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Blutige Verfuehrung 4

Blutige Verfuehrung 4

Titel: Blutige Verfuehrung 4
Autoren: Ina Cult
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einmischen, aber du solltest ihr wenigstens die Chance einräumen, Lorenzo wiederzusehen, damit er ihr selbst sagen kann, dass die Verbindung nicht zustande kommt. Sie ist sehr verzweifelt."
    Mein Vater betrachtete eingehend seine Hände, bevor er zu sprechen begann:
    "Wenn das alles ist, was du mit mir zu besprechen hast, kann ich dir sagen, dass hier alles nach Plan läuft. Mario wird mit uns nach Gradara gehen, denn wir brauchen jeden Mann für unseren Kampf. Er wird lernen müssen, dass er keine eigenmächtigen Entscheidungen treffen kann, die den Clan in Schwierigkeiten bringen. Und was die kleine Lucrezia betrifft, muss ich dir leider sagen, dass sie trotz ihrer Unschuldsmine nicht zu unterschätzen ist. Sie sorgt nicht zum ersten Mal für Ärger, denn sie ist eine starke Persönlichkeit und benutzt gerne ihre Tränen, um andere zu manipulieren. Wenn wir erst in Gradara sind wird sich schon ein anderer netter junger Vampir für sie finden, denn die Sache mit Lorenzo hat keine Zukunft. Er ist der zweitgeborene der Visconti und seine Familie wird eine entsprechende Braut für ihn aussuchen. Das war schon immer so."
    Ich nickte nur, schließlich kannte mein Vater die Bräuche besser als ich und Lucrezia. Ich war froh darüber, dass ich mit ihm gesprochen hatte, denn die Angst um Mario war mir jetzt genommen. Er würde wieder in den Clan integriert werden.
    Mein Vater sagte:
    "Konnte ich deine Fragen zufriedenstellend beantworten?" Er erhob sich und kam hinter seinem Schreibtisch hervor, dabei zeigte er auf eine blaugraue Urne, die auf einem kleinen Tisch neben seinem Schreibtisch stand.
    "Darin ist die Asche deiner Mutter enthalten, wir werden sie sobald es geht in Gradara in der Familiengruft beisetzen."
    "Du wirst übrigens mit mir und Orlando zusammen fahren. Die anderen Frauen werden sich mit deinen Cousins zusammen in ein größeres Auto setzen. Der Transport der Wertsachen wird von Spinoza organisiert. Auf ihn ist Verlass. Unsere Abfahrt ist für Übermorgen Mitternacht vorgesehen. Ich hoffe, dass dann alle bereit sind und hier nichts mehr darauf schließen lässt, dass wir mehr als 60 Jahre hier verbracht haben."
    Ich sah meinen Vater erstaunt an.
    "Ja, liebe Lucia, jetzt brechen andere Zeiten an. Wir sollten darauf anstoßen, dass du als Fürstin bald in Gradara den Clan mit mir zusammen leiten wirst. Orlando wird sich dann etwas zurücknehmen müssen. Das wird ihm nicht leicht fallen."
    Er öffnete einen Wandschrank und nahm zwei Gläser heraus.
    "Möchtest du Blut oder lieber Champagner?", fragt er.
    "Bitte Blut", sagte ich und schämte mich ein wenig für meine Wahl. Aber ich hatte schon lange keines mehr getrunken und das raue Gefühl in meiner Kehle war ein untrügliches Zeichen dafür, dass mich schon bald meine Gier wieder einholen würde. Mein Vater schenkte mir ein großes Glas ein und sagte:
    "Auf unser Wohl und dass wir in Gradara keine zu großen Verluste erleiden!"
    "Was erwartet uns denn in Gradara – ich meine, wie viele Gegner sind dort?"
    Der Blick meines Vaters verdüsterte sich, er sagte:
    "Zu viele – aber wir werden siegen. Ich habe eine große Waffenlieferung bereits in unser Hotel bringen lassen. Das wird uns in die Lage versetzen, so viele wie möglich auszuschalten."
    "Heißt das, dass wir mit Gewehren und Pistolen schießen?", fragte ich überrascht.
    "Uns wird keine andere Wahl bleiben, denn alle Verhandlungen sind gescheitert. Doch du wirst bei dieser Aktion nicht dabei sein, das kann ich dir jetzt schon versprechen. Das ist Männersache."
    Ich war etwas erleichtert, aber die Angst, dass unsere Clanmitglieder vielleicht doch besiegt werden würden, beunruhigte mich sehr.
    "Was passiert, wenn wir unseren Anspruch nicht durchsetzen können?" Das war elegant ausgedrückt, denn eigentlich hätte ich fragen müssen, was passiert, wenn wir verlieren? Würde man uns umbringen?
    Mein Vater sah mich resigniert an. Er antwortete:
    "Das wird nicht passieren." Er war sich seiner Sache augenscheinlich auch nicht sicher, aber ich musste mich mit dieser Antwort zufrieden geben. In ein paar Tagen und Nächten würde ich mehr wissen.
    Unsere Unterkunft wurde immer leerer. Es fühlte sich plötzlich so fremd und unheimlich an, dass ich fast froh war, wenn ich tags in meinen Sarkophag kriechen und darin schlafen konnte. Es war viel angenehmer, als ich es mir vorgestellt hatte und ich vermisste mein weiches Bett im Salon überhaupt nicht. Orlando hatte in den letzten Stunden vor dem Einbruch der
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