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Brandung des Herzens

Titel: Brandung des Herzens
Autoren: Elizabeth Lowell
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Hügel und hält Wache. Meine Wunde ist nicht der Rede wert. Wolfe holt gerade deine Stuten. Er hat auch Ishmael zurückgebracht. Alles ist in Ordnung. Sag mir, woran du dich noch erinnern kannst?«
    Caleb konnte die Hoffnung nicht ganz aus seiner Stimme heraushalten. Kopfverletzungen zogen manchmal Gedächtnisverlust nach sich. Er hätte viel darum gegeben, wenn Willow die Ereignisse der letzten Nacht vergessen hätte.
    Er wußte den exakten Moment, als bei Willow die Erinnerung zurückkehrte. Das Licht und die liebevolle Besorgnis schwanden aus ihren Augen. Langsam drehte sie den Kopf weg, bis seine Fingerspitzen ihre Wange nicht mehr berührten.
    »Ich weiß noch, daß ich lieber auf Ishmael davongeritten bin, als zuzulassen, daß Matt dich mit vorgehaltener Waffe zwingt, mich zu heiraten.«
    »Ja, ich sehe, daß du dich daran erinnerst. Sonst noch irgend etwas?« fragte Caleb tonlos.
    Willow hob eine Hand an ihre Schläfen, versuchte, den Schmerz wegzumassieren. »Ich erinnere mich, daß ich Ishmael viel zu lange und viel zu hart geritten habe.«
    »Ishmael hat die Sache gut überstanden. Jed Slater hatte keinerlei Verwendung für Menschen im allgemeinen und Frauen im besonderen, aber er war der beste Reiter, den Kentucky jemals hervorgebracht hat. Er hat Ishmael persönlich auf und ab geführt und dafür gesorgt, daß er sich abkühlt. Weißt du sonst noch etwas?«
    »Ich habe mich gegen den Mann gewehrt, der mich aus dem Sattel zog. Es hat nichts genützt. Er hat mich so hart ins Gesicht geschlagen, daß mir Hören und Sehen verging.«
    An Calebs Kiefer zuckte ein Muskel. »Du hast ihm aber auch tüchtig die Krallen gezeigt.«
    »Ja, ich erinnere mich daran, wie sein Gesicht aussah. Er war derjenige, der mich bewacht hat.« Willows Ausdruck veränderte sich, als ihr das Blut an Calebs Messer wieder einfiel. »Ich dachte, er schliefe, aber er war tot, nicht?«
    »Woran erinnerst du dich sonst noch?«
    »An dich«, erwiderte Willow schlicht. »Du hast meine Fesseln durchgeschnitten, bist hinter mir aus dem Lager gekrochen, und als die Schießerei anfing, hast du mich mit deinem eigenen Körper geschützt.« Sie blickte ihn durch den dichten braunen Schleier ihrer Wimpern an. »Das war der Moment, als du verwundet wurdest, nicht? Ich habe gefühlt, wie du zusammengezuckt bist.«
    »Fällt dir sonst noch irgend etwas ein?«
    »Es tut mir leid, Caleb«, flüsterte sie und ignorierte seinen Versuch, das Thema zu wechseln. »Ich habe niemals gewollt, daß du verletzt wirst. Ich war die Verführerin, nicht die Ver-führte. Ich wußte, Matt würde es nicht so sehen, und ich wollte nicht, daß er dich für eine Verführung erschießt, die meine Schuld war, nicht deine. Also bin ich gegangen. Mein Bruder ist so schrecklich schnell mit...«
    Willows Worte erstarben, als sie überrascht nach Luft schnappte. In Gedanken sah sie wieder die Szene vor sich, als Caleb herumfuhr, in einer blitzschnellen Bewegung seinen Revolver zog und losfeuerte, und alles beinahe gleichzeitig, in Bruchteilen von Sekunden.
    »Du bist genauso schnell wie mein Bruder!«
    »Möglich, aber nicht wahrscheinlich«, erwiderte Caleb ruhig. »Jedenfalls kommt es nicht immer nur auf Schnelligkeit an. Was zählt ist die Fähigkeit, sein Ziel auch wirklich zu treffen, und die Bereitschaft, eine Kugel des Gegners hinzunehmen.«
    »Das hast du getan.«
    »Jed Slater auch. Sein Glück, daß er starb. Ich hätte ihn gehängt für das, was er dir angetan hat.«
    Willow seufzte und verfolgte das einzige Thema weiter, das ihr wirklich am Herzen lag. »Du hast keine Angst vor Matts Revolver... warum hast du dann lieber eingewilligt, mich zu heiraten, als dich ihm zu stellen?«
    »Ich wollte nicht jemanden töten, den du liebst«, erklärte Caleb schlicht. »Du liebst deinen Bruder. Und du hast gesagt, du liebst mich. Einer von uns beiden wäre getötet worden, Willow. Wahrscheinlich sogar beide. Genau das passiert, wenn ebenbürtige Männer dumm genug sind oder das Pech haben, sich mit gezogenen Waffen gegenüberzutreten. Da ich sowieso vorhatte, dich zu heiraten, schien es töricht, deswegen mit Reno zu kämpfen. Mir war es lieber, dein Bruder lebte, um dich zum Altar zu führen.«
    »Wann...« Willow schluckte trocken. »Wann bist du dahintergekommen, wie gut Matt mit seinem Revolver ist?«
    »In der Minute, als Becky den Namen Reno erwähnte. Dein Bruder ist ein hervorragender Revolverschütze und hat den Ruf, ein übler Kerl zu sein, wenn es zum Kampf kommt. Er
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