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Blutsbund 5 Viktor (German Edition)

Blutsbund 5 Viktor (German Edition)

Titel: Blutsbund 5 Viktor (German Edition)
Autoren: catthemad
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verblüfft und lachte leise. »Soll ich mein Büro nach Sibirien in eine Holzhütte verlegen, um den Zustand meines Seelenlebens zu verdeutlichen, Lew? Mir macht nur mein Trieb einen Strich durch die Rechnung, denn der ist durchaus vorhanden und ausgesprochen ausgeprägt. Wann hast du dir das letzte Mal einen runtergeholt?« Er kicherte, als Lew sich an dem Kaffee verschluckte. »Ich weiß, ist persönlich, aber du hast dir gerade die Frage erlaubt, warum ich bei einem Dreier mitmache.«
    »Ich ... ähm ...«, stotterte der Werwolf perplex.
    »Ich möchte keine Dauerfreundschaft mit meiner Hand schließen, wenn es sich vermeiden lässt und das tut es bisher gut«, gab Viktor vorwitzig zurück. Er spürte, wie sich in seinem Gesprächspartner Schamgefühl entwickelte. Ihm kam der Gedanke, ob er vielleicht das Thema wechseln sollte, doch er beschloss, falls es Lew zu unangenehm werden würde, könne dieser es ebenso tun.
    »Ich ... weder Alexander noch Valja hatten vorher etwas mit ... etwas mit Männern. Wird man umgepolt, wenn dieser Bund entsteht, von dem du vorhin gesprochen hast?«
    »Willst du eine philosophische Antwort, oder eine ehrliche?«
    »Die ehrliche Antwort.«
    »Ich habe keine Ahnung. Meine philosophische Erklärung gefällt mir dagegen besser. Seelen wurden einst aneinander geschmiedet und finden sich nun wieder, da ist es ihnen egal in welcher Hülle. Es gibt vereinzelt schon andere, gleichgeschlechtliche Bindungen, die sich unter Frauen gefunden haben, ebenso Heterokombinationen.«
    Lew lachte leise. »Das klingt eindeutig wesentlich ... romantischer, als die Aussage, dass du keine Ahnung hast.«
    »Es hat in den ganzen Jahren, die ich existiere, viele Dinge gegeben, die niemand erklären konnte und es bis heute noch nicht kann. Interpretationen dieser Art helfen einem besser, sich mit den Fakten zurechtzufinden. Finde ich zumindest. Es mag romantisch klingen, aber wer will alles nüchtern betrachten?«
    »Hast du ...«, Lew, stockte und Viktor spürte die Befangenheit des anderen.
    »... schon immer etwas mit Männern gehabt?«
    »Ähm ... nein, doch, auch, aber eigentlich ... hast du auch so einen Bund?«
    Er schüttelte den Kopf, woraufhin sich eine der, durch den Schlaf gelockerten Haarsträhnen aus dem Zopf löste. Er steckte sie routiniert hinter das Ohr. »Nein, habe ich nicht und was Männer betrifft ... ich mag sowohl Frauen wie auch das gleiche Geschlecht, wobei ich in den letzten ... ich glaube zwei oder dreihundert Jahren nur noch etwas mit Männern hatte. Es bereitet mir einfach mehr Vergnügen. Hast du dich nie gefragt, wie es wäre?«
    Nun war es an Lew den Kopf zu schütteln und er tat es mit einer Vehemenz, die Viktor zum Schmunzeln verleitete. Er war sich nicht sicher, ob es eine ganz ehrliche Reaktion war, aber er wollte auch nicht weiter nachhaken, um das gerade entspannt scheinende Verhältnis in Gefahr zu bringen.
    »Vadim war vorhin unten, nachdem die Tür hinter dir ins Schloss gefallen ist«, wechselte er das Thema.
    »Hat er uns zugehört?«
    »Nein, ich denke nicht. Er war sehr verschlafen und hat keine großen Fragen gestellt. Er will nicht weg von dir, Lew. Du bist nun wohl sein einziger Halt geworden. Ich habe ihm zwar gesagt, dass Sibirien nicht der passende Ort für Kinder ist, aber es macht den Eindruck, als wenn ihm das recht egal ist.«
    »Ich kann doch aber keinen kleinen Vampir großziehen. Er wird nur innerlich altern, oder?«
    »Ja, mit der Wandlung bleibt die Zeit für den Körper stehen. Eventuell wäre es ja eine Option nach Wolgograd zu kommen und etwas am Stadtrand zu beziehen. Dann kannst du noch immer für dich sein, aber für Vadim gäbe es mehr Möglichkeiten? Und wer weiß, vielleicht findet er ja dort auch noch Vertrauen zu anderen, sodass er sich nicht nur auf dich fixiert.«
    »Er ist ein Vampir, wieso sollte ich umziehen, wenn er letztendlich dorthin springen kann, wohin er möchte?«
    Viktor hörte diesen Satz zwar nicht gern, aber er musste Lew recht geben, dennoch gab er zu bedenken: »Andere Kinder lernt man nicht kennen, indem man durch die Gegend springt. Ein belebteres Umfeld wäre nicht verkehrt, Lew. Das ist zumindest meine Meinung.«
    Sein Gegenüber brummte nur, statt weitere Worte über das Thema zu verlieren. Viktor stellte seine geleerte Tasse auf den Tisch. »Wie spät ist es eigentlich?«
    »Gleich halb sechs«, erwiderte Lew nach einem Blick auf seine Armbanduhr. »Möchtest du noch einen?«
    »Gern und danach werde ich mich mal
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