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Blutige Tränen (German Edition)

Blutige Tränen (German Edition)

Titel: Blutige Tränen (German Edition)
Autoren: Simon Rhys Beck
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dir’n Vorschlag zur Güte. Hab auch eigentlich keine Lust, dir’n paar zu verpassen. – Du legst dich ein bisschen zu mir, und wenn wir fertig sind, kannste mein Blut trinken.«
    Alex starrte ihn ungläubig an. »Ich bin keine Hure, die man kaufen kann!«
    Preben grinste hinterhältig, und der Vampir sah, dass ihm einige Zähne fehlten.
    »Wenn du keine Hure bist, dann sag mir mal, warum die dich nackt durch die Gegend schleppen?! Die haben dich doch eben gebumst, kannst mir doch nix erzählen ... Ich weiß doch, was se mit Typen wie dir machen ...«
    Seine Stimme versagte, als Alex plötzlich ganz dicht neben ihm war. »Halt verdammt noch mal deine Schnauze!«
    Die Hand des Vampirs lag auf Prebens Kehle, seine Augen funkelten im Dämmerlicht der Zelle. Und doch regte sich Widerspruch in dem grobschlächtigen Burschen. So leicht ließ er sich nicht ins Bockshorn jagen. Auch wenn er, verdammt noch mal, nicht gesehen hatte, wie der Vampir auf ihn zugesprungen war. Er war zu schnell gewesen!
    »Was haste denn gegen den Handel, häh? – Ich bin so gut wie tot, mein Blut kannste haben. Aber dafür will ich noch einmal etwas Spaß haben. Kannste mir doch auch nicht verübeln!«
    Alex hätte ihm am liebsten die Faust ins Gesicht gehämmert, um ihn endlich zum Schweigen zu bringen. Stattdessen legte er sich langsam neben den großen Mann, drückte ihn fast sanft zu Boden. Er betrachtete ihn mit gelindem Widerwillen.
    »So, ein bisschen Spaß willst du also ... den kannst du haben ...«
    Preben entspannte sich ein wenig, seine großen, schwieligen Hände legten sich auf Alex’ glatte Haut. Er stöhnte erwartungsvoll, als sich das Gesicht des Vampirs dem seinen näherte. Doch statt auf seinen breiten Mund, legte Alex die Lippen auf Prebens Hals. Mit der Zunge ertastete er die Halsschlagader und ohne weitere Umstände durchbrachen seine Zähne die dünne Haut.
    Preben keuchte, klammerte sich an Alex fest. Pure Lust schüttelte seinen schweren Leib, Flammen züngelten durch seinen Geist, er war ein einziges großes Feuer, spürte, wie Alex’ ihn langsam versengte. Doch er wehrte sich nicht.
    Lange dauerte es nicht bis Alex fertig war; und als der letzte Herzschlag des Mannes verklungen war, setzte er sich vorsichtig auf. Prebens Körper sank schlaff in sich zusammen. Achtlos ließ Alex seinen Kopf auf den Steinboden knallen.
    »Entschuldige, ich bin ein schlechter Geschäftspartner ...«
     
     
     
     

7
    Müde öffnete Jessica die Tür zu ihrem Arbeitszimmer und schaltete den Computer an. Dann ließ sie sich auf einen der bequemen Sessel in der Ecke fallen und schloss für einen Moment die Augen. Warum nur hatte sie den Auftrag angenommen? Sven und sein Partner hätten sicher auch andere Webdesigner gefunden, die den Auftrag hätten erledigen können. Sie seufzte theatralisch. Aber Sven hatte sie mal wieder herumgekriegt. Wenn er sie mit seinen braunen Hundeaugen ansah, wurde sie immer schwach; vor allem, wenn er sie anflehte und ihr versicherte, dass dies der wichtigste Auftrag in seinem Leben war.
    Dabei war sie nicht einmal an dem Geld interessiert, das für sie heraussprang – zumindest nicht primär. Sie wohnte auf dem Gut ihrer Eltern, zwangsweise , wie sie scherzhaft sagte; in Wirklichkeit konnte sie sich gar nicht vorstellen, von hier wegzuziehen. Und da ihre Eltern sich einen Jugendtraum erfüllt und sich ein kleines Häuschen in der Schweiz gekauft hatten, musste ja jemand das hübsche Landschlösschen betreuen.
    Alex’ kleines Schloss rief sie sich in Erinnerung. Aber das wussten nur die wenigsten.
    Der Computer machte ein kleines unwilliges Geräusch, als habe er einen Schluckauf und zeigte an, dass er eine Botschaft für sie ausspucken wollte. Wieder seufzte Jessica und fühlte sich wie eine alte Frau, als sie sich mühevoll aus dem Sessel herausquälte, um die Mail abzurufen.
    »Jessy – Brian ist nach Schottland gereist, wegen Alex’ Verschwinden. Ich mache mir Sorgen. Können wir uns heute noch treffen? Julian« 
    Wenn er sich doch nur einmal solche intensiven Gedanken um mich machen würde , dachte Jessica. Sie unterdrückte ihren Ärger, denn im Grunde war sie froh, wenn Julian sich bei ihr meldete. Er war beruflich meist ebenso eingespannt wie sie, und ihre Treffen waren in der letzten Zeit seltener geworden. Und außerdem teilte sie seine Sorge – es war schon eigenartig: Alex’ Verschwinden und dann Brians plötzliche Reise nach Schottland ... Was konnte dahinter stecken?
    Sie setzte sich an
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