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Blutige Verfuehrung 4

Blutige Verfuehrung 4

Titel: Blutige Verfuehrung 4
Autoren: Ina Cult
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Clanmitglieder heiraten? Gibt es das überhaupt bei Vampiren?"
    "Du sollst nicht, - du musst -, wenn wir die Macht zurückgewinnen wollen. Denn nur dann gehören die Ländereien, Hotels, und sonstigen Besitztümer wieder den Gradaras, so wie es in den letzten Jahrhunderten der Fall war."
    Ich saß wie versteinert in meinem Sitz. Warum hatte man mir nur die halbe Wahrheit gesagt? Ich würde, wenn überhaupt, nur Nicholas heiraten wollen, ein anderer kam für mich nicht in Frage. Warum konnte nicht er der Fürst der Gradaras werden? Das war zwar eine gewagte Idee, aber unmöglich erschien mir das nicht. Ich sagte deshalb zu Orlando:
    "Mein Fürst heißt Nicholas und ich werde ihn schon überzeugen, dass er sich darauf einlässt."
    Orlando lachte schallend und schüttelte dabei den Kopf.
    "Du bist wirklich naiv, noch viel schlimmer als ich es mir vorgestellt habe. Außerdem gibt es für dieses Problem eine einfachere Lösung: Sieh dir deinen Vater an. Er hat auch noch zwei weitere Frauen in den Clan genommen, damit er seine sexuellen Bedürfnisse ausleben kann. Deine Mutter ist die Fürstin, sie ist eine Visconti – aber sieh sie dir doch an. Glaubst du wirklich, dass er mit ihr viel Spaß hat? Und die anderen Beiden, die sehen doch wenigstens ganz gut aus!"
    Das war gemein – und völlig unmoralisch. Er schlug mir allen Ernstes vor, Nicholas als Zweit- oder Drittmann in den Clan zu holen, für meine sexuellen Bedürfnisse, wenn ich ihn richtig verstanden hatte. Dann sagte er:
    "Außerdem stehe ich und vielleicht noch ein paar andere jederzeit zur Verfügung, alle deine Wünsche zu erfüllen, mögen sie noch so abartig sein."
    Ein dunkles Lachen entstieg seiner Kehle und mir wurde heiß und kalt bei der Vorstellung, dass es in diesem Clan wohl keine Verbote oder Gesetze gab, die meine sexuellen Wünsche einschränkten. Sex und Blut hatte in der letzten Zeit für mich immer zusammen gehört, aber mein Gewissen war dabei nicht gerade rein gewesen. Es war also für einen Vampir völlig normal, mit anderen ein Verhältnis zu haben ohne Reue, ohne Scham.
    Eigentlich hätte ich mich darüber freuen können, doch die Liebe zu Nicholas war für mich etwas ganz besonderes, sie durfte nicht mit den sexuellen Abenteuern, die ich mit anderen Männern oder Vampiren hatte, in einen Topf geworfen werden. Für mich war er das Beste, was mir in meinem kurzen Leben bisher passiert war und das würde ich mir auf keinen Fall nehmen lassen. Seine Liebe war kostbarer als die Befriedigung, die ich durch einen Vampir erfahren konnte. Warum sonst spürte ich diese Sehnsucht in mir, die mir den Schlaf raubte und mir fast die Brust sprengte? Ich wusste nicht, was ich Orlando sagen sollte. Er sah mich mitleidig an und ergänzte:
    "Sie hätten dich viel früher aus der anderen Welt holen sollen, du bist schon ziemlich verdorben für ein Leben als Vampir, aber vertraue mir, ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, dich zu unterstützen und dir Dinge zeigen, die deinen Neigungen sehr entgegenkommen."
    Ein Seitenblick auf Orlando bestätigte meinen Eindruck, dass er damit die Beziehung zwischen ihm und mir meinte.
    "Denn ich habe auf die dich gewartet, wenn auch 5 Jahre in einem Vampirleben kaum eine Bedeutung haben. Und wenn du dann mit den Moralvorstellungen der Menschen endlich fertig bist, kann ich mir nichts Schöneres vorstellen, als mit dir in Gradara ein ausschweifendes Leben zu führen."
    Wenn ich nicht so zornig gewesen wäre, hätte ich über diesen Vorschlag nur lachen können. Ich sagte deshalb:
    "Wie, du hast auf mich gewartet? Wie ist das möglich, du hast mich doch gar nicht gekannt?"
    "Liebe Lucia", sagte Orlando und wandte mir sein Gesicht zu:
    "Seit deine Eltern dich in München dieser Frau überlassen haben, bist du ständig in unserer Obhut gewesen. Jeder aus dem Clan hat dich regelmäßig besucht und überwacht. Nicht so, dass es einem der Menschen aufgefallen wäre. Aber ich kenne alle deine Freunde, deine Vorlieben, deine unbeabsichtigten Opfer und selbst dein Kleiderschrank ist für mich kein Geheimnis gewesen."
    Ich schüttelte ungläubig den Kopf:
    "Ich weiß erst seit ein paar Wochen, dass ich eine 'di Gradara' bin und als Halbvampir geboren wurde. Und erst seit ich in eurem Clan aufgenommen wurde, ist mir allmählich klar geworden, dass das ein Fehler war."
    Orlandos Hand wanderte zu mir herüber, er strich sanft über meine Wange und sagte:
    "Du wirst dich an dieses Dasein als Vampir ganz schnell gewöhnen, denn
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