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Brainstorming for One: 50 Werkzeuge und Übungen für Ihre Kreativität

Brainstorming for One: 50 Werkzeuge und Übungen für Ihre Kreativität

Titel: Brainstorming for One: 50 Werkzeuge und Übungen für Ihre Kreativität
Autoren: Petra Hennrich
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im vorderen limbischen System, die unsere Gedanken auf Plausibilität überprüft, ist zu stark ausgeprägt und meldet sich zu laut. Wir müssen uns bemühen, diesen inneren Kritiker bewusst auszuschalten, um unseren kreativen Anteilen eine Chance zu geben.
    4. Entscheiden Sie sich.

    Wir können nicht alles umsetzen. Gerade kreative Menschen nehmen sich oft zu viel vor und sind dann enttäuscht, wenn sie nicht alles schaffen. Daher müssen wir uns für die besten Lösungswege entscheiden.
    Lassen Sie zwischen der Ideenfindung und -bewertung möglichst ein paar Stunden verstreichen. Mit etwas Abstand wird es Ihnen leichter fallen, objektiv zu urteilen und die besten Einfälle auszuwählen. Was ist jetzt schon brauchbar? Was kann noch verbessert werden? Wozu könnte das führen? Entscheiden Sie sich für eine oder mehrere Ideen, die Sie umsetzen möchten. Werkzeuge für diesen Schritt sowie für die weitere Planung finden Sie in  Kapitel 9 .
    5. Planen Sie die ersten Schritte.

    Wie können Sie Ihre Ideen umsetzen? Was muss alles erledigt werden? Von wem? In welcher Reihenfolge? Welches ist der erste Schritt? Erstellen Sie einen Ablaufplan mit Terminen und Verantwortlichkeiten. Oder schreiben Sie eine To-do-Liste, die Sie in Ihren Kalender oder unters Kopfkissen legen.
    Vorsicht: Die Zahnfee verlangt große Opfer für ihre Hilfe, dritte Zähne sind schließlich teuer. Günstiger ist es, sich bei größeren Vorhaben vorab mit dem Thema Projektplanung zu befassen.
    6. Setzen Sie Ihre Idee um.

    Viele kreative Projekte scheitern an dieser Stelle. Das ist traurig. Erstens haben Sie Ihre Zeit vergeudet und zweitens könnte sich dadurch Ihre Einstellung zur Kreativität dauerhaft verändern. Wenn Ihre mit Begeisterung und Freude gefundenen Ideen sich im Sande verlaufen, gehen Sie beim nächsten Mal vielleicht mit weniger Enthusiasmus an eine kreative Aufgabenstellung heran.
    Der amerikanische Psychologe und Genie-Forscher Dean Keith Simonton geht sogar so weit zu behaupten, dass Kreativität überhaupt erst durch Handeln entsteht. Nach langjährigen Studien auf diesem Gebiet betrachtet er es als erwiesen, dass Genies wie Picasso, da Vinci oder Shakespeare, aber auch Wissenschaftler wie Richard Feynman keine höhere Trefferquote als ihre Berufsgenossen hatten. Sie waren einfach nur produktiver und konnten so mehr Erfolge – aber auch Misserfolge – erzielen.
    Auch zwischen diesen einzelnen Schritten arbeitet Ihr Gehirn unterhalb der Schwelle Ihrer bewussten Wahrnehmung weiter an dem Problem. In diesen sogenannten Inkubations- oder Reifungsphasen verarbeitet es die Informationen und verknüpft sie mit Daten aus anderen Themenbereichen. Je mehr Wissen, Eindrücke und Erfahrungen ihm dabei zur Verfügung stehen, desto besser.
    Wenn Sie als Künstler, Art Directorin oder Texter das nächste Mal gefragt werden, wie lange Sie an einem bestimmten Werk gearbeitet haben, antworten Sie daher selbstbewusst: „Mein Leben lang!“ – und seien Sie gespannt auf die Reaktion Ihres Gegenübers.
    Ungewöhnliche Verknüpfungen, die in der Inkubationsphase besonders häufig vorkommen, können zu unerwarteten Aha-Erlebnissen führen, in denen überraschende Einsichten neue Lösungen möglich machen. Diese auch als Heureka!-Momente bezeichneten Ereignisse treten vor allem im entspannten Zustand in der Freizeit auf. Auf Außenstehende wirken sie häufig wie plötzliche, leichtfüßige und mühelose Geniestreiche. In Wirklichkeit sind sie das Ergebnis gewissenhafter Vorbereitung und Vorarbeit. Mehr dazu in Kapitel 7 .

Sei spontan! Ideen locker aus dem Handgelenk
    „Auf Befehl etwas spontan zu tun ist ebenso unmöglich,
wie etwas vorsätzlich zu vergessen oder absichtlich tiefer zu schlafen.“
    Paul Watzlawick
    Spontane Ideen entstehen selten unter Druck. Zwischen Telefonaten, E-Mails, Verhandlungen und Kostenkalkulation mal schnell einen genialen Einfall zu produzieren, während der Kunde oder Chef schon ungeduldig mit den Fingern trommelt, ist schlicht unmöglich. Fünf Minuten später in der Kaffeeküche sieht die Sache schon ganz anders aus.
    Vielleicht wird aus diesem Grund in Werbeagenturen so viel Kaffee getrunken. Möglicherweise geht es gar nicht um den Koffein-Konsum, sondern um den Weg vom Schreibtisch in die Küche. In diesem Fall könnten andere ritualisierte Arbeitspausen einen ähnlichen Effekt erzielen.
    Kreativität bedeutet immer auch, dass etwas in Bewegung kommt, dass wir unseren Gedanken eine neue Richtung geben. Eine
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