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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker
Autoren: Stephan R. Bellem
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Langschwerter manifestierten sich aus dem Nichts, Klingen aus purer dämonischer Macht.
    »Nur in den wirren Träumen deines Meisters!«, lachte Throndimar.
    Karandras sprang nach vorn, die Kapuze wurde dabei nach hinten geweht und entblößte sein wutverzerrtes Gesicht.
    Sein doppelt geführter Überkopfhieb prallte an
Sardasil
ab, doch Throndimars Muskeln rebellierten. Er hatte ihnen mehr abverlangt, als zehn normale Leben es vermocht hätten.
    Ich sterbe
, erkannte er.
Nemena, ich komme, mein Schatz.
    Die simple Wahrheit dieser Erkenntnis setzte neue Kräfte in ihm frei, die er zuvor zurückgehalten hatte.
Sardasil
wirbelte durch die Luft und schlug eines der schwarzen Schwerter beiseite. Karandras ließ die Waffe fahren, erzielte aber mit dem Schwert in seiner Rechten einen Treffer gegen Throndimars ungeschützten Oberkörper.
    Der Krieger ignorierte den Schmerz. Er rammte seine Stirn nach vorn und zertrümmerte mit lautem Knacken Karandras’ Nase. Der Sohn der Dunkelheit taumelte einen Schritt zurück und der Krieger setzte sofort nach. Throndimar führte seinen Hieb gegen Karandras’ linke Seite, die er ungeschützt glaubte.
    Ein erneut beschworenes Schwert blockte die meisterhafte Klinge, obwohl Throndimar seine ganze Kraft in den Hieb gelegt hatte.
    »Du kannst mich nicht besiegen!«, lachte Karandras. »Du bist bloß ein Mensch. Du solltest fliehen und dein Glück besingen, meinen Feuerball überlebt zu haben.«
    Throndimar riss die Augen auf und goldenes Licht brach aus ihnen hervor. »Das habe ich nicht vor«, erwiderte er mit einer Stimme, die sich ebenfalls in unzähligen Tonlagen zu brechen schien, jedoch wirkte sie ungleich wärmer und in gewisser Weise auch beruhigender.
    »Wie ist das möglich?«, rief Karandras entsetzt und versuchte sich von dem Krieger zu lösen.
    Doch Throndimar ließ ihn nicht entrinnen. Er hatte endlich verstanden. Rhelons Geschichten über die Götter und ihre auserwählten Engel. Die Himmlische Festung, der ewige Kampf gegen die Dämonen. Endlich hatte er es verstanden.
    »Aurelion wählte dich, die Götter wählten mich«, sagte er mit kalter Endgültigkeit.
    »Engel?«, brachte der Sohn der Dunkelheit fassungslos hervor.
    Throndimar riss
Sardasil
in die Höhe und führte einen kraftvollen Hieb aus, den Karandras nur abwehren konnte, indem er beide Schwerter über seinem Kopf kreuzte. Goldene und schwarze Funken stoben durch die Luft, als die Waffen aufeinandertrafen und für einen scheinbar endlosen Moment verharrten.
    Seine Verachtung hinausbrüllend schlug Throndimar wieder und wieder zu, drängte Karandras auf die Knie. »Nemena!«, schrie er aus voller Kehle und
Sardasils
Klinge flammte förmlich golden auf. Er trieb die Waffe in einem letzten Schlag gegen seinen Widersacher. Karandras hob die Schwerter, doch sie waren nutzlos. Aurelions Macht hatte versagt und ihn verlassen. Seine Träume zerbrachen wie seine schwarzen magischen Klingen.
    Throndimar stand für einen langen Moment turmgroß über ihm, blickte auf ihn hinab. Da war keine Dunkelheit mehr, die sie umgab, nur gleißendes Licht, das aus Throndimars Körper brach.
    Dann drehte der Engel das Schwert in der Hand, sodass die Klingenspitze nach unten zeigte, und rammte sie dem Sohn der Dunkelheit fest in den Unterleib. Goldenes Licht strömte von
Sardasil
in Karandras’ Körper, und der Granit unter ihm splitterte, als die Waffe seinen Körper durchstieß und ihn auf dem Plateau aufspießte.
    Ein tiefer Donner rumpelte aus den Gebeinen der Erde wie ein zorniges Grollen durch den Berg bis zum Gipfel. Das Plateau begann zu vibrieren und die ersten Zinnen brachen von der Wehrmauer und fielen zu Boden. Die Goblins hatten ihr Heil längst in der Flucht gesucht, doch auch die Zwerge rannten schutzsuchend davon. Balburan riss Gordan mit sich.
    »Nein!«, protestierte der Magier. »Ich muss es sehen!«
    »Es wäre das Letzte, was Ihr sehen würdet, Meister Gordan!«, hielt Balburan dagegen und zerrte den Magier hinter sich her, zurück in die Höhle.
    Bevor sie durch die Öffnung verschwanden, sahen sie, wie die ersten Mauern einstürzten, als hätte es die dunkle Festung niemals gegeben. Throndimar thronte noch immer über dem erschlagenen Karandras und ein goldener Lichtkegel aus den Wolken fiel auf ihn herab.
    Als sie die Höhle betraten, verdeckten zwei Zwerge mit ihren großen Turmschilden den Durchgang, sodass sie nicht sehen konnten, wie Karandras’ Festung endgültig in sich zusammenbrach.
    Als der Donner
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