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Blutiger Halloween

Blutiger Halloween

Titel: Blutiger Halloween
Autoren: Jason Dark
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Rusty.
    »Hat nicht doch einer von euch mit anderen über den Unfall gesprochen?« fragte Paul.
    Seine Freunde schüttelten nur die Köpfe.
    »Am besten wird es sein, wenn wir uns völlig normal verhalten.« Ronny Wilder wollte der fruchtlosen Diskussion ein Ende bereiten. »Ich bin wenigstens dafür. Wir feiern Halloween wie in jedem Jahr und denken nicht dabei an irgendwelche komischen Mörder, die angeblich in der Schule lauern sollen.«
    »Das ist leichter gesagt, als getan. Ich meine…« Was Julie Jackson meinte, erfuhr keiner mehr, denn es wurde ziemlich energisch an die Klassentür geklopft.
    Die sechs staunten sich an. Niemand wußte, wer es sein konnte. Sie hatten aber auch keine Lust, zu öffnen, denn sie wollten unter sich bleiben. Ronny grinste und legte einen Finger auf die Lippen. Wieder das Klopfen. Diesmal noch lauter. Und dann vernahmen sie die Stimme einer Frau.
    »Ich weiß, daß ihr da drin seid. Macht doch endlich die Tür auf! Oder störe ich euch bei irgendwelchen Dingen…?«
    »Die Graves…« Ronny verdrehte die Augen.
    »Was hast du denn? Ich finde sie nett«, sagte Carrie Blake, rutschte vom Tisch und schritt auf die Tür zu, um zu öffnen.
    Caroline Graves war Lehrerin an der Schule. Eine Person, die von fast allen Schülern anerkannt wurde. Erst seit zwei Jahren unterrichtete sie und hatte frischen Wind in das Internat gebracht. Ihr burschikoses Auftreten imponierte auch manchen Schülern der höheren Klassen. Es gab nicht wenige, die versucht hatten, mit der Fünfundzwanzigjährigen anzubändeln, doch Caroline hatte diese Angebote immer überhört. Auch Ronny Wilder war es so ergangen. Wahrscheinlich war er aus diesem Grunde sauer.
    Carrie schloß auf, und die Lehrerin betrat den Klassenraum. Sie schüttelte den Kopf. »Weshalb sondert ihr euch eigentlich von den anderen ab?« beschwerte sie sich. »Zudem schließt ihr noch die Tür. Was soll das alles?«
    »Das geht Sie nichts an«, erklärte Ronny Wilder und baute sich vor Caroline Graves auf.
    »Ronny, sei friedlich. Ich weiß, daß du Muskeln hast. Aber strenge deine geistige Potenz auch einmal aa«
    »Was soll das heißen?«
    »Genau das«, erwiderte die Lehrerin und schob sich an dem jungen Mann vorbei.
    Sie trug einen flotten Hosenanzug und eine weiße Bluse unter der Jacke. Das brünette Haar hatte sie hochgesteckt. Auf dem Kopf wurde es durch bunte Klammern und Spangen gehalten. Ihr Gesicht war fein geschnitten, die Augen groß und dunkel, und ihr schlanker Körper besaß die Biegsamkeit einer Gerte.
    »Was gab es so Wichtiges zu besprechen?« erkundigte sie sich und schaute in die Runde.
    »Wir unterhielten uns über das Fest«, erwiderte Carrie.
    »Und deswegen bin ich gekommen.« Caroline Graves schaute auf die Uhr. »Es wird allmählich Zeit. Die meisten Eltern sind schon da, die Aula ist fertig, und die Wagen, die das Essen bringen, rollen auch in einer halben Stunde an. Im Park stellen sie schon die Reisighaufen für die ersten Feuer zusammen, sogar die alte McQuade ist gekommen.«
    »Die Wahrsagerin?« fragte Julie.
    »Ja.« Caroline lachte. »Sie hat es sich nicht nehmen lassen. Der Andrang ist groß.«
    »Zu der gehe ich«, sagte Ronny, nickte den Freunden zu und verschwand pfeifend.
    Carrie wollte ihn noch zurückhalten, doch da war er schon aus ihrem Blick.
    Die Lehrerin blieb stehen, schüttelte den Kopf, stemmte die Hände in die Hüften und wunderte sich. »Was ist eigentlich mit euch los?« fragte sie.
    »Wieso?«
    Sie schaute Rusty Keene, den Frager, an. »Ihr seid so komisch, so still, so anders…«
    Keene hob die Schultern. »Kann ich nicht behaupten, wirklich nicht. Oder was meint ihr?«
    Allgemeines Kopfschütteln.
    »Doch, Kinder!« Caroline beharrte auf ihrem Standpunkt.
    »Vielleicht geht uns der ganze Kram auf den Wecker«, sagte Paul Frye und rutschte von der Tischkante. »Das war doch sonst nicht.«
    »Wir sind eben älter geworden.«
    Caroline lachte. »Das glaube ich euch nicht. Wenn es etwas zu feiern gab, habt ihr nie gefehlt. Wie ich es sehe, stellt das Fest in diesem Jahr alles andere in den Schatten.«
    Sie erntete kaum eine Reaktion auf ihre optimistischen Worte. »Meine Güte, seid ihr Trauerklöße.« Die Lehrerin schüttelte den Kopf. »Wollt ihr überhaupt mitmachen?«
    »Klar, natürlich«, sagte Julie.
    »Das schien mir nicht so klar zu sein. Ihr seid die letzte Klasse, werdet entlassen, da müßt ihr mit gutem Beispiel vorangehen, das ist Ehrensache.«
    Niemand sprach dagegen. Rusty
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