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Blutige Verfuehrung 1

Blutige Verfuehrung 1

Titel: Blutige Verfuehrung 1
Autoren: Ina Cult
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schaltete das Autoradio an, er suchte Bayern 3 und drehte voll auf. Sie spielten gerade Hits aus den 80ern. Ich konnte die Musik kaum ertragen, weil ich mir noch immer den Kopf zerbrach, wie ich es neben Ikarus aushalten sollte, ohne rückfällig zu werden. Wenn er mir so bereitwillig sein Blut gab, war er eine ständige Verlockung für mich. Und die Reise in die Karpaten war lange. Ich versuchte diese Gedanken zu verscheuchen und stattdessen an Nicholas zu denken. Er würde auf mich warten und ich wollte auch so schnell es ging zu ihm zurückkehren. Doch die Reise nach Rumänien war unaufschiebbar und sie konnte länger dauern, als erwartet. Es hing einfach davon ab, wie schnell ich meine leiblichen Eltern finden würde und was sie mir zu sagen hatten. In dem Brief, den sie mir geschrieben hatten, gab es nur eine vage Andeutung, dass dieses Treffen nicht nur für mich sondern auch für den ganzen Clan von großer Wichtigkeit war. Meine ganze Zukunft sollte davon abhängen. Mir war jetzt schon angst und bang, was dort auf mich zukommen würde.
    Als wir endlich in die Schleißheimer Straße einbogen war es schon Abend. Ikarus musste mehrmals hin- und herfahren, um einen geeigneten Parkplatz für das große Auto zu finden. Dann gingen wir gemeinsam zurück zur WG. Mareike öffnete uns die Tür, sie sah uns neugierig an, nachdem Ikarus noch immer mit nacktem Oberkörper herumlief, sein zerknittertes T-Shirt in der Hand. Er ließ uns beide im Gang stehen und verschwand im Badezimmer. Mareike grinste mich an.
    "Hast du mir was zu erzählen?"
    "Na ja, der Benz steht unten. Wenn du ihn anschauen willst, können wir ja runtergehen."
    "Ich schaue ihn mir später an." Sie deutete in Richtung Badezimmertür.
    "Hat er sich anständig benommen?", fragte sie mit einem verschwörerischen Blick auf mein zerknittertes Kleid.
    "Ja, ja", antwortete ich so unverfänglich wie möglich. "Es war heute schrecklich heiß und wir waren noch kurz schwimmen."
    "In der Isar, die ist doch noch arschkalt?", wollte sie wissen.
    "Nein, im Feldmochinger See, der war eher lauwarm." Wir lachten beide und gingen in die Küche. Ich konnte Mareike unmöglich erzählen, dass ich jetzt auch noch mit Ikarus geschlafen hatte. Mareike war ja bereits mit Ikarus liiert gewesen, sie kannte sicher seine schnelle Art, zur Sache zu kommen. Ich wollte es ihr ersparen, sich mit mir darüber auszutauschen und mich womöglich in dieser Geschichte auch noch als Siegerin zu sehen. Vor ein paar Tagen war es Ben gewesen, den ich verführt hatte und aus Lukas' Bemerkungen konnte ich schließen, dass ich in seinem Zimmer ein gern gesehener Gast wäre. Doch dieser Versuchung würde ich nicht auch noch nachgeben. Mareike sagte, als ich nicht mehr erzählte:
    "Mein Semester ist morgen zu ende und ich glaube Ben ist auch fertig. Dann könnten wir ja am Samstag bereits abfahren."
    "Das wäre perfekt", antwortete ich, "ich muss mir nur noch ein paar Sachen zum Anziehen kaufen. Ich habe von zuhause kaum etwas mitgebracht und zu meiner Großmutter gehe ich bestimmt nicht zurück, um Kleidung zu holen." Mareike nickte verständnisvoll.
    "Dann gehst du morgen also shoppen?"
    "Ja", sagte ich gedehnt, "und ich werde mir lauter geile Sachen kaufen! Vielleicht können wir uns nachmittags in der Fußgängerzone treffen, dann kannst du dir auch was aussuchen. Auf meine Kosten natürlich." Mareike umarmte mich stürmisch.
    "Das ist eine Super-Idee!", sagte sie. "Aber jetzt werde ich anfangen, meinen Koffer zu packen."
    Ich zog mich in meine Besenkammer zurück und warf mich in die Hängematte. Ich musste jetzt unbedingt allein sein, denn die bevorstehende Abreise in die Karpaten zum Schloss des legendären Vampirs Dracula beherrschte meine Gedanken.
    Ende Buch 1
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