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Blutsbund 5 Viktor (German Edition)

Blutsbund 5 Viktor (German Edition)

Titel: Blutsbund 5 Viktor (German Edition)
Autoren: catthemad
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auf, ließ mit Widerwillen Lews Hand los und stellte sich den Sessel so, dass er in einer bequemen Position Platz nehmen konnte. Seine Finger wanderten automatisch hinauf und griffen nach denen des Werwolfs. Das Bild, wie er Lew vorgefunden hatte, flackerte immer wieder vor seinen Augen auf und gleichzeitig kam Groll in ihm auf, dass Lew von einem Vampir so zugerichtet worden war. Die Müdigkeit hielt ihn davon ab, seine Wut weiter zu schüren und er schloss die Lider.

    Er hätte die Hand, die behutsam an seiner Schulter rüttelte, gern weggestoßen, nahm sich jedoch zusammen und schlug die Augen auf.
    »Wir haben Vadim.«
    Viktor richtete sich umgehend auf und sah Vitali überrascht an.
    »Es war purer Zufall. Ihre Leute sind der Spur in Wladiwostok nachgegangen und haben tatsächlich herausfinden können, dass Olga Petuchowa inzwischen den Namen Liliana Nowikowa angenommen hat. Die Adresse, unter der die Petuchowa leben sollte, war ein Abrissgebäude, aber im Keller hat man Vadim gefunden. In Eisenketten. Es geht ihm nicht gut. Er scheint kein Blut zu vertragen. Ich weiß nicht, was sie dort mit ihm gemacht haben. Der Junge ist bewusstlos und nicht ansprechbar, aber sobald wir versuchen ihm Blut einzuflößen, spuckt er es sofort wieder aus.«
    »Werwolfblut«, erwiderte Viktor schlicht und rieb sich über das Gesicht. Dann bemerkte er Vitalis fragenden Blick. »Er hat, wenn ich richtig informiert bin, seit seiner Wandlung nur von Lew getrunken. Probieren sie es mit Werwolfblut.«
    »Ich wüsste nicht, wo wir jemanden außer Lew herbekommen könnten und der ist noch nicht stabil genug, um Blut geben zu können.«
    Viktor war kurz versucht Alexander Voltan zu nennen, aber es wäre wohl unpassend, die Führung der russischen Werwölfe als Blutspender in Betracht zu ziehen. »Kontaktieren Sie Dimitrij Romanow. Er soll mit Nikita herkommen. Erklären Sie ihnen die Sachlage, dann dürfte es hoffentlich kein Problem sein. Falls doch, geben Sie mir Bescheid, Vitali.«
    »Sie sehen angespannt aus, ist alles in Ordnung?«
    Viktor nickte, doch er fühlte sich aus dem Lot gebracht, wie schon seit Jahrhunderten nicht mehr und eines war am präsentesten, die Wut darüber, dass Lew etwas zugestoßen war. Überrascht stellte er fest, dass Lew noch immer schlief und nicht durch ihre, wenn auch leisen Gespräche aufgewacht war. »Petuchowa konnte nicht gefasst werden? Weiß man, wer der Mittäter ist?«
    »Anton Petuchow. Ihr Bruder. Sie waren beide nicht in der Nähe und wurden noch nicht aufgespürt.«
    Ein tiefes Grollen entkam seiner Kehle. Viktor stand auf, warf einen Blick auf den noch Schlafenden und erklärte: »Geben Sie acht auf ihn, Vitali. Ich gehe jetzt jagen und werde ein paar Köpfe rollen lassen.«
    »Persönlich?«
    »Und ob«, spuckte Viktor förmlich aus, drehte sich um und verschwand aus dem Krankenzimmer.

Alte Freunde
    Lew betrachtete das kleine Bündel. Eine Faust hatte sich um seinen Zeigefinger geschlossen und schien diesen auch nicht mehr freigeben zu wollen. Eigentlich hatte er vorgehabt, umgehend aus der Haut zu fahren, als Alexander sein Zimmer betrat, doch dieser drückte ihm einfach dieses kleine Wesen in den Arm und nahm in dem Sessel Platz, als sei nie etwas gewesen.
    »Wie geht es deiner Frau«, unterbrach Lew nach geraumer Zeit die Stille.
    »Ist kurz nach der Entbindung gestorben.«
    »Das tut mir leid.«
    Erneut kehrte Schweigen im Raum ein, doch dieses Mal wurde es von Alexander unterbrochen. »Ich habe mich damals nicht getraut mit irgendjemandem darüber zu sprechen, was mit mir passiert. Ich war von heute auf morgen in einen Vampir verliebt, Lew. Da kann man sich hundert Mal sagen, dass gute Freunde immer hinter einem stehen, aber die Angst kann man nicht besiegen, dass sie sich von einem abwenden. Und so war es dann ja letztendlich auch.«
    Lew schnaufte leise. »Meinst du, ich bin gegangen, weil du schwul bist, Alexander? Glaubst du das wirklich von mir? Glaubst du, ich hätte gekündigt und die Tür geknallt, wenn du mir in einer ruhigen Sekunde gesagt hättest, dass du etwas für Michail Romanow empfindest? Falls du das von mir denkst, ist es vielleicht besser, wenn du jetzt einfach gehst.«
    Lew richtete sich auf und reichte Alexander seinen Sohn zurück.
    »Nein, so schätze ich dich nicht ein, aber später ist man immer klüger, als in dem Moment, indem man sich fürchtet, oder? Du müsstest doch gerade in dieser Situation gut verstehen, wie es mir ergangen ist?«
    »Wie meinst du
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