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Blutige Verfuehrung 4

Blutige Verfuehrung 4

Titel: Blutige Verfuehrung 4
Autoren: Ina Cult
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    "Geliebter Nicholas. Deine traurige Nachricht kann ich kaum fassen. Hoffentlich finden sie deine Schwester bald. Du fehlst mir so. Alles Liebe Lucia."
    Mir musste möglichst bald etwas einfallen, wie ich das Mädchen retten konnte. Das war die einzige Lösung für dieses Problem. Doch eine ganze Familie von Vampiren war daran interessiert, dass das nicht geschah. Ich musste mir eine gute Strategie überlegen, bevor es für 'Mimi' zu spät war. Vielleicht konnte ich sogar eine oder einen Verbündeten finden, der mir helfen würde dieses arme Ding wieder nach München zurückzubringen.
    Ich dachte fieberhaft nach, doch ich wusste viel zu wenig über die Fähigkeiten meiner Familienmitglieder. Obwohl ich jetzt selbst ein Vampir war, mit der Gabe viel schneller zu laufen als Sterbliche, besser zu hören, in der Dunkelheit besser zu sehen und nicht mehr auf feste Nahrung angewiesen zu sein, hatte ich bei Orlando bemerkt, dass er sich auch irgendwie in meine Gedanken einklinken konnte. Er wusste immer genau, was ich vorhatte oder worüber ich gerade nachdachte. Das machte ihn mir unheimlich. Vor ihm musste ich auf der Hut sein. Gerade, als ich noch über ihn nachdachte, klopfte es an meiner Türe.
    Orlando stand wieder auf der Schwelle und blickte neugierig zu mir herein.
    "Geht es dir wieder besser?", fragte er und kam zu meinem Bett.
    "Der Chef hat befohlen, dass du dich nicht um unseren neuen Patienten kümmern sollst. Lucrezia und Mario machen das hervorragend."
    "Ja, ich bin so froh darüber.", sagte ich und sah Orlando erleichtert an.
    "Ich habe eine Überraschung für dich.", sagte Orlando mit Strahlen in den Augen.
    "Da bin ich aber gespannt!"
    "Du wirst morgen Nacht mit uns zum ersten Mal auf die Jagd gehen und ich rate Dir, dich in unserer Kleiderkammer zu bedienen. Leider hast du ja keine Gelegenheit gehabt, in München shoppen zu gehen." Das war natürlich ein Ablenkungsmanöver, für das ich jedoch dankbar war, enthob es mich doch dem Zwang, ständig nachzudenken und weiter zu grübeln.
    "Was brauche ich denn?", fragte ich ziemlich ratlos.
    "Es wird in eine sehr große Discothek gehen, die am Wochenende meistens sehr voll ist. Das gibt es hier in Brasov nur ein Mal. Wir sind selbst noch nicht oft da gewesen, aber es hat einen sehr guten Ruf."
    "Und ausgerechnet dort wollt ihr Opfer finden?", fragte ich ziemlich verstört.
    "Ist das nicht zu riskant?"
    "Nein", antwortete Orlando lächelnd.
    "Dort wo man uns am wenigsten vermutet, gibt es immer die beste Beute! Suche dir also irgendetwas Nettes aus, aber nicht zu nuttig, denn dort ist Eleganz angesagt."
    Aha, er hält mich für nuttig, schoss es mir durch den Kopf. Meine Kleidung war eigentlich immer einfach und schnörkellos. Dass sich mein Busen so stark entwickelt hatte und ich eine extrem schlanke Taille besaß, war wohl auch meiner Umwandlung und der guten Versorgung mit Blut zu verdanken. Darüber war ich nicht gerade unglücklich. Ich zog alle Blicke der Männer auf mich, egal wohin ich auch ging. Das war Orlando natürlich auch aufgefallen. Vielleicht brauchten sie mich bloß als Aufreißerin, um selbst besser herauszukommen.
    "Jedenfalls ist diese Disco wirklich super crazy mit unglaublich vielen Girls und gut angezogenen Männern. Du wirst wirklich die freie Auswahl haben, wenn du es geschickt anstellst."
    Ich wusste nicht was Orlando mir damit genau sagen wollte, aber ich ging davon aus, dass die Jungs in Rumänien auch nichts anderes wollten als die in München. Ich würde schon auf meine Kosten kommen. Das war immerhin ein kleiner Lichtblick in meiner ansonsten eher tristen Welt. Vermutlich wollten sie mich einfach bei Laune halten, denn die Sache mit Nicholas' Schwester war wirklich eine Katastrophe. Wenn das nicht wieder in Ordnung zu bringen war, würde ich meinem Liebsten nie mehr in die Augen sehen können. Den Verdacht, dass das von Orlando Absicht war, ausgerechnet Nicholas' Schwester zu kidnappen, verwarf ich schnell wieder. Das hätte ich ihm nicht zugetraut und außerdem war dieser Zufall so ungewöhnlich, dass man ihn kaum hätte inszenieren können.
    "Wird Lucrezia auch mit dabei sein?", fragte ich, um dem Gespräch eine andere Wendung zu geben. Ich hatte bemerkt, dass Orlandos Augen mich so begehrlich ansahen, dass mir ein Kribbeln über den Rücken lief.
    "Nein", sagte er. Sie muss bei dem Mädchen bleiben. Nachdem man ihr immer nur eine kleine Menge Blut abnehmen kann, muss sie weiter betreut werden. Sie ist jetzt
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