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Bodycheck (German Edition)

Bodycheck (German Edition)

Titel: Bodycheck (German Edition)
Autoren: Rolf Redlin
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Haus.
    Manfred ließ den Motor an, Toralf kam vom Haus herübergelaufen und kletterte in den Wagen.
    Manfred schnüffelte. «Was riecht denn das hier so?»
    Toralf feixte: «Ich weiß gar nicht, was du meinst.»
    «Weißt du wohl! Sag nicht, du hast dir da drinnen Wodka geben lassen.»
    «Doch …», lachte Toralf.
    «Ich glaub es nicht. Mein neuer Freund, ein Alki …»
    «Nun mach mal halblang. Sehe ich so aus?»
    «Nee, zum Glück nicht», beschwichtigte Manfred lachend und boxte Toralf in den Oberarm, «aber du hast den Kerl auch ganz schön angeflirtet!»
    «Quatsch. Das war ganz normale kameradschaftliche Hilfe unter Kraftsportlern», erwiderte Toralf ernsthaft.
    Manfred lachte schallend: «Alles klar. Wenn ich diesem Prachtexemplar nachschaue, benehme ich mich wie der dauergeile Dennis. Wenn du das tust, ist es kameradschaftliche Hilfe …»
    «Allerdings», bekräftigte Toralf mit demselben ernsthaften Ton.
    Manfred gluckste anhaltend: «Das nennt man dann Kameradensex …»
    «Du nimmst mich nicht ernst …» Toralf klang ein wenig beleidigt, doch er fing sich noch rechtzeitig. «So ein schöner Tag, können wir nicht noch was unternehmen? Zeig mir doch mal was von Hamburg.» Toralf spähte aus dem Fahrerhaus suchend in Richtung Himmel.
    «Warum nicht. Gehe ich recht in der Annahme, dass du weniger am schwulen Nachtleben interessiert bist?»
    «Allerdings! Dennis wollte mich schon in Kinos und Saunen schleifen. Vergiss es!» Toralfs Stimme hatte wieder den gewohnten bestimmten Tonfall.
    «Soll ich dir meinen Lieblingsplatz zeigen?», bot Manfred an.
    «Lieblingsplatz? Klingt gut. Gern!»
    «Ist aber im Wald, und wir müssen ein bisschen laufen.»
    «Noch besser! Aufs Land, genau meine Welt.»
    «Na dann fahren wir jetzt kurz bei mir zu Hause vorbei. Da steigst du in dein Auto und folgst mir zurück in die Firma. Mein Fahrrad lass ich dann da stehen.»
    Keine halbe Stunde später stieg Manfred zu Toralf in den Golf. Hinter Trittau bogen sie links ab und gelangten auf einen breiten Waldweg, der nicht asphaltiert, sondern voller Schlaglöcher war.
    «Das ist hier nicht dein Ernst», schimpfte Toralf, «denkst du auch an mein tiefergelegtes Fahrwerk?»
    «Tut mir leid. Aber wir sind auch gleich da.»
    Sie stellten den Wagen auf einem Waldparkplatz zwischen anderen Autos ab. An einem so schönen Sonnabend waren hier viele Ausflügler unterwegs. Sie machten sich zu Fuß auf den Weg.
    «Und wann kommt nun dein Lieblingsplatz?»
    «Wart’s nur ab. Erzähl mir lieber erst, was du mit Dennis angestellt hast.»
    Nun musste Toralf in allen Einzelheiten berichten, vom Miniaturwunderland, vom Zimmerermeister Dieter aus Güstrow, der Dennis ein Veilchen verpasste, von dessen Frau Elke, die Toralf anbaggerte, wie Dieter dazukam und wie Dennis sich am Ende heimlich dünnemachte. Sie lachten herzlich.
    «Da haben ihm seine Boxkünste wohl wenig genutzt», kommentierte Manfred.
    «Boxt der? Woher weißt du das denn?» Toralf war erstaunt.
    «Hat er mir gestern Abend stolz erzählt.»
    «Na, gegen einen gestandenen Mecklenburger Handwerker hilft das nicht viel», behauptete Toralf.
    «Nun trägst du aber ziemlich dick auf. Apropos: Machst du eigentlich noch irgendeinen anderen Sport außer Kraftsport?»
    «Tja, wenn Zeit übrig bleibt, lauf ich bei uns ein bisschen durch den Wald.»
    «Spielst du nicht in eurem Fußballverein?»
    «Der Verein heißt SV Traktor Kleinow», verbesserte Toralf und fuhr fort: «Ich weiß nicht, wieso, aber ich mochte Fußball noch nie, schon in der Schule nicht. Bin nicht so der Typ für Mannschaftssport.»
    Manfred lachte auf: «Da haben wir was gemeinsam.»
    «Also eigentlich mochte ich keine Art von Mannschaftssport. Dafür bin ich voll auf Geräteturnen abgefahren.»
    «Na, das haben ja wohl die anderen alle gehasst?!»
    «Das kannst du laut sagen. Geht’s hier eigentlich bergauf? Mir wird nämlich warm.» Toralfs Ohren glühten.
    «Schlau beobachtet, warte es nur ab.»
    Sie bogen um die Ecke und gingen dann steil einen Hügel hinauf. Dort oben wartete ein hölzerner Aussichtsturm darauf, bestiegen zu werden.
    «Wer zuerst oben ist!», rief Toralf und sprintete los. Manfred ließ sich nicht lumpen und blieb ihm auf den Fersen. Im Nu waren sie oben. Nun keuchten sie wirklich. Die anderen Besucher schauten erstaunt.
    «Ist das der Platz?»
    «Genau das ist er.»
    «Das ist fast so, wie an einem strahlenden Morgen auf dem Dach zu sitzen.»
    «Guck mal gegen die Sonne», Manfred wies mit
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