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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1
Autoren: Bernd Frenz
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Dankbar neigte sie den Kopf …
    Doch als sie wieder in die Höhe sah, hatte sich die Haltung des Königs vollkommen verändert.
    »Glaub bloß nicht, dass mir dein Verrat verborgen geblieben ist!«, donnerte er, den Finger anklagend auf sie gerichtet. »Ich weiß genau, dass du nicht zum Schein übergelaufen bist!«
    Feene erschrak wie selten zuvor in ihrem Leben, denn gegen zwei Lichtbringer war auch sie vollkommen machtlos.

    Zum Glück lächelte Gothar schon wieder, sichtlich zufrieden, dass sie unter seinen Worten zusammengezuckt war. »Schon gut«, sagte er gönnerhaft. »Dein Verrat stört mich nicht. Und weißt du auch warum? Weil er vor unendlich langer Zeit geschah, als du noch eine andere warst. Ja, genau, weil du nicht mehr dieselbe bist, die meinen Lichtbringer verletzt hat, sondern dich seitdem zu meinen Gunsten verändert hast. Inzwischen hasst du die Orks so sehr wie kein anderer aus meinem Reich, und das will ich mir gern zunutze machen. Auch wenn das bedeutet, dass dein hinterhältiger Angriff ungesühnt bleibt.«
    Gothar deutete auf den verletzten Lichtbringer. »Und um meine Großzügigkeit zu unterstreichen, wirst du nicht nur befördert, nein, ich gewähre dir auch noch die Erfüllung eines Wunsches, der dir besonders am Herzen liegt.«
    Feene brauchte nicht lange nachzudenken. »Ich will mein Kind zurück«, verlangte sie mit trotziger Stimme.
    Über Gothars Nasenwurzel entstanden zwei tiefe Zornesfalten. Selbst der Maar glitt ein Stück näher ans Licht angesichts dieser unverschämten Forderung.
    »Es muss ein Wunsch sein, den ich dir erfüllen kann «, verlangte Gothar nach längerem Schweigen.
    Feene ließ sich davon nicht verunsichern. »Das könnt Ihr, mein König«, erwiderte sie furchtlos. »Sogar ganz gewiss.«
    Als sie gleich darauf erklärte, was sie damit meinte, kehrte Gothars Wohlwollen zurück. Mehr noch. Er lachte zufrieden über die Bosheit, die dabei aus ihrem Herzen sprach.
     
    In der Kaserne
    »Hörst du das?«, sagte Nera erschrocken, während sie ihren Sohn säugte. »Da kommt doch wer!«
    Seine Gefährtin hörte laufend verdächtige Geräusche, deshalb sah Benir nicht mal von der Wiege auf, an der er gerade saß und schnitzte.
    »Unsinn, da ist nichts«, antwortete er aus alter Gewohnheit heraus.

    Bis ihm aufging, dass wirklich Schritte über den Flur hallten, war es schon zu spät.
    Nur mit seinem kleinen Messer bewaffnet, fuhr er in die Höhe. Das Schwert lag auf einem Tisch, keine zehn Ellen entfernt, doch genauso gut hätte es auf dem Grunde des Nebelmeers ruhen können.
    Die Tür zum Schlafgemach flog bereits zur Seite und spie ein halbes Dutzend alter Kameraden aus, die mit blanker Klinge auf ihn eindrangen. Gleichzeitig schwebten vier weitere zu den Fenstern herein.
    Wären es Menschen gewesen oder Schädelreiter, er hätte sein Glück versucht, auch mit der nur daumenlangen Klinge. So aber blieb er reglos stehen, während ihn die anderen Elfen einkreisten.
    Scharf geschliffene Schwertspitzen umringten seinen Hals. Hätten alle gleichzeitig zugestochen, sein Kopf wäre sofort Blut spritzend über den Boden gepoltert.
    Nera unterdrückte einen Schrei des Entsetzens. Sie wusste genauso gut wie er, dass sie keine Gnade zu erwarten hatten. Selbst wenn sich hinter einem der maskenhaft starren Gesichter, die ihnen entgegenstarrten, ein Funken von Mitleid verbergen sollte, so würde keiner so dumm sein, Barmherzigkeit walten zu lassen.
    »Also das ist ja wirklich eine Unverschämtheit!« Benir spürte, wie ihm alles Blut aus dem Gesicht wich, als Feene durch die Tür hereintrat, dicht gefolgt von Inea, ihrer Amme. »Ich freue mich hier auf mein weiches Bett, und dann muss ich feststellen, dass sich bei mir Fremde breitgemacht haben!«
    Mit wenigen Schritten war Feene heran, packte ihn hart am Handgelenk und wand ihm das Schnitzmesser aus den Fingern.
    »Verlauste Fremde«, bekräftigte sie, »die mir den ganzen Boden mit Spänen bestreuen. Schämt ihr euch denn gar nicht?«
    »Feene«, begann er zu betteln, obwohl er wusste, dass es zwecklos war. »Warum tust du uns das an? Verstehst du denn nicht, dass wir …«
    Die Elfin kehrte ihm längst den Rücken zu, doch auf ein kurzes
Fingerschnippen hin wurde ihm eine Schwertspitze so fest gegen die Kehle gedrückt, dass er vor Schmerzen verstummte. Der Schnitt verlief nicht sehr tief, doch der Stahl rückte nicht wieder von ihm ab. Selbst ein Auf-und-ab-Hüpfen des Adamsapfels mochte ihm eine tödliche Wunde zufügen. Etwas
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