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Blutschuld

Blutschuld

Titel: Blutschuld
Autoren: Karina Cooper
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der Bewegung ab. Gleichzeitig krallte die Frau Halt suchend ihre Finger in Phins Anzugrevers. Das hatte eine recht ungünstige Position zur Folge, in der Phin sich nun, über die Schöne gebeugt, an sie schmiegte.
    Wohlig warme, in Jeans verpackte Kurven füllten Phins Hände. Er begriff, dass seine Finger ihr kleines festes Hinterteil umspannten. Einen Augenblick lang hielt er sie so. Der Augenblick dehnte sich ins schier Unendliche. Nur das gleichmäßige Murmeln der sprudelnden Heilquelle gleich hinter ihnen füllte die schockierende Stille.
    Phins Mundwinkel zuckten.
    Naomi Ishikawa. Dem Dossier nach, das er mittels der Infos zusammengestellt hatte, die die Familie ihm hatte zukommen lassen, war dieser letzte Neuzugang eine betuchte Erbin. Sie war die Sorte betuchte Erbin, die Ärger quasi heraufbeschwor.
    Phin verstand auf Anhieb, was seine Informanten, die Naomi Ishikawa verhätscheln mussten, damit gemeint hatten.
    Naomi Ishikawa hatte glattes, rabenschwarzes Haar, ein Erbe ihrer japanischen Abstammung. Dieser Abstammung verdankte sie auch die hohen Wangenknochen und den mandelförmigen Schnitt ihrer Augen. Sie war zartgliedrig, gertenschlank und ebenso geschmeidig. Offenkundig war sie eine Frau, die gutes Training schätzte und sich fit hielt. Die Leichtigkeit, mit der sie, so schmal und schlank wie sie war, ihre Körperkräfte einzusetzen vermochte, war Beweis genug dafür.
    Der Rest von ihr war amerikanisches Supermodel reinstenWassers   – bis hinunter zu den ellenlangen Beinen, die die asiatisch angehauchte Schöne fast auf Augenhöhe mit Phin brachten.
    Er konzentrierte den Blick auf ihr erhitztes Gesicht und die verschorfte Wunde quer über dem schmalen, geraden Nasenrücken. Miss Ishikawa sah aus, als sei sie mit einem Preisboxer in den Ring gestiegen und habe den Kampf verloren.
    Neben ihnen schlossen sich die Aufzugstüren. Miss Ishikawas Mandelaugen verengten sich zu schmalen Reptilienaugen. »Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    Phin war sich dessen nicht ganz sicher. Umschlossen seine Finger immer noch die ebenso sanften wie strammen Kurven ihres Hinterteils? Durfte man es für in Ordnung halten, wenn man sich eine schöne Unbekannte zur Brust nahm, wie er es gerade tat?
    Er schüttelte den Kopf. Heftig.
    Ein »Scheiße« entfuhr ihr, mehr ein heiseres Schnauben, denn ein Wort. Mit scharfem Blick musterte sie sein Gesicht, eine warme, feingliedrige Hand legte sich in seinen Nacken. »Wie heißen Sie?«
    »Phin«, gelang es ihm herauszubringen, und dabei verlagerte er sein Gewicht ein wenig. Gerade eben genug. »Ich möchte wirklich nicht unhöflich erscheinen, aber wäre es Ihnen wohl möglich, Ihr Knie in eine für mich angenehmere Position zu manövrieren?«
    Die Hand in seinem Nacken erstarrte. Verzweifelt versuchte er, ein Lächeln zu unterdrücken, als ihr Blick an seiner Brust hinabwanderte. Hinunter dorthin, wo ihre Hüften seine berührten und ein schlanker, jeansumhüllter Oberschenkel zwischen seinen Beinen steckte. Dorthin, wo dieser Oberschenkel eben im Eifer des Gefechts hingeraten war.
    Inständig hoffte Phin, Miss Ishikawa spürte nicht, wie das Blut in einem ganz bestimmten seiner Körperteile pulsierte.
    Ihr Blick huschte wieder hinauf zu seinem Gesicht, zu seinen Augen. Um ihre Mundwinkel zuckte es. Die Bestätigung für Phin, dass sie es sehr wohl bemerkt hatte. »’tschuldigung«, meinte sieleichthin. »Ich sag’ Ihnen was: Sie nehmen Ihre Finger von meinem Hintern, und ich nehme mein Knie von Ihrem   …«
    »Hab schon verstanden«, beeilte Phin sich zu versichern, hastig, ehe die Hitzewelle, die durch seine Adern schoss, das Pulsieren seines Ständers verstärken konnte. Vorsichtig nahm er seine Hände, die allzu willfährig zugegriffen hatten, von dem Allerwertesten der Schönen. Elegant befreite sie sich aus dem Gewirr aus Gliedern, ohne das fragile Gleichgewicht zwischen Phin und sich zu stören. Absurderweise war er dankbar, jetzt tatsächlich wieder Atem holen zu können, ohne den sauberen Duft ihrer Haut in der Nase zu haben. Miss Ishikawa roch nach ungezähmter Wildnis.
    »Tut mir echt leid«, sagte sie und zupfte an dem zerrissenen Kragen ihres Pullovers herum. Mit gerunzelter Stirn begutachtete sie die ausgefranste Naht und losen Fäden. »Ich hätte sie vorwarnen sollen.«
    Und wie!
    Phin streckte den Rücken durch und rieb sich vorsichtig über die Beule an seinem Hinterkopf. »Ich kann mir weitaus weniger angenehme Arten vorstellen, Ihre Bekanntschaft zu machen,
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