Bewegungen eines Säuglings. Erst dann kann das Wunder geschehen, bei dem wir feststellen, dass wir allen Orten angehören. Dann können wir verstehen, dass wir sogar dem Universum gehören und das Universum uns.
Ist es nicht eine wundervolle Entdeckung, dass wir Teile derselben Leinwand sind, auf die auch die Sterne, das glasklare Wasser der Flüsse und die Sonnenuntergänge gestickt sind? Dies zu entdecken und zu begreifen, ist unbezahlbar. Diese Erkenntnis ist,
gemeinsam mit der Liebe, der größte Schatz, den die Menschen jemals in ihrer Seele finden können.
Ich kam nach Bombay, ohne etwas zu suchen, und habe doch alles gefunden. Ich fand das Glück vieler Menschen und auch mein eigenes: Das Lächeln eines unvorhergesehenen Schicksals, das mir so viel geschenkt hat. Die helfenden Hände derjenigen etwa, die ungerechterweise die Unberührbaren genannt werden, und von denen ich sowohl die Wärme ihrer Blicke als auch ihre Liebe empfangen habe, die magischem Balsam gleichen.
Ich lebe mit diesen Menschen und ihren Gerüchen, umschmeichelt von Texturen, die meine Haut einst rau berührten, mir nach und nach in die Seele drangen, sich dort ausbreiteten.
Ich bin glücklich, in einer Stadt zu sein, in der meine Hilfe, die ich immer als winzig empfinden werde, andere glücklich machen kann. Glücklich, weil die Menschen, die meine Hilfe empfangen, am Leben sind. Glücklich, weil ich in ihren Zukunftsmöglichkeiten meinen Lebenssinn sehe.
Bombay ist eine Stadt, die meine Seele wie ein Faustschlag getroffen und deren Geschehen mich derart durchgeschüttelt hat, dass ich die Grenzen meines eigenen Schicksals überwunden habe. Den Rest meines Lebens will ich Bombay widmen. Es ist eine Stadt mit unzähligen Ungerechtigkeiten und Mängeln, aber ich liebe sie mit meiner ganzen Seele und aus vollem Herzen.
»Gott belohnt uns mit Jaume«, hatten unsere ersten Waisenkinder einmal an die Tafel geschrieben. Wie viele Tafeln ich bräuchte, um alles aufzuschreiben, womit mich jene Kinder belohnt haben, vermag ich nicht zu sagen.
Es gab Hindernisse - und es wird sie sicher weiter geben -, die das Vorankommen auf dem Weg in eine bessere Welt verlangsamt haben. Aber Stück für Stück habe ich etwas bewegt, indem ich ohne Vorurteile meine Hand anbot und die Menschen mit offenem Herzen anblickte.
Nur so war es möglich, die Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Denn wenn du dein Leben für einen Traum hergibst, wird das Leben selbst ihn wahr machen. Und wenn das Ziel dieses Traums ist, anderen zu helfen, wirst du stets genug Wind in den Segeln haben.
Schlussbemerkung
Der Traum von Jaume Sanllorente ist heute Wirklichkeit. Sonrisas de Bombay gibt als Non-Profit-Organisation über fünftausend Menschen, die vorher auf den Straßen Bombays lebten, eine Zukunftsperspektive und die Möglichkeit eines würdigen Daseins. Die Partnerprojekte vor Ort eingeschlossen, haben durch Sonrisas de Bombay derzeit über 300 Menschen in Bombay einen Arbeitsplatz.
Über das von Jaume gegründete Nachrichtenportal Mumbai Action ( www.mumbaiaction.org ) wird täglich über die Lebenssituation Tausender von Kindern sowie deren Angehörigen auf den Straßen der Hauptstadt Maharashtras berichtet.
Jaume Sanllorente pendelt auf der Suche nach Unterstützung für seine Projekte zwischen Barcelona, Bombay und anderen Städten der Welt hin und her.
Kontakt
Mumbai Smiles / Bombay Smiles
4 th Floor Silver Arcade
(Opp. Marol Fire Brigade)
Marol Maroshi Road
Andheri East
Mumbai 400059
Maharashtra / Indien
Tel. 0091-(0)22-292 208 644
[email protected] www.mumbaismiles.org
Die spanische Originalausgabe erschien unter dem Titel Sonrisas de Bombay. El viaje que cambió mi destino bei Plataforma Editorial, Barcelona: www.plataformaeditorial.com
Die Namen von einigen Personen wurden geändert, um ihre Privatsphäre zu schützen.
Deutsche Erstausgabe 11/2010
© Plataforma Editorial, 2007 © 2010 der deutschsprachigen Ausgabe beim Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH Redaktion: Anja Freckmann
Satz: C. Schaber Datentechnik, Wels
eISBN: 978-3-641-04591-3
www.heyne.de
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