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Brennende Sehnsucht

Brennende Sehnsucht

Titel: Brennende Sehnsucht
Autoren: Celeste Bradley
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sie sich keine Gedanken mehr um das Chaos machte, das sie angerichtet hatte.
    Er lächelte sie an, als er sie wieder auf den Boden hinabließ. »Schon besser. Was haben wir schon mit der schrecklichen Szene da drin zu tun? Wir haben doch nur getanzt!«
    Sie rang nach Atem und wich ein Stückchen zurück, konnte die Stärke seines Oberkörpers noch immer an ihrer Brust spüren. »Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Ihr Euch oft aus Schwierigkeiten heraustanzt, Mr...«
    Er verneigte sich tief, wobei er die Champagnergläser noch immer in einer Hand balancierte. »Marbrook. Sehr zu Diensten, Mylady.«
    Phoebe musste wieder lachen und machte einen Knicks. »Meinen Dank, edler Ritter. Ich bin jedoch keine Dame. Mein Name ist Phoebe Millbury, aus Thornton.«
    Er richtete sich grinsend auf. »Darf ich Euch ein Glas anbieten, Phoebe Millbury aus Thornton?«
    Sie beäugte misstrauisch das Glas. »Anständige junge Damen trinken keinen Champagner.«
    »Anständige junge Damen überschwemmen damit auch keinen Ballsaal.«

    Sie erschauderte. »Erinnert mich bloß nicht daran.« Sie nahm das Glas. »Ich nehme an, es kann heute Abend nicht mehr schlimmer kommen.« Sie nippte daran. »Oh, das ist köstlich.« Sie nahm einen weiteren, größeren Schluck.
    »Hoho, immer schön langsam damit.« Er nahm ihr das Glas aus der Hand. »Vielleicht wollt Ihr einen Augenblick warten, da Ihr noch nie welchen getrunken habt.«
    Der Champagner kitzelte herrlich in ihrer Kehle, als sie ihn schluckte, und wärmte sie schön von innen. Mit einem Mal kam ihr das Geschehen im Ballsaal nicht mehr so schrecklich vor, eher amüsant. Sie kicherte. »Habt Ihr gesehen, wie sie alle geschaut haben?«
    Er schüttelte den Kopf. »Zwei Schluck und schon ist sie hinüber.« Er schüttete den Rest aus ihrem Glas über die Brüstung. »Miss Milbury, Ihr seid, was wir Gentlemen als ›leichtes Mädchen‹ bezeichnen.«
    Sie knickste. »Habt Dank, dass Ihr mir rechtzeitig zu Hilfe kamt, Mr Marbrook. Es hat mich sehr gefreut, Eure Bekanntschaft zu machen, aber ich sollte hier draußen nicht allein mit Euch sein.«
    »Ihr wollt doch nicht wieder da reingehen, oder? Lady Tessa sah wirklich zum Fürchten aus.«
    Sie zögerte. »Ihr kennt meine Tante?«
    Er zog eine Grimasse. »Jeder kennt Lady Tessa. Ich frage mich nur, was Lady Rochester angestellt haben kann, dass sie Lady Tessa heute Abend einladen musste.«
    Sie musterte ihn mit hoch gezogener Augenbraue. »Ich sollte meine Tante verteidigen. Sie hat viele Mühen auf sich genommen, um mich in die Gesellschaft einzuführen.«
    Er lächelte, wobei sich seine Mundwinkel leicht kräuselten. »Damit ihr dann einer Kanonenkugel gleich Verderben über unschuldige Ballsäle bringt?«
    Sie schüttelte den Kopf. Ein reuiges Lächeln durchbrach
ihre verschmitzte Pose. »Oh nein, ich fürchte, das habe ich ganz allein zu verantworten.«
    »Zum Teil ist es ja meine Schuld. Ich habe Euch erschreckt, wenngleich nicht halb so sehr, wie Eure... Musterung mich erschreckt hat.«
    Sie wurde ganz still. Ihre Miene erstarrte.
    »Ich weiß ganz gewiss nicht, wovon Ihr da redet«, sagte sie schnippisch.
    »Doch, das wisst Ihr sehr wohl. Und es ist nur gerecht, wenn ich mich revanchiere.«
    Sie zog leicht die Augenbrauen zusammen. »Ihr seid ein merkwürdiger Mann, Mr Marbrook.«
    Er lächelte. »Haltet still.«
    Sie gehorchte folgsam, aber er spürte, dass sie hinter ihrem Rücken nervös die Finger verschränkte. Sie war nicht so abgebrüht, wie sie ihn gerne glauben machen wollte.
    Sie war hübsch, aber keine ausgesprochene Schönheit. Ihr helles Haar schimmerte im Mondschein, und die vielen unterschiedlichen Schattierungen machten es unmöglich zu sagen, welche Farbe es hatte. War es blond? Oder doch eher brünett? Außerdem war es schrecklich unordentlich, ein Teil hatte sich aus ihrer Frisur gelöst, während der Rest zu einem hohen Knoten geschlungen war, der ihren Nacken und ihre runden Schultern gut zur Geltung brachte. Es war rebellisches Haar und schien sagen zu wollen, dass ihr rebellisches Wesen nicht wirklich in Schach gehalten werden konnte.
    Im Ballsaal war er vom Blau ihrer großen, verletzlichen Augen fasziniert gewesen, einem Blau, das ihn an heiße Sommertage hatte denken lassen, aber hier draußen im Mondlicht waren sie so klar und rein wie Diamanten, als sie zu ihm aufschaute.
    Er legte ihr einen Finger ans Kinn und nahm die Zartheit
ihrer Züge Stück für Stück in sich auf. Ihre Lippen waren süß und
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