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Blutige Verfuehrung 1

Blutige Verfuehrung 1

Titel: Blutige Verfuehrung 1
Autoren: Ina Cult
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trinke ich nicht ständig Blut, ich esse ja auch noch andere Sachen, wie du weißt."
    "Ja, ja, blutige Steaks oder Rinderhack, ich weiß.", antwortet Mareike mit angewidertem Gesichtsausdruck.
    "Dass ich nicht plötzlich zur Veganerin werden kann, ist doch klar. Außerdem habe ich beschlossen, ab sofort zu meiner Art zu stehen. Meine Zähne feile ich jetzt nicht mehr ab und die Fänge sind so wie sie sind, lang und spitz. Schließlich werde ich bald meinen Erzeugern gegenüberstehen und was sollen sie von mir halten, wenn ich meine Herkunft verleugne?"
    "Puh, Deine Erzeuger, hoffentlich benehmen die sich auch anständig uns gegenüber!" Mareike sieht mich mit einem Gesichtsausdruck an, den man als blanke Verzweiflung beschreiben könnte. Sie ist immer noch hin und hergerissen, ob sie mir glauben kann oder nicht. Sie hält mich einfach für völlig überspannt.
    "Das weiß ich genau so wenig wie Du, aber sie werden sich doch nicht an meinen Freunden vergreifen! Davon gehe ich aus. Außerdem sind sie ja ganz schön alt, in dem Brief ist von 400 Jahren die Rede, da werden sie schon gelernt haben, wie man sich normal Sterblichen gegenüber benimmt. Überhaupt machst Du Dir viel zu viele Sorgen, anstatt Dich auf eine abenteuerliche Reise zu freuen."
    "Wann willst Du eigentlich losfahren?", fragt Mareike.
    "Na, so bald Ihr mit Eurem Semester fertig seid. Ich gehe nicht mehr zur Uni, ich muss schließlich noch das Auto besorgen und ein paar Geschenke kaufen. Das wird also spätestens in einer Woche sein. Während dieser Zeit werde ich in Eurem Abstellraum schlafen. Meine Hängematte habe ich dabei. Da ist es dunkel und ich werde nicht gestört."
    "Da wird Ben aber enttäuscht sein!", Mareike prustet los.
     "Ich habe nicht gesagt, dass ich keinen Sex mehr will, ich rede nur vom Schlafen!"
    "Okay, das hätte mich auch gewundert. Aber vielleicht ist jetzt Lucky an der Reihe?"
    "Mal sehen, ob er mit all seinen Mädels schon etwas dazu gelernt hat", ich blinzle bedeutungsvoll. "Aber jetzt muss ich mich schminken und anziehen, denn heute Abend gehe ich auf die Piste."
    "Darf man fragen mit wem?"
    "Mareike, du weißt doch, dass ich so etwas gerne dem Zufall überlasse. Wenn man in angesagte Discotheken geht, lernt man auch angesagte Typen kennen!"
    Mareike schüttelt nur mit dem Kopf. Sie kann mich nicht verstehen, wie auch? Meine Wünsche nach gutem Sex und frischem Blut sind nun mal nicht die Sache einer normal Sterblichen. Trotzdem fragt sie mich regelmäßig nach meinen Abenteuern, die ich ihr jedoch nicht in allen Details schildern kann, um sie nicht zu erschrecken. Sie glaubt noch immer, dass meine "Veranlagung", wie sie es nennt, eher eine Spinnerei ist und ich nicht wirklich Blut trinken würde. Aber da irrt sie sich. Mein letzter Lover, der in der Presse als Drogentoter beschrieben wurde, war meinem Blutdurst zum Opfer gefallen. Die Bisse im Oberarm und an den Handgelenken waren von der Polizei als Einstiche von Spritzen interpretiert worden, was sie zum Teil auch waren. Ich suche mir oft Junkies, die weniger Berührungsängste haben und deren Blut mich manchmal noch zusätzlich high macht. Mit Sex haben die auch kein Problem und die Szene in München ist groß. Aber ich muss jetzt wieder vorsichtiger sein, denn noch immer gibt es verdeckte Ermittlungen im Drogenmilieu und deshalb schaue ich mich wieder einmal in einer Edeldisco um.
    Die Sache mit Achim war wirklich ein Ausrutscher, er sollte eigentlich nur als Sexpartner und Tänzer für meine langweiligen Abende taugen. Doch als er mir Ingeborg vorstellte, wurde es für ihn gefährlich.
    Ich gehe ins Badezimmer und benutze heute richtiges Theater-Make-Up, um meine Augenringe zu kaschieren. Mit dem Anbringen von Fake Lashes bin ich eine Zeit lang beschäftigt, aber dann ist mein Blick strahlend und der dicke Lidstrich à la Amy Winehouse gelingt mir besonders gut. Für die Lippen leihe ich mir noch mal Mareikes knallroten Lippenstift. Dann toupiere ich meine Haare wie wild zu einem großen Dutt am Hinterkopf und stecke mir einen goldenen Reif hinter die Ohren. Die viermal um den Hals geschlungene schwarze Perlenkette meiner Oma macht mich sicher zur Dramaqueen des Abends. Meinen kurzen Rock ergänze ich mit einem schwarzen Paillettenshirt, das an der Hüfte geknotet ist. High Heels und eine schwarze Zotteljacke vervollständigen mein Outfit. Als ich das Badezimmer verlasse und in die Küche stöckle, um mir noch eine Dose Bier aus dem Kühlschrank zu holen, rufen
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