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Bondage (German Edition)

Bondage (German Edition)

Titel: Bondage (German Edition)
Autoren: Wolfram Alster , Simon Rhys Beck
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einsteigen! Nicht, dass ich Panik vorm Fliegen hätte, höchstens vielleicht ein bisschen Angst ... aber ... bisher habe ich mich standhaft geweigert mit dem Flugzeug zu verreisen. Okay, von einer Reise kann man ja auch jetzt nicht gerade sprechen. Reise würde einen Hauch von Freiwilligkeit suggerieren, finde ich. Und davon kann bei mir nicht die Rede sein! Ich bin anscheinend langsamer geworden, denn ich werde grob nach vorne gestoßen und lande fast wieder auf dem Boden. Mit den Burschen ist wohl nicht zu spaßen ... ich frage mich, zu was die noch fähig sind.
    Wir betreten eine Halle, wie ich hören kann, unsere Schritte klingen hohl auf dem steinernen Boden. Und während ich noch überlege, warum ich nicht einmal gefesselt wurde – bin ich etwa so harmlos für diese Kerle? – verlassen wir die Halle auch schon wieder. Der Krach, der mich umgibt, ist eindeutig Fluglärm. Ich glaube, ich muss mich mit dem Gedanken anfreunden, dass ich gleich in ein Flugzeug verfrachtet werde ... Und richtig, jemand packt mich am Kragen und zischt: „Füße hoch!“
    Unsicher klettere ich eine schmale Leiter nach oben. Mir bricht schon jetzt der Schweiß aus! Verbrauchte Luft schlägt mir aus der kleinen Maschine entgegen. Mir wird schon jetzt schlecht, das kann ja ein angenehmer Flug werden ... Ich werde in einen der unbequemen Sitze gepresst. Scheint so, als wäre ich der einzige Fluggast. Na ja, besonders gastfreundlich kamen mir die Kerle auch nicht vor. Weiter vorne unterhalten sich wieder ein paar Leute. Ich kann einige Gesprächsfetzen aufschnappen, und was ich höre, lässt mir die Haare zu Berge stehen! Carlos Alfaya steckt hinter meiner Entführung, soviel ist klar, und ich erfahre jetzt auch das Ziel meiner unfreiwilligen Reise: das Tal der schwarzen Katakomben. Nicht dass ich wirklich wüsste, wo das sein soll ...
    Verdammt, verdammt, verdammt! Ich muss unbedingt Shahin informieren! Denn ich habe überhaupt keine Lust, auf irgendeinem Opferaltar zu enden! Und genau das ist Carlos’ Plan! Schweißperlen laufen an meiner Schläfe entlang über mein Gesicht, und ich weiß nicht, ob das meine ... uhm, Vorbehalte gegenüber dem Fliegen sind oder die Bestätigung, dass ich tatsächlich von Carlos’ Leuten entführt wurde.
    Jemand tritt neben meinen Sitz und nimmt mir die Augenbinde ab.
    „Herzlich willkommen, Herr Mendelssohn“, sagt ein großer, blonder Mann, der dicht neben mir steht. Er schenkt mir ein kaltes Lächeln. „Ich hoffe, Sie genießen den Flug.“
    Ich blinzele angestrengt, weil meine Augen sich nur langsam an die Helligkeit gewöhnen. Eine harsche Antwort liegt mir auf der Zunge, aber ich schlucke sie runter. Bei diesen Typen kann man ja nie wissen ... Und ich hatte nicht vor, einen Fallschirmsprung ohne Fallschirm zu absolvieren. Also schweige ich.
     
    Als wir dann anrollen, um zur Startbahn zu gelangen, bemerke ich, wie meine Hände sich um die Armlehnen klammern. Alles wäre besser gewesen, als mit dieser winzigen Maschine Richtung „Tal der schwarzen Katakomben“ zu fliegen! Ich wäre lieber im Kofferraum weitergefahren!
    Für einen Moment schließe ich die Augen; diese Schwäche kann ich mir erlauben, da gerade keiner dieser Burschen in der Nähe ist. Sie sitzen weiter hinten, beziehungsweise im Cockpit. Aber es steht ja auch gerade nicht zu befürchten, dass ich weglaufe ... Die Maschine ruckelt ganz schön heftig, als sie abhebt; ich reiße mich zusammen, damit sich mein Magen nicht umdreht. Als ich die Augen langsam wieder öffne, fällt mein Blick auf etwas Kleines, Schwarzes. Ich kann es zunächst nicht glauben – aber da liegt ein Handy auf dem Sitz! Welcher Idiot hat das dort liegen lassen?
    Vorsichtig drehe ich mich um; noch immer werde ich offensichtlich nicht genauer beobachtet, und so greife ich beiläufig nach dem Gerät, hoffend, dass niemand das mitbekommt. Das ist meine Chance! Vielleicht meine Einzige ...?!
    Das Teil ist – zu meinem großen Glück – an und betriebsbereit. Mit zittrigen Fingern tippe ich eine SMS an Shahin. Er muss unbedingt wissen, dass Carlos’ Leute mich entführt haben und wohin sie mich bringen! Mein Herz klopft mir bis zum Hals; ich möchte nicht wissen, was mir blüht, wenn ich erwischt werde. Einen entsetzlichen Augenblick lang muss ich überlegen, wie Shahins Handynummer ist – dann fällt sie mir ein, und ich schicke die SMS ab. Das Handy lege ich vorsichtig zurück an seinen Platz. Ich kann noch immer nicht glauben, dass keiner diese Aktion
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