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Blutlust

Blutlust

Titel: Blutlust
Autoren: Riccarda Blake
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nächsten, während sie stöhnte und schrie und sich mit ihren schlanken Händen an den Tischkanten festhielt, um sich ihm besser entgegenzustemmen. Ihr Leib war nass von ihrem Schweiß.
    Der Meister richtete sich auf – die Lippen rot von ihrem Blut. Seine Augen glänzten berauscht.
    Er nickte dem Schüler zu, und der zog sich zurück, so dass nun der Meister zwischen ihre weit gespreizten Schenkel treten konnte. Er öffnete sein weites Gewand mit einer fließenden Bewegung und schob sich an des Schülers Stelle jetzt tief in Agnièska hinein.
    Dabei griff er nach vorne, nach ihrem Nacken, und zog sie mit unglaublicher Kraft nach oben zu sich hin in eine aufrecht sitzende Position. Ihre grünen Augen blitzten vor wollüstiger Glückseligkeit, und sie küsste ihren neuen Meister voller Hingabe auf den Mund, während er in sie zu stoßen begann.
    »Kommt, meine Töchter«, rief der Meister eine halbe Stunde später in Richtung des Vorraumes. Augenblicklich erschienen die vier Sklavinnen und warteten auf der Türschwelle auf weitere Befehle.
    »Heißt eure neue Schwester willkommen«, befahl ihr Herr und Gebieter, und die vier eilten zu ihm um den Tisch herum, auf dem Agnièska sich erschöpft, aber lächelnd räkelte.
    Der Schüler hatte sich in der Zwischenzeit wieder angezogen und wartete in einem Lehnsessel sitzend auf seinen Meister.
    Der Meister kam zu ihm und setzte sich ihm gegenüber.
    »Ein prachtvolles Geschenk«, sagte er mit zufriedenem Lächeln und einem anerkennenden Nicken.
    »Ich bin froh, dass es Euch gefällt, Vater.«
    »Das tut es«, sagte er. »Aber jetzt erzähl mir von den Neuigkeiten.«
    Der Schüler beugte sich nach vorne und sprach ganz leise. »Erinnert Ihr Euch noch an die Legende, die Ihr mir erzählt habt, als ich noch ein Kind war?«
    Der Meister schaute ihn mit zunehmender Spannung an.
    »Ich glaube, sie ist wahr«, sagte der Schüler.
    »Natürlich ist sie wahr«, sagte der Meister. »Es hat nur seit Menschengedenken keiner mehr eine von ihnen gesehen. Sie gelten als ausgestorben. Leider.«
    »Ich glaube, ich bin heute einer begegnet«, sagte der Schüler.
    Der Meister beugte sich nun ebenfalls nach vorne und fragte hastig, »Bist du dir sicher?«
    »Ziemlich.«
    »Wo?«
    »An der Uni.«
    Der Meister lehnte sich wieder zurück und strich sich über das blutige Kinn. »Wenn sie wirklich eine ist, musst du sie für uns gewinnen.«
    »Das habe ich bereits in die Wege geleitet.«
    Die Augen des Meisters leuchteten. »Ich bin stolz auf dich, mein Sohn.«
    »Danke Vater.«
    »Tu, was getan werden muss. Und bring sie erst zu mir, wenn sie so weit ist.«
    »Euer Wille geschehe!«

– Kapitel 2 –
    Schatten in der Dunkelheit
    Ich war auf dem Weg ins ›KITTY‹ zur ›Nacht der Vampire‹ und fühlte mich lausig.
    Das letzte Mal war ich mir so alleingelassen vorgekommen, als ich fünf war und bei einem Besuch in Disney World im Gedränge der Schlange von meinen Eltern getrennt worden war. Sie hatten ganze zehn Minuten gebraucht, mich wiederzufinden. Ich hoffte sehr, dass die vor mir liegende Fakultätsparty das Gefühl des Verlorenseins vertreiben konnte.
    New York, eine Stadt, die so viele Einwohner hatte wie der ganze Staat, aus dem ich kam. Die NYU, eine Universität, deren Campus dreimal größer war als die Hauptstadt meines Heimat-Countys. Trotz der Karte hatte ich mich heute schon viermal ordentlich verlaufen, und meine Füße taten weh.
    Mein Plan hierherzukommen hatte genau aus zwei Elementen bestanden: Medizin studieren und eine Wohnung finden. Der Rest, hatte ich gedacht, ergibt sich von selbst.
    Von wegen .
    Meine Wohnung in Chelsea war ein Desaster, die UBahn-Anbindung von dort zur Uni eine Schnitzeljagd durch ein sich scheinbar ständig veränderndes Labyrinth, und allein das Erstellen meines Studienplans, von dem ich blauäugigerweise angenommen hatte, er würde im Sekretariat fertig und vorbereitet auf mich warten, würde mich ein ganzes Trimester kosten. Deshalb war ich, obwohl ich völlig ausgelaugt war von diesem Tag und all seinen Eindrücken, unterwegs zu der Party. Um Studenten meiner Fakultät kennenzulernen – Anfänger und alte Hasen. Vielleicht konnten sie mir helfen, mich hier zurechtzufinden.
    Zugegebenermaßen war ich auch neugierig auf Max, den Studenten, der mich eingeladen hatte. Ich war mir zwar ziemlich sicher, dass er, attraktiv, wie er war, heute Abend von Studentinnen nur so umringt sein würde, aber vielleicht würde es mir trotzdem gelingen, auf der
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