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Blutsbund 5 Viktor (German Edition)

Blutsbund 5 Viktor (German Edition)

Titel: Blutsbund 5 Viktor (German Edition)
Autoren: catthemad
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wohl viele vorstellen. Die Flügel fehlen noch.«
    Viktor grinste schelmisch. »Mit einem Alter von 1400 Jahren schafft man es nicht, ein Engel zu bleiben, Lew. Sodom und Gomorrha trifft es besser, als der Himmel. Nur gut, dass man es mir nicht ansieht.«
    »Klingt, als hättest du nichts ausgelassen.«
    »Es waren Zeiten, die ich nicht missen möchte und in manchen Momenten wünsche ich sie mir zurück, das gebe ich offen zu. Der Thronsaal von damals ist einem modernen Büro gewichen und der Schädel raucht über diplomatischen Angelegenheiten.«
    »Was passiert, wenn du mal nicht mehr bist?«
    Viktors Brauen hoben sich belustigt. »Du meinst, falls einfach jemand vorbeikommt und mir zufällig den Kopf abschlägt? Ich habe Michail als Nachfolger bestimmt, auch wenn der nichts von seinem Glück weiß, aber noch bin ich ja da und das hoffentlich für eine lange Zeit.«
    »Wann ... entschuldige, möchtest du einen Kaffee?«
    »Gern.« Er betrachtete Lew, als dieser den Raum verließ und zwei Minuten darauf mit einer Tasse zurückkam. Als sie, vor gefühlten Jahren, zusammen am Besprechungstisch gesessen hatten, trug der Werwolf die Haare militärisch kurz, nun hingegen waren sie halblang und gaben dem kantigen Gesicht einen weicheren Ausdruck. Der Mann schien ihm muskulöser geworden zu sein und er fragte sich, ob es daran liegen könnte, dass er viel als Wolf unterwegs war.
    »Ich wusste nicht, wie du ihn magst? Schwarz?«
    »Schwarz ist perfekt.« Viktor erhob sich und setzte sich in eine bequeme Position, dann nahm er Lew die Tasse ab. »Danke. Was wolltest du mich fragen?«
    Lew griff nach seinem Kaffee und schien sich daran festhalten zu wollen. Recht leise erzählte er: »Wir haben uns kennengelernt, als wir gerade die Wandlung hinter uns hatten. Zu Kriegszeiten lief es noch anders bei den Werwölfen. Mit sechzehn begann der Drill und kaum war man das erste Mal zum Wolf geworden, ging es in ein neues Rudel, dass für die harten Kämpfe ausgebildet wurde. Alexander, Valja und ich sind gemeinsam in eines gekommen und schlossen schnell Freundschaft. Valja war geschickt und der Taktiker unter uns, ich prinzipiell mehr der Umsetzende und Alexander ... Alexander war alles in einem . Wir haben Seite an Seite gekämpft, uns ausgeglichen und aufeinander aufgepasst. Es ... es gab nie Beziehungen in unserem Leben, zumindest nichts Ernstes, was Zeit in Anspruch hätte nehmen können. Die war für die Freundschaft reserviert. Vielleicht ist es mir deshalb nicht aufgefallen, weil wir drei es so handhabten? Selbst, als der Krieg ein Ende fand, waren wir unzertrennlich. Als Alexander in diese Ehe gezwungen worden ist, war er mehr bei uns, als bei Galina und ich schäme mich, weil ich dankbar dafür war. Ich dachte, ich liebe ihn wie einen Bruder. Vielleicht kommt daher meine Eifersucht? Aber sicher bin ich mir inzwischen nicht mehr. Bin ich neidisch, dass er etwas hat, was ich nicht habe? Bin ich eifersüchtig, weil er jemanden liebt, aber ich es nicht bin? Weil er sich vergnügt, aber nicht mit mir? Ich weiß es nicht und vielleicht will ich es auch gar nicht so genau wissen. Es ist wohl besser, mit der Vergangenheit abzuschließen. Ich weiß nur noch nicht wie. Die Drei, die gemeinsam durch alles gegangen sind, gibt es nicht mehr und wird es nie wieder geben. Valja hat Sergej, Alexander hat sein Herz an Michail verschenkt und ich? Ich fühle mich genauso einsam, wie ich es hier in Sibirien für mich gewählt habe. Der Ort passt zu meinem Leben.«
    »Du bist nicht allein, Lew, selbst hier in Sibirien nicht. Ich sitze auf deinem Sofa und Vadim schläft oben.«
    »Ich rede nicht davon allein zu sein, Viktor. Ich sagte einsam und das meine ich auch so. Kennst du den Moment, in dem du dich unter zig Leuten befinden könntest, du bist nicht allein, aber fühlst dich einsam?«
    Viktor nickte, denn er wusste genau, was der Mann meinte. Er hörte ein leises Schnaufen von Lew, dass er als Unglauben deutete. »Lew, ich bin 1400 Jahre am Leben, habe Menschen und Vampire sterben sehen, die mir etwas bedeuteten und bis heute niemanden an meiner Seite. Glaub mir, ich weiß, wie es sich anfühlt, einsam zu sein und das auch, wenn zig der eigenen Rasse um einen herum sind. Selbst in den Momenten, in denen ich bei Michail und Alexander das dritte Rad am Wagen war, denn nichts anderes ist es gewesen. Sie mögen mich, es machte Spaß, aber sie lieben sich und nicht mich.«
    »Warum machst du es denn mit ihnen?«
    Viktor war über diese Frage
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