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Böser Mann - Provinzkrimi

Böser Mann - Provinzkrimi

Titel: Böser Mann - Provinzkrimi
Autoren: PeP eBooks
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sind nicht nur die Gäste zufrieden.

    Marge! So, so!
    Mädels hat’s schon gegeben, jede Menge sogar, aber keinen Ärger. Nur die Nummer mit Moni war voll danebengegangen. Was hatten sich die beiden bloß gedacht? Nix hatten sie gedacht, gevögelt hatten sie wie die Blöden. Wochenlang hatte Luginger das Gefühl gehabt, wenn sie nicht hätten arbeiten müssen, hätten sie nur noch ineinandergesteckt. Und dann der große Knall. Baff! Moni war zwei Monate wie vom Erdboden verschluckt, und Sammy hatte geschufet, um nichts denken zu müssen. Danach war es wieder aufwärtsgegangen, langsam, zäh und ohne viel Worte.
    Mit dem Whiskyglas in der Hand und der letzten Zigarette für heute ging Luginger noch mal zur Eingangstür und prüfte, ob er sie auch wirklich abgeschlossen hatte. Vielleicht war ja alles auch ganz harmlos. Fischer ist überfahren worden und Schluss. Einer, der eben Pech hatte, zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war. So was gab’s überall auf der Welt. Auch in Leuterding.

Sonntag
    A m nächsten Morgen war alles wie immer. Luginger kochte Kaffee, buk Semmeln auf, stellte Butter und Marmelade auf einen kleinen runden Tisch in der Küche und las im Internet die ersten Berichte zu den Samstagsspielen der Bundesliga. Später husten, rauchen, Fenster aufreißen.
    Dann rief seine Mutter an und bat ihn, nach ihrem Fernseher zu schauen. Sie könne ihn nicht mehr einschalten, irgendwas sei kaputt.
    »Ich war doch gestern früh bei dir, da ging er noch«, antwortete er so gelassen wie möglich. »Hast mal die Batterien in der Fernbedienung ausgetauscht?«
    Lautes Ausatmen am anderen Ende der Leitung.
    »Gut, Mama, ich komm dann am Vormittag noch vorbei.«
    Gegen zehn ging er hinunter und richtete den Gastraum her. Fegen, Stühle auf den Boden, Tische abwischen, Getränkebestand kontrollieren, Müll hinaustragen. Alles Handgriffe und Wege, die so verinnerlicht waren, dass er ohne nachzudenken locker in den Tag kam.
    Von Sammy hatte er noch keinen Ton gehört. Entweder schlief er wie ein Stein oder war schon mit dem Rad unterwegs. Im März hatte er sich auf dem Flohmarkt neben der Tennishalle ein Rennrad gekauft und seitdem schon Tausende von Kilometern zurückgelegt. Zum Chiemsee, nach Bad Tölz, Lenggries
oder hinüber nach Starnberg, häufig brach er frühmorgens auf, um am Nachmittag wieder zurück zu sein.
    Luginger stellte das Radio an und hörte was von blauem Himmel, Sonne und 20 Grad, als Bernie Faulhuber mit dem Hund seiner ältesten Tochter aufauchte.
    »Ist Sandra immer noch weg?«, fragte Luginger.
    »Sieht so aus.«
    »Also rennst mit dem Viech a bisserl auf und ab. Na ja, schaden kann’s nix.«
    Faulhuber trug Stühle in die Morgensonne vors Hammer-Eck und sagte: »Setz dich, Franz. Wir müssen reden.«
    »Magst was?«, fragte Luginger.
    »Wasser für Dexter wär nicht schlecht.«
    Luginger brachte einen vollen Napf, setzte sich und kraulte den Hundekopf.
    »Ich hab heute Morgen rumtelefoniert«, fing Faulhuber schließlich an. »Der Tod von dem Fischer ist ein ganz heißes Eisen, und Sammy hat oder hatte wirklich was mit seiner Frau. Wenn es ganz blöd läuf, haben die beiden am Freitag eine Nummer geschoben, während Carsten Fischer bei seiner BI-Sitzung war.«
    Luginger schnitt Grimassen und gab kindische Töne von sich. »Ui, Dexter«, feixte er. »Ui, ui, Sammy hat eine Nummer geschoben. Pfui, gibt’s denn so was.«
    »Ich weiß, dass du das eher lustig findest«, entgegnete Faulhuber genervt, »aber wir haben ihm gestern ein Alibi gegeben, das nicht viel taugen wird. Mein Spezl Rottinger, der Steuerberater, weißt schon, der kennt den Vater vom Markus Polterer. Der Polterer hat Freitagnacht Dienst geschoben und war am Unfallort. Er hat alles aufgenommen und diese Clara Weibel
von der Kripo informiert, weil ihm die ganze Sache gleich merkwürdig vorgekommen ist. Du weißt ja, wenn die Schutzpolizei die Kripo ruf, ist schon was im Busch. Und die Frau Killert, die, die das neue Fischgeschäft neben der Reinigung aufgemacht hat, hat wohl das Gerücht gestreut, dass Sammy und Frau Fischer was miteinander hatten. Jetzt braucht nur noch ein neugieriger Nachbar gesehen zu haben, wie unser Sammy da Freitagnacht rein- oder rausspaziert ist, und wir sitzen mit unserem zusammengelogenen Alibi ordentlich in der Scheiße.«
    Luginger tätschelte Dexters Maul und blabberte: »Guter Hund, ja, bist ein guter Hund.« Die Killert, dachte er. Wer denn sonst. Ein Klatschmaul ohne Ende.
    »Und das Dumme
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