Brainstorming for One: 50 Werkzeuge und Übungen für Ihre Kreativität

Sie schon lange nicht verwendet haben, aus der Versenkung Ihres Unbewussten hervor und schaffen einen guten Grundstock für die spätere Ideenfindung. Und all das, während Sie morgens auf den Bus warten, in der Werbepause oder im Wartezimmer Ihres Arztes.
    Einsatz: zur Einstimmung auf ein Thema, schnellen Inventur, ersten Ideensammlung, Auflockerung, Steigerung der Kreativität und Erweiterung des sprachlichen Repertoires
    Benötigt: Stift und  Arbeitsbogen
Weitere Bögen zum Ausdrucken im A4-Format können Sie auf  http://www.junfermann.de herunterladen.
    Dauer: 5 bis 10 Minuten
    Tipp: Verkürzt Wartezeiten an der Busstation oder in der Werbepause.
    Ablauf:
Überlegen Sie, zu welchem Thema Sie Ideen sammeln wollen, und schreiben Sie dieses in die dafür vorgesehene Zeile des Arbeitsbogens. Zum Beispiel ein konkretes Problem, zu dem Sie Lösungen suchen, oder ein beliebiges Stichwort, das Sie interessiert.
Finden Sie in möglichst kurzer Zeit zu jedem Buchstaben des Alphabets mindestens einen zu Ihrem Thema passenden Begriff und tragen Sie diesen in die Tabelle ein. Dabei müssen Sie sich nicht verbissen von A bis Z durchkämpfen, springen Sie locker von Buchstabe zu Buchstabe. Arbeiten Sie so flüssig und kontinuierlich wie möglich. Wenn Sie das Gefühl haben, dass nichts mehr geht, beweisen Sie Mut zur Lücke und lassen eine oder zwei Zeilen frei. Natürlich können Sie auch mehrere Wörter pro Buchstabe eintragen.
So erhalten Sie in kurzer Zeit eine ansehnliche Liste unterschiedlicher Begriffe. Diese können Sie nun weiter bearbeiten, kombinieren und verfeinern.
    Wenn Sie die Liste zur Übung oder zum Zeitvertreib erstellt haben, heben Sie sie für Ihr nächstes Brainstorming auf. Benötigen Sie dann ein Reizwort (siehe Kapitel 3 ) als Impuls, nehmen Sie die Liste zur Hand und wählen Sie einen zufälligen Begriff als Inspiration.
     Übung
    Erstellen Sie Ihre erste ABC-Liste!
    Thema:

    Datum:

A
                                                                                                        
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
    Die Aufzählung der Sammelobjekte ( siehe hier ) ist das Ergebnis einer solchen ABC-Liste, die ich erstellt habe, bevor ich mit dem Schreiben dieses Kapitels begann. Bestimmt fallen Ihnen noch mehr Dinge ein, die man sammeln kann. Zum Beispiel ABC-Listen!

2. Ideen-Land-Karten

    „Biegen Sie links ab in den Oberdürnbach.“
    Stimme eines Navigationsgerätes
    So nützlich Listen beim Sammeln von Ideen sind: Manchmal ist es sinnvoller, sich Informationen und Ideen in Form einer Landkarte vorzustellen. Das weiß jeder, der einmal mit einer online erstellten Wegbeschreibung in einer unbekannten Gegend unterwegs war.
    „(1.)Auf Wr. Str. / B1 nach Westen Richtung Defreggerstr. starten 450 m, (2.) 3. links auf Rennbahnstr. / B1 nehmen, weiter auf B1 1,0km, (3.) Im Kreisverkehr vierte Ausfahrt nehmen 3,5 km (4.) Rechts abbiegen auf B39 Weiter auf B39 5,5 km (5.) Rechts abbiegen auf B29 700 m(6.) Nachlinks abbiegen, um auf B29 zu bleiben 7,5km (7.) Nachrechts abbiegen, um auf B29 zu bleiben 5,5 km (8.) Weiter auf Steirerg. 450 m(9.) Rechts abbiegen auf Hochgerichtstr. 350 m(10.) Hochgerichtstr. verläuft leicht nach links und wird zu L5246 2,0 km 11. Rechts halten auf Wiesenöd 54 m12. Weiter auf L5247.“
    Das mag ja alles korrekt sein, aber wo ich tatsächlich gerade bin und wo mein Ziel in Relation dazu liegt, erfahre ich so nicht.
    Auch jede Ideenfindung ist in gewisser Weise eine Reise vom Ausgangspunkt Problem zum Endpunkt Lösung , mit ihren eigenen Abzweigungen, Sackgassen, Hindernissen, Abkürzungen und Sehenswürdigkeiten. „Hic sunt dracones“ schrieb man auf alten Karten und Globen in den Raum jenseits der bekannten Welt: „Hier gibt es Drachen.“ Welches sind die nicht kartografierten Gegenden Ihrer Aufgabenstellung? Wo lauern Ihre Drachen?

Mit K.R.A.F.T. zum Ziel: Attraktive, wohlgeformte Ziele
    „Grinsekatze“, fragte Alice. „Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?“
„Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest“, sagte die Katze.
„Ach, wohin ist mir eigentlich gleich –“, sagte Alice.
„Dann ist es auch egal, wie du weitergehst“, sagte die Katze.
„– solange ich nur irgendwohin komme“, fügte Alice zur Erklärung hinzu.
„Das kommst du bestimmt“, sagte die Katze, „wenn du nur lange genug weiterläufst.“
    Lewis Carroll, Alice im