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Boba Fett 01 - Kampf ums Überleben

Boba Fett 01 - Kampf ums Überleben

Titel: Boba Fett 01 - Kampf ums Überleben
Autoren: Terry Bisson
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nächsten Morgen nahm er die letzte Seemaus aus dem Glas. „Tut mir Leid, Kumpel", sagte er, als er sie in das Aquarium des Aales warf. „Die Welt ist nun mal so."
    Dann setzte er sich hin, aß sein Frühstück und wartete darauf, dass sein Vater und Zam nach Hause kommen würden.

Kapitel 4

    Boba wartete den ganzen Tag aufgeregt auf ein bestimmtes Geräusch.
    Oder auf ein paar Geräusche.
    Am Nachmittag hörte er sie dann endlich: eine Sinfonie aus kleinen Klicks und Klacks von den Schlössern, die an der Tür des Apartments hingen.
    Dann öffnete sich die Tür und Jango Fett stand in einer Pfütze aus Regenwasser davor. In seiner Mandalorianischen Kampfpanzerung sah er stark und unbeugsam aus. „Dad!", rief Boba. „Wo istZam?" „Später", sagte sein Vater.

    Boba sah zu, als Jango Fett seine Kampfpanzerung auszog und sie auf den Boden legte. Er nannte sie den Anzug. Ohne ihn war er viel kleiner.
    Das Gesicht unter dem Helm, Jangos Gesicht, war traurig und voller alter Narben. Das Gesicht auf dem Helm war gnadenlos und grausam. Boba fragte sich nie, welches das richtige Gesicht seines Vaters war. Beide waren für ihn Realität: der besorgte Vater und der furchtlose Krieger. „Wo ist Zam?", fragte Boba wieder. „Weshalb stellst du all diese Fragen, mein Sohn?" „Ich muss ihr einen Witz erzählen." Das war nicht wirklich so, doch er ging davon aus, dass er sich immer einen ausdenken konnte. „Du musst ihn dir für jemanden anderen aufheben," Für jemanden anderen? Es gab niemanden anderen! Aber Boba wusste, dass er mit seinem Vater nicht zu diskutieren brauchte. „Okay", sagte er. Er ließ den Kopf enttäuscht hängen und wollte aus dem Zimmer gehen. Er spürte, dass sein Vater allein sein wollte.
    „Zam wird nicht mehr kommen", sagte Jango. Boba blieb bei der Tür stehen. „Nicht mehr?"
    „Nicht mehr", sagte Jango.
    Die Art, wie er das sagte, klang allerdings eher wie nie mehr.

    Wenn Jango Fett die Mandalorianische Kampfpanzerung nicht trug, hatte er normale Kleidung an. Ohne den Helm erkannten ihn nur wenige als Jango Fett, den Kopfgeldjäger.
    Die Rüstung war alt und vernarbt, wie Jango selbst. Immer wenn er sie nach einem Auftrag auszog, reinigte er sie. Er polierte sie allerdings niemals. Die Kratzer blieben da, wo sie waren.
    „Sie sollte nicht glänzen", sagte er zu Boba, als sie die Panzerung am Nachmittag gemeinsam putzten. „Errege niemals
    Aufmerksamkeit."
    „Ja, Sir", gab Boba zurück.
    Jango Fetts Gesicht erschien ihm noch trauriger und älter als sonst.
    Boba fragte sich, ob das etwas mit Zam zu tun hatte.
    Irgendwann brachte er den Mut auf zu fragen.
    „Sie wollte uns verraten", erklärte Jango. „Das konnte ich nicht zulassen. Dafür gibt es Strafen. Sie hätte an meiner Stelle dasselbe getan."
    Boba verstand nicht. Was wollte sein Vater ihm sagen? War Zam etwas zugestoßen?
    Jango nickte langsam. „Ein Kopfgeldjäger zu sein bedeutet, dass du es nicht immer schaffen wirst, nach Hause zu kommen. Eines Tages wird das Unvermeidliche passieren. Und wenn es so weit ist ..." „Was bedeutet unvermeidlich?", fragte Boba. „Unvermeidlich bedeutet, dass etwas ganz sicher kommt. Der Tod kommt ganz sicher."
    Plötzlich verstand Boba. „Zam ist tot, stimmt's?" Jango nickte.
    Boba kämpfte gegen seine Tränen an. „Wie ... wie ist das passiert?"
    „Das möchtest du nicht wissen."
    Boba spürte, dass Traurigkeit wie eine Welle über ihn hereinbrach. Wenn Zam so etwas zustoßen konnte, konnte es dann auch seinen Vater erwischen?
    Darüber wollte Boba nicht nachdenken. Sein Vater hatte Recht: Er wollte es nicht wissen.
    Nachdem er seinem Vater beim Reinigen der Rüstung und dem Laden der Waffensysteme geholfen hatte, ging Boba allein bis zum Ende der Straße und wieder zurück.
    Zam war tot. Keine dummen Witze mehr. Kein fröhliches Lachen mehr. Boba Fetts einsame Welt war gerade noch einsamer geworden.
    Kamino ist ein guter Planet für traurige Tage, denn es regnet die ganze Zeit. Wenn man im Regen war, sieht niemand, dass man geweint hat.
    Als Boba in das Apartment zurückkam, sah er, dass sein Vater ebenfalls im Regen gewesen war.
    Komisch, dachte Boba. Ich habe ihn da draußen gar nicht gesehen.

    Nach dem Abendessen sagte Jango: „Boba, hör zu." Boba hörte zu.
    „Was Zam zugestoßen ist, könnte jedem von uns passieren, jedem Kopfgeldjäger. Verstehst du?"
    Boba nickte - doch das Nicken war eine Lüge. Er war fest entschlossen, es nicht zu verstehen, Er hatte sich selbst
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