringen und von ihrer inneren Unruhe befreien.
    Im Schein der Nachmittagssonne schien das Land zu glühen. Rötliches Braun, Ocker, Zimt, Chromgelb – ein buntes Farbenspiel unter tiefblauem Himmel. Über den fernen Hügeln mischten sich Malven, Violett- und Blautöne zu einem ganz anderen Bild. Hoch oben kreiste ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen. Manchmal schien es, als schwebte er reglos in der flimmernden Luft. Sein Horst musste zwischen den zerklüfteten Felsen liegen, bis zu denen Amber noch nicht vorgedrungen war.
    Einmal erblickte sie eine Schar von Kängurus, unter die sich fast genauso viele Emus gemischt hatten und als echte Könige im Vogelreich majestätisch auf und ab stolzierten. Die Anmut dieser frei lebenden Tiere bezauberte Amber. Sie hätte ihnen den ganzen Tag zusehen können. Die weite Ebene, die ihr anfangs so leer erschienen war, strotzte förmlich vor Leben. Allein die Vögel erfüllten sie mit verwirrender Vielfalt.
    Dies war das echte Australien. Das Outback. Die Heimat der Rinderbarone. Eines Tages würde Amber vielleicht auf einem der wilden Kamele reiten, die zu Hunderten über das Gebiet der Ranch zogen. Mit ihnen konnte man bis in die entferntesten Winkel der Wüste gelangen, denn sie waren ausdauernder als jedes Rennpferd.
    Jingala war ihr längst so ans Herz gewachsen, dass sie sich nur schwer davon trennen würde. Sie hatte erwartet, eine Einöde vorzufinden, ein Land ohne Leben. Und dann – welche Überraschung! Die Ranch gehörte nicht direkt zur Wüste. Sie lag an ihrem äußersten Rand, erst dahinter begann die Simpson Desert, die sich mit ihren roten Sanddünen über mehr als fünfzigtausend Quadratmeilen erstreckte. Amber fühlte sich diesem Land verbunden. Hier würde sie mühelos eine neue Heimat finden.
    Auf dem Rückweg wurde sie wie schon so oft von der Schönheit des Sonnenuntergangs überwältigt. Kein Wunder, dass die Aborigines ihr Land verehrten. Eine große Kraft wohnte ihm inne – die Kraft, Geist und Seele zu befrieden. Auch Amber hatte der Ritt wohlgetan. Das Wohnhaus kam ihr stattlicher vor, der Garten grüner und die Umgebung freier. Es war ihr nachvollziehbar, dass sich Callums Mutter einsam gefühlt hatte. Wer das Outback nicht liebte, konnte es hier nicht aushalten. Darum hatte Cal sich für Brooke Rowlands entschieden, eine Frau, die an das Leben auf einer Ranch gewöhnt war.
    Arme Brooke! Sie war hübsch und charmant und ganz bestimmt nicht vorsätzlich untreu gewesen. Wahrscheinlich hatte sie zu viel getrunken und sich in überschwänglicher Laune zu einem guten Freund ins Bett gelegt. Schon beim Aufwachen musste ihr klar geworden sein, welchen verhängnisvollen Fehler sie begangen hatte, doch da war der Schaden bereits passiert.
    Wie gewohnt, überprüfte Amber nach der Rückkehr ihre E-Mails. Zara hatte ihr ab und zu geschrieben und sie mit Neuigkeiten erheitert. Sie gehörte zu den wenigen, die Ambers Aufenthaltsort kannten.
    Im Posteingang war eine neue Nachricht verzeichnet, jedoch nicht von Zara, sondern von Paddy Sweeney. Amber setzte sich auf den lederbezogenen Schreibtischstuhl und begann zu lesen.
    Hallo, Amber!
Ihre Freundin Zara Fraser hat mir Ihre E-Mail-Adresse gegeben. Dafür soll ich ihr behilflich sein, einen Job zu finden. Ich freue mich, dass es Ihnen so gut geht. Vielleicht nutzen Sie die Gelegenheit für ein Interview mit dem Rinderbaron. Ich habe noch das Foto im Kopf, auf dem Sie beide gerade das Restaurant verlassen. Man könnte Sie für zwei Filmstars halten.
Es wird Sie freuen zu hören, dass der Sender mit Anfragen bombardiert worden ist, wann Sie wieder ins Programm kommen. Man liebt Sie, Schätzchen, und Sir Clive spielt mit. Ich habe es von ganz oben, dass er gegen Ihre Rückkehr nichts mehr einzuwenden hat. Wir haben Sie alle sehr vermisst – sogar Jack. Er und Liv Sutton sind kein gutes Team. Er hält sie für unbedarft und sie ihn für eine Strafe. Jack wartet nur auf Ihre Rückkehr.
Bitte geben Sie mir Nachricht, wann der große Tag kommt. Hoffentlich recht bald, aber lassen Sie mir Zeit, eineW illkommensparty zu arrangieren.
Mit besten Grüßen,
Paddy
    Nachdem Amber zu Ende gelesen hatte, druckte sie den Brief aus. Normalerweise
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