Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brausepulver für den Papst

Brausepulver für den Papst

Titel: Brausepulver für den Papst
Autoren: Jutta Ahrens
Vom Netzwerk:
durchtrainierten Schenkeln traten hervor wie bei einem Kunstturner. Die drei hofften, dass Midian sportlich war.
    Fiona hatte die Dosierung der KO-Tropfen auf eine Stunde berechnet, doch es waren gerade zwanzig Minuten vergangen und Justin hatte eben den letzten Knoten gebunden, als Midian zu sich kam. Er erwachte wie ein Löwe, dem ein Pfeil in der Flanke steckt. Sein Kopf fuhr nach hinten, die schwarze Mähne flog, durch seinen Körper ging ein Aufbäumen, dass der Putz von der Decke rieselte.
    »Was zum Teufel …« Mit der Erkenntnis der eigenen Hilflosigkeit kam der Schrei. Ein Gebrüll, um das Tarzan ihn beneidet hätte. Dann kamen die Flüche, und es kamen die Drohungen. Fürchterliche Drohungen, während Midian vergeblich versuchte, seine schmerzenden Beine in eine bequemere Lage zu bringen, doch diese Bemühungen ließen nur sein Becken kreisen und sein Gemächt schaukeln. So war es auch geplant. Als Midian begriff, dass er mit seinem Zucken nur eine höchst erotische Vorstellung gab, stellte er es ein.
    »Macht mich los, ihr Idioten! Sofort!« Seine schwarzen Augen flammten vor Wut und Scham.
    Bei seinem Gebrüll waren die Drei instinktiv zurückgewichen, doch die Stricke hielten. Jetzt wagte Fiona sich wieder nach vorn und zeigte Midian einen langen Marmorstab, der aus verschieden großen Kugeln zusammengesetzt war. »Natürlich binden wir dich los«, gurrte sie. »Aber vorher möchtest du doch sicherlich, dass ich dir ganz langsam diese exquisiten Kügelchen einführe. Glaube mir, es ist …«
    »Untersteh dich!«, brüllte Midian. »Ich häute dich lebendig, und das ist keine leere Drohung!«
    »Du bist doch nicht etwa prüde?« Fiona ließ sich nicht einschüchtern und ging um Midian herum.
    »Weg da hinten!«, schrie der und ballte hilflos die Fäuste. »Justin! Bring die verdammten Weiber zur Vernunft, bevor etwas Schreckliches passiert!«
    Statt Justin baute sich Barbara vor Midian auf. »Hier geschieht nur, was du schon immer wolltest, nämlich von uns so richtig verwöhnt zu werden«, sagte sie.
    »Genau.« Justin trat neben sie und strich sich mit einer lasziven Geste die silberblonden Strähnen aus der Stirn. »Heute ist der Tag der Vergeltung … äh, wollte sagen, der Danksagung. Du hast uns in der Vergangenheit immer wieder auf mannigfaltige Weise beschenkt, nun ist es an der Zeit, uns dafür erkenntlich zu zeigen.«
    »Ihr Ratten! Ihr Mäuse! Flöhe, die sich im Fell des Bären einnisten! Was habt ihr mir eingeflößt? Ihr Feiglinge! Ihr …« Midian hielt inne und atmete tief durch. »Na gut, springt mich an wie hungrige Schakale den gefangenen Löwen, aber wehe euch, wenn ich wieder frei bin.«
    Justin zuckte die Schultern. »Weshalb regst du dich so auf? Wir haben weder deine perfiden Fantasien noch Neigungen. Wir wollen dich nur so richtig gut drauf bringen.« Er gab Barbara einen Wink. »Fang an!«
    Midian beobachtete Barbara mit rollenden Augen. Unmöglich, dass ihm von dieser Seite Gefahr drohte. Was konnte die schamhafte Person ihm schon antun? Barbara holte etwas hinter ihrem Rücken hervor. Es sah aus wie eine lange, aber schlappe Klinge. Oder wie ein biegsames Ästchen. Midian kniff die Augen zusammen. Es war eine lange Hutfeder. Damit wollte sie ihm drohen? Lächerlich.
    Barbara begann, Midian ganz sanft unter den Armen zu kitzeln. Dabei ließ sie die feinen Härchen der Feder über die Innenseite seiner Oberarme laufen und wieder zurück.
    Auf Midians finsterer Miene erschien ein verblüffter Ausdruck. Er wollte sich beherrschen; auf gar keinen Fall durfte er nachgeben. Stattdessen begannen seine Mundwinkel zu zucken. Er biss sich auf die Lippen, er verfluchte sich selbst, aber er konnte nicht verhindern, dass ein abgehacktes Kichern aus seinem Mund kam.
    »Aufhören! Sofort aufhören!«, prustete er. Es klang lächerlich, und er wusste es. Vergeblich streckte und dehnte er seinen Oberkörper, um der Feder zu entgehen. »Ich bringe euch alle … hahaha … ich … oh, oh, aufhören … hahaha, hoho! Hihihi!«
    Midians Muskeln vibrierten. In rhythmischen Stößen entluden sich dröhnende Lachsalven. Die unerbittliche Feder traktierte seine kitzligen Achselhöhlen, die zarte Haut hinter seinem Ohr, die empfindlichen Stellen oberhalb seiner Rippen, die sensiblen Brustwarzen, die prompt hart wurden. Es kribbelte, juckte, kitzelte, und es nahm kein Ende. Midian war den hinterhältigen Reizen hilflos ausgeliefert, er konnte nichts dagegen tun, nur unentwegt lachen, und wenn er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher