Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Bold, Emely

Titel: Bold, Emely
Autoren: The Curse-Vanoras Fluch
Vom Netzwerk:
würde, so hatte ich mich getäuscht.
    „Du,“, ging sie stattdessen nun auf Blair los, „du Versager! Halt du lieber die Klappe!“ Sie schüttelte sich das Haar aus den Augen und stieß Blair von sich.
    „Wenn ich nicht wäre, dann hättest du damals keine andere Wahl gehabt, als den braven Ehemann einer dieser Cameronweiber zu spielen. So, wie dein Vater es sich so schön ausgedacht hatte.“
    „Das ist doch Unsinn! Nach Kyles Tod hätte Vater niemals ein Bündnis mit den Camerons angestrebt. Dieser heimtückische Mord musste gerächt werden, und genau das haben wir getan.“
    Ein triumphierender Ausdruck erschien auf Nathairas Gesicht. Ja, sie lächelte beinahe. Langsam ließ sie ihren hasserfüllten Blick über jeden Einzelnen wandern. Zuerst über den Hünen, der die Situation teilnahmslos beobachtete, dann zu ihrem Bruder Cathal:
    „Bruder, denk nicht, dass ich dich nicht liebe. Für dich gab ich Alasdair auf und hätte, um dir den Rücken zu stärken, sogar Blair geheiratet. Und die Camerons, tja, das war mein Geschenk an dich! Ohne mich hätte diese Nacht niemals so geendet!“
    Die Stimmung im Motelzimmer wurde immer hitziger. Blair sandte wütende Blicke zu Alasdair und Cathal war wie versteinert. Sean war zu Blair getreten, um diesen vor Dummheiten zu bewahren, denn Alasdair schien einer Auseinandersetzung nicht abgeneigt. Außerdem behielt er mich nach wie vor im Auge. Ich hatte mich der Tür schon ein gutes Stück genähert. Doch wenn ich nur noch einen Schritt weiter gehen würde, wäre meine Absicht, die Flucht zu ergreifen, ziemlich eindeutig. Payton hatte meine Hand losgelassen und sich zwischen seinen Brüdern und mir aufgebaut. Vermutlich raubte ihm meine Nähe einfach zu viel Kraft. Ohne ihn an meiner Seite fühlte ich mich beinahe schutzlos, doch andererseits konnte ich so selbst schneller reagieren, wenn die Situation es erfordern würde.
    Cathal schüttelte verwirrt den Kopf. Ungläubig fragte er:
    „Nathaira, Schwester, was soll das alles heißen?“
    „Überleg doch selbst! Hätte ich nicht Kyle für dich getötet, hätten die McLeans gekniffen. Sie hätten sich doch an diesem Gemetzel niemals beteiligt, wenn sie keinen persönlichen Grund zum Kampf gehabt hätten!“
    Sie stand mit dem Rücken zur Wand, hielt ihren langen Dolch schützend vor sich und ihr hektischer Blick suchte nach Reaktionen auf ihre Worte.
    Payton, Blair und Sean waren sprachlos. Die Luft knisterte, so stark waren die Gefühle der Schotten. Wut, Hass, Schmerz und Triumph waren beinahe greifbar. Ganz langsam zog Sean seinen Sgian dhu aus der Scheide. Sein Blick bohrte sich in die Frau, mit der er so lange unter einem Dach gelebt hatte. Verschwunden war der charmante junge Mann, den ich in Schottland kennengelernt hatte. An seiner Stelle stand nun ein echter Krieger, ein Mann, der bereits getötet hatte, und der jederzeit bereit war, es wieder zu tun.
    „Du elendes Miststück! Ich gebe dir eine einzige Chance, zu erklären, was du mit diesen Worten meinst, ehe ich dir den Dolch ins Herz stoße. Dank Samantha sollte die Welt dann um eine Hexe ärmer sein. Denk daran, du bist jetzt verwundbar.“
    Er konnte seine Wut kaum kontrollieren. Die Finger, die den Dolch umklammert hielten, waren blutleer. Er war bereit zuzustoßen. Doch Nathaira zeigte sich unbeeindruckt. Sie stieß ein kehliges Lachen aus.
    „Na schön, wenn ihr die Geschichte hören wollt, bitte sehr: Wie ihr ja alle wisst, war uns dieser Grünschnabel einfach gefolgt. Blair hatte es ihm ausdrücklich untersagt, aber er war eben ein verzogenes Kind! Er hätte besser auf seinen Bruder gehört!“, während sie sprach, schlenderte Nathaira hinüber zu Cathal, strich ihm sanft über den Arm, wobei sie ihren Dolch zum Schutz fest in der Hand behielt.
    „Nach dem Gespräch mit Fingal war mir klar gewesen, dass sich uns die McLeans nur unterstützend anschließen würden. Blair war schon damals nicht Manns genug, sich gegen seinen Vater zu stellen. Das machte mir Sorgen. Cathals Position war noch nicht gesichert. Hätten wir bei den Camerons nur freundliche Worte ausgetauscht, wären die Überfälle weitergegangen und er hätte niemals an der Macht bleiben können. Allein das hätte mir gereicht, einen Mord zu begehen, doch bei Kyle kam außerdem ein ganz persönliches Motiv dazu: Ich hasste ihn! Dieses halbe Kind hatte es gewagt, sich mit mir anzulegen! Tochter einer Hündin hatte er mich genannt, dieser Idiot.“
    Payton erinnerte sich an die Worte seines
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher