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Blutige Verfuehrung 4

Blutige Verfuehrung 4

Titel: Blutige Verfuehrung 4
Autoren: Ina Cult
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durfte. Nicht in diesem Moment, deshalb flüsterte ich:
    "Orlando, bitte, ich brauche dich." Er lächelte und begann, seine Bewegungen wieder zu verstärken. Dieses Mal war ich darauf gefasst, meine Gefühle besser zu steuern und ich konnte den Orgasmus in vollen Zügen genießen. Auch meine Fänge waren ausgefahren und ich sah, dass ich Orlandos Brust tiefe Kratzer zugefügt hatte, die ebenfalls bluteten. Das ganze Badezimmer war unter Wasser und Orlando sagte, als er sich zurückzog:
    "Du bist meine Blutbraut, auf die ich Jahrhunderte gewartet habe. Egal, ob du die Fürstin von Gradara bist und einen anderen Vampir heiraten wirst, wir werden für die Ewigkeit mit einander verbunden sein."
    Er nannte mich seine 'Blutbraut', aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass Orlando nur deshalb meine Sexwünsche so bereitwillig erfüllte, weil ich die Principessa di Gradara war. Er wollte teilhaben an meiner Macht, die ich erst einfordern konnte, wenn die Clans wieder vereint waren. Das war sein Ziel. Vielleicht war es aber nur das Ziel seiner ehrgeizigen Mutter Fiorina, die ihren Sohn auf dem Fürstensitz sehen wollte. Man hatte mich vor ihr gewarnt. Ich war mir unsicher, wie ich Orlando einschätzen sollte.
    Die Sexspiele mit ihm befriedigten meine Wünsche in jeder Hinsicht, doch ich fühlte keine Liebe für ihn. Darüber war ich sehr froh. Denn mein Herz gehörte Nicholas. Wenn es mir gelingen würde, ihn in den Clan zu holen, dann gäbe es nur noch ihn an meiner Seite. Das war mein größter Wunsch.
    Doch durch diese unglückliche Entführung seiner Schwester rückte dieser Wunsch erst einmal in weite Ferne. Eine Lösung war mir bisher noch nicht eingefallen.
    "Deiner Mutter geht es übrigens besser!", sage Orlando beiläufig, während er sich wieder anzog.
    "Willst du sie nicht einmal besuchen?"
    "Doch", sagte ich kleinlaut, denn ich wusste ja, dass man das von mir erwartete. Ich hatte aber keine große Lust, mich an das Bett einer kranken und mir noch immer fremden Frau zu setzen, die mir nie eine Mutter gewesen ist. Jetzt trank sie das kostbare Jungfrauenblut und Mimi wurde dadurch sicher immer schwächer. Allein für diese Tatsache hasste ich sie. Doch ich überwand mich und sagte zu Orlando:
    "Ich werde einen dieser Blumensträuße nehmen und ihn ihr vorbeibringen."
    Orlando nickte zufrieden.
    Meine Mutter lag in einem abgedunkelten Raum, der intensiv nach Mottenpulver roch. Ich hielt einen Augenblick den Atem an, als ich in der Türe stand. Sie war allein. Ich ging auf das Bett zu und hielt ihr meinen Strauß entgegen. Ich sagte:
    "Hallo, Mutter, wie geht es dir?" Ricarda öffnete ihre schweren Augenlider einen Spalt und sah mich mit farblosen Augen an. Sie antwortete nicht gleich. Ich legte ihr die Blumen auf ein kleines Schränkchen, das neben dem Bett stand und setzte mich auf einen Stuhl, der wohl für Besucher bereitgestellt war. Sie drehte mir langsam ihr Gesicht zu und sagte so leise, dass ich es kaum verstehen konnte:
    "Ich danke dir für das Blut, das du mir besorgt hast. Es wird mich vielleicht wieder auf die Beine bringen." Ich wollte protestieren, denn nicht ich, sondern Orlando war derjenige, der die Jungfrau gekidnappt hatte. Doch ich ließ es dann sein, denn ihr dankbarer Blick ruhte auf mir und ich fühlte, dass sie wirklich glaubte ich hätte das für sie getan. Ihre Mundwinkel waren feucht und auf der Stirn standen Schweißtropfen. Ich nahm ein Tuch, das an ihrem Kopfende bereit lag und tupfte sie vorsichtig ab. Sie war so zerbrechlich wie eine Porzellanpuppe und ihre Hände, die ausgestreckt auf der Bettdecke lagen, schienen durchsichtig zu sein. Man konnte jeden einzelnen Knochen unter der pergamentartigen Haut erkennen.
    Meine Mutter war mit etwa 18 Jahren zum Vampir geworden und mein Vater war ihr Schöpfer gewesen. Sie wurde vom Clan der Visconti angenommen und dort genau wie ich einer weiteren Umwandlung unterzogen. Das hatte mir Orlando während der Fahrt nach München erzählt.
    Als sie dann meinen Vater heiratete und mit mir schwanger wurde, geriet ihr Blutkreislauf durcheinander. Denn, was niemand vorher gewusst hatte war, dass meine Mutter eine so seltene Blutgruppe hatte, die sich überhaupt nicht mit dem Vampirblut vertrug. Sie erhielt deshalb in einem Krankenhaus in München mehrere Transfusionen menschlichen Blutes, das ihr das Überleben sicherte.
    Doch als ich geboren wurde, verlor sie so viel Blut und musste erneut Transfusionen bekommen. Ich hatte nur so wenig Vampirblut in
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