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Brechreizend - Die fiesesten Reiseziele der Welt

Brechreizend - Die fiesesten Reiseziele der Welt

Titel: Brechreizend - Die fiesesten Reiseziele der Welt
Autoren: Catherine Price
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Person, die Keime in sich trägt, oder indem man eine Oberfläche berührt, die von Mikroorganismen befallen ist.« Sehen wir es einmal so: Man braucht einen feuchten, warmenRaum, der von Mikroorganismen bevölkert ist, die sich durch Kontakt verbreiten. Warum sollten wir uns noch mit Yoga plagen? Wir könnten einfach ins nächste Krankenhaus gehen und an einigen offenen Wunden lecken.
    Zusätzlich zu Atemwegsinfektionen kann man sich bei den Bodenkontakt liebenden Hunden auch noch andere interessante Krankheiten holen: Die Skala reicht von Hautpilzen wie dem Athletenfuß und der Ringelflechte bis hin zu Warzen und Staphylokokken, einem Bakterium, das mehr als ein Drittel aller Menschen in sich trägt und das durch winzigste Hautverletzungen in den Körper eindringt. Wenn Sie zufällig einen therapieresistenten Stamm erwischen, können Sie daran sterben.
    Wie man sich davor schützt? Indem man sich die Hände wäscht, die Matte desinfiziert und bei den Übungen ein langärmeliges Shirt, Socken und lange Hosen trägt – so, als würde man im Regenwald Sport treiben. Sollten Sie jedoch keine Lust haben, zur Arbeit zu gehen und eine Entschuldigung brauchen, dann absolvieren Sie Ihre Bikram-Übungen im Badeanzug, wie erschreckend viele andere Menschen auch, und wälzen Sie sich nach dem Kurs noch ein wenig auf dem Boden herum. Irgendwo in den Schweißpfützen findet sich sicher ein Mikroorganismus, der Ihnen eine Gürtelrose verschafft.

100. Die reisenden Mumien von Guanajuato

    E igentlich möchte ich so bald noch nicht sterben – wenn es aber eines Tages sein muss, dann wäre es mir lieber, wenn meine Leiche nicht in einer reisenden Mumienausstellung gezeigt wird.
    Genau das aber geschah den sterblichen Überresten von etwa 120 Menschen, denen das Missgeschick widerfuhr, auf dem Friedhof von Guanajuato, einem Städtchen nordwestlich von Mexico City, bestattet zu werden. Zwischen 1865 und 1958 verfügte eine städtische Vorschrift, dass eine Grabsteuer zu entrichten sei, wollte man sicherstellen, dass der Verblichene unter der Erde verblieb. Wurde die Steuer drei Jahre hintereinander nicht gezahlt, exhumierte man die Leiche, die dank des mineralischen Bodens und des trockenen Klimas meist mumifiziert war, und stellte sie in einem Museum aus.
    Das ist kein Scherz. In der Stadt Guanajuato befindet sich das Museo de las Momias (das Mumienmuseum), und obwohl die städtische Vorschrift im Jahr 1958 geändert wurde, gibt es Mumien und Museum noch heute.
    Wenn Sie Geschmack an makaberen Dingen finden, gefällt Ihnen die Ausstellung vermutlich. Sie zeigt eine kunterbunte Sammlung menschlicher Überreste – angefangen bei einem winzigen Baby, das gemeinsam mit seiner Mutter bei einem verpfuschten Kaiserschnitt starb, bis hin zu einer Frau, deren erhobene Arme und zerkratzte Stirn darauf schließen lassen,dass sie möglicherweise lebendig begraben wurde. Einige der Mumien sind bekleidet, andere tragen nichts als ihre Socken. Abgesehen von sporadisch angebrachten Namensschildern, gibt es keine Information darüber, wer diese Menschen waren und wie sie gestorben sind.
    Ich gehöre zu denjenigen, die der Meinung sind, dass eine reisende Mumienausstellung nicht die respektvollste Art ist, mit den sterblichen Überresten mittelloser Mexikaner umzugehen. Doch so denken nicht alle. Die Mumien sind so beliebt, dass man die Ausstellung im Herbst 2009 auf eine Reise durch sieben amerikanische Städte schickte.

101. Die Spitze des Glockenturms von Stari Grad

    B ereits zu Beginn der zweiten Hälfte unserer Flitterwochen in Kroatien wurde mir klar, dass mein Ehemann Peter eine Schwäche für Glockentürme hat. Wo auch immer einer in der Nähe war, bestand er darauf, ihn zu erklimmen und die Aussicht zu fotografieren. Daher war ich keineswegs überrascht, dass er gleich nach unserer Ankunft in Stari Grad – einem Hafenort auf der Insel Hvar – den kürzesten Weg zum Campanile einschlug.
    Dieser Glockenturm jedoch war anders als alle anderen. Im Gegensatz zu den meisten kroatischen Kirchtürmen, die entweder verriegelt oder gebührenpflichtig sind, wurde dieser Turm weder bewacht noch war er abgeschlossen, dafür aber vollständig eingerüstet. Ich bin ein vorsichtiger Mensch und dachte darüber nach, dass ein jahrhundertealtes Bauwerk, das nur von einer unsicheren Konstruktion aus Brettern und Metall gehalten wird, vielleicht nicht gerade den sichersten Ausguck bietet. Bis ich allerdings zu dieser Einschätzung gekommen war, hatte
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