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Bombe im Bikini

Bombe im Bikini

Titel: Bombe im Bikini
Autoren: Carter Brown
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begriffsstutzig.
    »Bitte«, bat ich inständig,
»wenn mir nicht gleich jemand erklärt, was hinter all dem steckt, dann fange
ich zu schreien an !«
    Rafael sah mich an und lächelte
flüchtig. »Ich will es Ihnen verraten, Mavis. Der Goldene Inka — die Legende um
den vergrabenen Schatz — ist ein Märchen .«
    »Aber die Statue«, beharrte
ich. »Sie beweist es doch. Sie ist doch aus purem Gold .«
    »Ich glaube, es wird sich
herausstellen, daß sie aus purer Bronze ist oder gar aus Messing, Chiquita. Sie
besitzt keinerlei materiellen Wert, sie ist nur ein Symbol .«
    »Wofür ?« fragte ich.
    »Für den Goldenen Inka. Das ist
eine Organisation, die in Mexiko für einen anderen Staat arbeitet. Wir wissen
seit langem, daß sie existiert, aber es gelang uns noch nicht, ihrer Anführer
habhaft zu werden. Dieses Geld hier war für die Organisation bestimmt. Geld für
ihre Mitglieder und ihre Unkosten. Es wurde einem Mann anvertraut, der es
überbringen sollte, aber er wurde des Geldes wegen ermordet .«
    »Juan Gonzales?«
    Rafael brannte sich umständlich
eine Zigarre an. »Ja, Gonzales. Er war ein treuer Anhänger und wollte das Geld
ordnungsgemäß abliefern, aber es gab andere, die ihn berauben wollten .«
    »Meinen Sie Manuel Gogo ?«
    Er nickte. »Sie entwickelten
einen raffinierten Plan. Sie wußten, daß er das Geld hatte. Sie wußten, daß
jemand sich mit ihm in Verbindung setzen und das Geld abholen sollte. Und so
beschlossen sie, die Abholung selbst zu übernehmen — aber sie brauchten dazu
auch jemand, dem sie den Mord in die Schuhe schieben konnten, und dafür wurden
Sie erwählt, Chiquita. Der Zeitplan war genau auskalkuliert. Eine Frau sollte
Juan Gonzales besuchen, ihn erstechen und mit dem Koffer verschwinden. Fünf
Minuten später sollten Sie eintreffen und den Toten finden. Dann würde die
Polizei Sie am Tatort antreffen und natürlich festnehmen. Aber es ging etwas
schief. Gonzales hatte den Koffer unter dem Fußboden versteckt. Die Frau beging
den Fehler, ihn erst zu erstechen, und dann fand sie den Koffer nicht. Als sie
hörte, wie Sie an der Tür klopften, verlor sie die Nerven und lief davon. Der
Fahrer Pepe brachte sie weg, wie verabredet. Aber ohne den Koffer konnten die
Frau und Gogo Pepe nicht bezahlen; er drohte ihnen
mit Verrat, worauf sie ihn umbrachten. Seinen Leichnam legten sie in einen
großen Koffer .«
    Bislang war ich mitgekommen.
»Ich verstehe«, sagte ich. »Aber woher wußten sie, daß ich den Geldkoffer im
Flughafen aufgegeben hatte ?«
    »Das zu erfahren, war nicht
schwer«, sagte er. »Alle Nachbarn haben Sie gesehen, als Sie das Haus
verließen. Die Täter ermittelten, daß Sie sich ein Taxi genommen hatten. Sie
taten dasselbe wie später ich: Sie suchten den Chauffeur und fragten, wohin Sie
gefahren waren. Da erfuhren sie, daß Sie mit einem Koffer in das
Flughafengebäude gegangen und ohne Koffer herausgekommen waren. Folglich hatten
Sie ihn dort aufgegeben. Es war auch nicht schwierig, nachts in die Gepäckaufbewahrung
einzubrechen — oder noch leichter, den Diensthabenden zu bestechen, daß er sie
die beiden Koffer austauschen ließ .«
    Ich holte tief Luft. »Und was
war mit Lola Smart ?«
    »Was sie betrifft, so bin ich
ganz sicher«, sagte er. »Sie hat für die Organisation gearbeitet, sich aber
ihren Befehlen widersetzt. Meines Erachtens war sie überzeugt, Sie hätten den
Koffer noch, und darüber wollte sie sich Gewißheit verschaffen, so oder so .«
    »Ich bin nur froh, daß das FBI
rechtzeitig eingegriffen hat«, sagte ich mit einem dankbaren Seitenblick auf Jimmy.
»Sonst stände ich wohl jetzt nicht mehr hier .«
    Rafael lächelte mich an. »Sie
irren sich, Señorita«, sagte er. »Señor Hagen ist nicht vom FBI — er ist der
Chef der Organisation .«
    Jimmy lachte gekünstelt. »Sie
sind ja verrückt .«
    »Ich habe mich geirrt,
Chiquita«, sagte Rafael leise. »Der Chef der Organisation in Mexiko ist Don
Alfredo Esteban, unterstützt von seiner charmanten Tochter. Señor Hagen ist
allerdings ihr Vorgesetzter, der sie von den USA aus regelmäßig besucht und
sich davon überzeugt, daß die Filiale in Mexiko ordentlich arbeitet und das
besorgt, was die Drahtzieher in Europa verlangen .«
    »Sie phantasieren !« sagte Jimmy laut.
    Rafael schüttelte den Kopf.
»Wir können nachprüfen, woher Sie kommen und was Sie tun, Señor«, sagte er
sanft. »Wir können das sehr gründlich nachprüfen .«
    »Sie können es sich sparen«,
erklang eine Stimme hinter
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