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Bone 01 - Die Kuppel

Titel: Bone 01 - Die Kuppel
Autoren: Peadar O'Guilín
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Sprecher unter dem Fenster zurückgelassen. Entweder hatten die Vierbeiner ihn gefunden oder … oder Varaha hatte ihn an sich genommen und hielt sich nun in der Nähe auf. Stolperzunges Blick suchte die moosbewachsenen Gebäude ab, fand aber keinen Hinweis. Wo auch immer er sich versteckte, der Spion musste die Bestien ebenfalls hören können.
    Warum hat er sie nicht getötet? , fragte sich Stolperzunge. Varaha brauchte ihr Fleisch nicht, aber es wäre leicht für ihn, sie zu erledigen. Vielleicht hätte er sogar Vergnügen daran gehabt. Aber dann erkannte der Jäger, dass die Wesen der seltsamen grünen Waffe und Varahas unnatürlicher Kraft zwar nichts entgegenzusetzen hatten, aber für Stolperzunge eine tödliche Gefahr darstellten. Er musste ihnen ausweichen und wurde dadurch in eine Richtung gelenkt, in die er nicht gehen wollte. Er betete, dass Varaha ihn nicht gesehen hatte und die Vierbeiner mit ihrem ausgezeichneten Gehör ihn nicht bemerkten, als er eine kurvige Straße nahm, die in die ungefähre Richtung der Gasse führte, die von den Bestien blockiert wurde. Inzwischen fühlte er sich völlig erschöpft. Sein Herz pochte schnell und beschleunigte den pulsierenden Schmerz in seinem Arm. Wenn er nicht bald heimkehrte, würde er zusammenbrechen.
    Die Straße führte auf eine Freifläche mit mehreren Ausgängen. An einem davon kauerte Varaha. Stolperzunge hätte ihn vielleicht gar nicht gesehen, wenn er nicht mit einem Hinterhalt gerechnet hätte. Wie es schien, trafen sich fast alle Straßen der Umgebung auf diesem Platz, und vielleicht würde es bis zum Tagesanbruch dauern, bis er einen anderen Weg gefunden hatte, der von hier wegführte. Aber er glaubte nicht, dass er so lange durchhalten würde.
    Er zog sich zwei Schritte zurück und fragte sich, ob der Spion seinen keuchenden Atem hören konnte. Wie sollte er entkommen? Mit seiner Verletzung konnte er nicht durch die Schatten kriechen. Einige der Gassen waren zwar eng genug, um es einem Jäger zu ermöglichen, von Dach zu Dach zu springen, aber den Aufprall bei der Landung würde er nicht aushalten. Er überprüfte seine Waffen. Beim Kampf auf dem Turm hatte er seinen Speer verloren, und seitdem hatte er auch sein Messer nicht mehr wiedergesehen. Ihm war nur noch die Schleuder geblieben. Er fluchte. Sie hätte vielleicht genügt, wenn er nicht so ein schlechter Schütze mit der linken Hand gewesen wäre. Er wusste, dass er großes Glück brauchte, um sich seinem Feind bis auf eine Körperlänge zu nähern, aber selbst dann würde er niemals seinen Kopf treffen. Andererseits war das Varaha vielleicht nicht klar. Und vielleicht gab es in diesem Augenblick einen Vorfahren, der es gut mit Stolperzunge meinte.
    Er ging in die Hocke, wo er vom Platz aus nicht zu sehen war, und breitete die Schleuder auf dem Boden aus. Dann legte er einen Stein hinein, der größer war als die, die er normalerweise benutzte.
    Wenn schon, denn schon , dachte er. Dadurch konnte seine Zielgenauigkeit mit der linken Hand auch nicht wesentlich schlechter werden. Anschließend fiel es ihm schwer, wieder aufzustehen. Das Stechen in seinem linken Bein stimmte in den Chor der Schmerzen in anderen Teilen seines Körpers ein.
    »Warum weiter bewegen?«, sang der Schmerz. »Du bist sowieso schon tot. Warum bewegen?«
    »Für den Stamm«, keuchte er. »Für Indrani.«
    Noch einen Moment ausruhen. Dann ließ er die Schleuder wirbeln und trat ins Freie. Varaha musste ihn gesehen oder eine flüchtige Bewegung wahrgenommen haben, denn er duckte sich genau in dem Moment, als Stolperzunge den Stein losließ. Er flog durch die Dunkelheit und verfehlte den Spion um mindestens zehn Armlängen, bis er krachend in der Gasse hinter ihm landete.
    Varaha sprang kampfbereit auf. Doch dann hielt er inne. Er sah, in welch schlimmer Verfassung der Häuptling war und wie die nunmehr harmlose Schleuder in seinen Fingern hing. Ein breites Grinsen trat auf sein Gesicht – arrogant, überlegen, triumphierend. Warum hatte Stolperzunge ihn nicht von Anfang an durchschaut?
    »Du hast danebengeschossen«, sagte Varaha. Er hielt die hölzerne Halskette in einer Hand, und Stolperzunge erkannte, dass dieser zierliche Gegenstand die grüne Lichtwaffe sein musste.
    Die Stimme des Häuptlings brach vor Erschöpfung und Schmerz. »Ich habe nicht danebengeschossen. Du bist ein Dummkopf, Varaha. Ich habe versucht, dich zusammen mit den anderen als Jäger auszubilden, aber du hast mich nie ernst genommen.«
    Der Mann kniff
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