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Bold, Emely

Titel: Bold, Emely
Autoren: The Curse-Vanoras Fluch
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Leben längere Zeit von Zuhause weg war. Sieben Wochen waren echt eine lange Zeit. Noch dazu war ich Tausende von Meilen von allen Menschen entfernt, die mir wichtig waren. Kein Wunder, dass mir die Nerven etwas durchgingen. Doch eigentlich freute ich mich auf dieses Abenteuer. Roy und Alison hatten mir die Ankunft ja auch sehr angenehm gestaltet. Ein leckeres Essen und eine warme Dusche, gefolgt von acht Stunden Schlaf in dem weichsten Bett der Welt und ich war beinahe wieder die Alte. In den Nachbarhäusern wurden nun so langsam die ersten Jalousien hochgezogen und ich schloss mein Fenster und kroch zurück ins Bett. Die Matratze versuchte vermutlich mich zu verschlucken, so tief sank ich hinein, was aber bei der Kälte im Zimmer angenehm kuschelig war. Kalte, frische, reine Luft und ein kuscheliges, warmes Bett – oh ja, Schottland war wirklich magisch!
     
    Eine ganze Stunde später wurde ich von Alison geweckt. Mit Kaffee, Tee, Eiern und Würsten beladene Teller standen auf dem Frühstückstisch. Roy hatte anscheinend schon gegessen, denn sein Platz war leer und ein benutzter Teller stand in der Spüle. Alison erklärte mir, sie hielten es für wichtig, dass ich mich zuerst etwas mit dem Land vertraut machen würde. Daher hätten sie für mich diese Tour gebucht. Die ganze Woche würde ich jeden Tag Sightseeing betreiben und Schottland kennenlernen, so ihre Worte. Eigentlich hätte ich es lieber etwas ruhiger angehen lassen, aber Alison freute sich so für mich, dass ich meine glücklichste Miene aufsetzte und ihr versicherte, dass dies wirklich eine tolle Idee sei.
    Kurz darauf setzte sie mich in Fort William an der Tourist-Information (die der in Inverness zum Verwechseln ähnlich sah) ab.
    „Viel Spaß.“, wünschte sie mir.
    „Danke Alison, aber das wäre wirklich nicht nötig gewesen. Das ist doch bestimmt alles sehr teuer.“
    „Ach woher! Ich arbeite manchmal für das Fremdenverkehrsamt und daher bekomme ich Zuschüsse. Mach dir deswegen keine Gedanken.“, tat sie meine Einwände ab.
    „Danke! Wir sehen uns dann heute Abend!“, rief ich ihr hinterher.
    Inzwischen kamen einige andere Besucher herbei und zusammen mit einem kleinen kahlköpfigen Mann als Reiseleitung bestiegen wir gemeinsam den Bus.
     

Kapitel 3
     
     
    Eben noch war alles wie immer gewesen. Er fuhr mit seiner Ducati Monster ziellos durchs Land. Die Landschaft flog an ihm vorbei, doch er hatte einen Tunnelblick. Es gab für ihn nichts, dass er noch nicht gesehen hatte. Es gab nichts, da draußen in dieser Welt, die für ihn einfach nur grau und trist war.
    Und dann, vollkommen unerwartet, sollte sich sein Schicksal für immer verändern.
    Er hatte schon beinahe Inverness durchquert. Nach dem Ortsschild würde er dann wieder Gas geben können, als ein heller Blitz ihn blendete. Er konnte nichts sehen. Adrenalin rauschte durch seinen Körper. Er bemerkte, dass sein Bein etwas Hartes streifte, doch er konnte nicht sofort reagieren. Erst ein ganzes Stück weiter brachte er endlich seine Maschine zum Stehen.
    Was ist das? Die Frage hallte in seinem Kopf wieder. Er hatte starke Schmerzen und wusste doch sicher, dass das absolut unmöglich war. Denn Schmerzen wären ihm willkommen. Jedes Gefühl wäre ihm in seiner unerträglichen Taubheit willkommen. Sein Herz pumpte das Blut kraftvoll durch seine Adern und langsam hob er den Blick. Das Motorrad unter ihm schnurrte wie eine Katze, bereit auf sein Kommando hin die Flucht zu ergreifen. Die Straße war beinahe menschenleer. Ein grauer Koffer lag auf der Fahrbahn. Doch dafür hatte Payton McLean keinen Blick übrig. Seine fiebrigen Augen suchten nach ihr.
    Da!
    Ein weiterer Blitz und eine neuerliche Welle des Schmerzes strömte über ihn hinweg, drohte ihn zu überwältigen.
    Verflucht, was ist das?
    Er drehte sich um und der Motor unter ihm heulte kraftvoll auf, als er voller Panik davonfuhr. Sein Herz raste, selbst als er das schimpfende Mädchen längst hinter sich gelassen hatte, noch schneller als seine Ducati.
    Erst etliche Meilen später, im Schutz der hereingebrochenen Dunkelheit kam Payton wieder zur Besinnung. Er hielt auf der verlassenen Straße an, stieg ab und riss sich den Helm vom Kopf. Schwer atmend blickte er sich um. Die Einsamkeit der Highlands erstreckte sich vor ihm und die Berge waren dunkle Schatten in einer noch dunkleren Nacht. Ein lauter gepeinigter Schrei entstieg seiner Kehle. Voller Verzweiflung sehnte er das eben erlebte Gefühl herbei. Schmerz! Wie
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