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Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Titel: Blutige Fehde: Thriller (German Edition)
Autoren: Stuart Neville
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Schritte. Irgendetwas schurgelte und ächzte, als es über die Ladefläche des Lieferwagens gezogen wurde. Irgendwelche Stimmen stießen nervös tuschelnd Befehle aus. Die Augen des Cops starrten McSorley unverwandt an.
    Eine Stimme sagte: »Auf drei. Eins, zwei … und hoch!«
    Der Focus schwankte und sank auf die Hinterachse, als etwas ungeheuer Schweres in den Kofferraum gehievt wurde.
    »Was zum Teufel war das denn?«, fragte Comiskey.
    Hughes wandte sich auf seinem Sitz um, aber das Paket im Kofferraum versperrte ihm die Sicht. Im Rückspiegel beobachtete McSorley, wie das Licht sich veränderte. Am liebsten hätte er laut losgeflennt, aber er riss sich zusammen. Wieder hörte er Füße schlurfen und etwas scheppern, als jemand wieder in den Lieferwagen stieg. Die Kofferraumklappe wurde heruntergeschlagen, und McSorley sah durch die Heckscheibe die Polizistin und neben ihr einen muskelbepackten Mann. Die Hutablage war nicht vollständig heruntergeklappt, etwas darunter drückte sie nach oben.
    Die Polizistin trug eine längliche Sporttasche, der Hüne hob ein automatisches Gewehr. Es sah aus wie das Heckler & Koch G3, das McSorley vor Jahren einmal hinter einem Pub in Newry abgefeuert hatte. Der Mann tauchte an der Beifahrerseite auf und richtete das Gewehr auf McSorley.
    McSorley spürte, wie Tränen in seinen Augen brannten. Auf keinen Fall würde er jetzt losheulen. Er unterdrückte die Tränen. Die hintere Beifahrertür ging auf. Er blickte sich über die Schulter um.
    Die Polizistin streckte den Arm hinein und ließ etwas schweres Metallenes fallen. Dumpf schlug es zwischen Hughes’ Füßen auf der Fußmatte auf.
    »Ach du Scheiße«, stieß Hughes hervor. Er wandte sich von dem Ding, was immer es sein mochte, zur Seite ab, bis er sich hinter McSorley befand.
    Die Polizistin warf noch etwas hinein. Es polterte gegen den ersten Gegenstand.
    »O mein Gott«, jammerte Hughes leise.
    Die Frau zog ein Paar länglicher Zylinder aus der Tasche. McSorley starrte sie einen Moment lang an und marterte sein Hirn, um zu begreifen, was sich hier abspielte. Dann erkannte er den Doppellauf einer Schrotflinte. Sie stellte die Waffe mit dem Kolben nach unten in den Fußraum und ließ die langen Läufe zwischen Hughes’ Oberschenkel kippen.
    »Scheiße, das ist ja eine Waffe«, rief Hughes, als die Tür zuschlug. »Was ist hier los, Eugene?«
    McSorley starrte wieder den sonnenverbrannten Cop an. Der Cop zwinkerte ihm grinsend zu und schloss die Fahrertür. Er hielt die Wagenschlüssel hoch, zeigte sie McSorley und schnippte zweimal dagegen. Die Schlüssel klimperten. Dann legte der Cop den Schlüsselbund auf die Motorhaube, direkt vor die Scheibe.
    »O Gott«, keuchte McSorley.
    »Was machen die, Eugene?«, fragte Comiskey.
    »Gütiger Gott im Himmel.« McSorley bekreuzigte sich. Seine Blase drohte zu platzen.
    Die beiden Cops, die eigentlich gar keine Cops waren, wie McSorley wusste, stiegen wieder in den Skoda und fuhren los. DerLieferwagen setzte sich vor den Focus. Der Mann mit der Schrotflinte grinste McSorley an. Während er hinten einstieg, hielt er weiter die Waffe auf ihn gerichtet.
    Comiskey zerrte am Türgriff. »Mach die Schlösser auf !«, verlangte er.
    »Kann ich nicht«, jammerte McSorley. Heiße Tränen rannen ihm über die Wangen. »Der Mistkerl hat zweimal abgeschlossen. Zum Aufmachen braucht man einen Schlüssel.«
    Der Lieferwagen fuhr los und beschleunigte rasch. Der Mann mit der Flinte winkte. McSorleys Blase versagte den Dienst.
    »O Gott«, flennte McSorley. »Gütiger Himmel, Jungs.«
    Comiskey schlug mit dem Ellbogen gegen das Fenster. Er versuchte es noch einmal. Hughes nahm die Schrotflinte hoch und rammte den Kolben gegen das Rückfenster.
    McSorley wusste, dass es sinnlos war. »O mein Gott, Jungs.«
    Hughes schlug noch einmal gegen das Fenster, und es zersplitterte. Er wand sich durch das Loch. Comiskey kroch nach hinten, um ihm zu folgen.
    Regengüsse schlierten über die Windschutzscheibe, während der Lieferwagen in der Ferne schon immer kleiner wurde. Brüllend zwängte Hughes seine Schultern durch die Lücke.
    »Mein Gott«, flüsterte McSorley. »Mein Gott, Jungs, die haben uns erledigt.«
    Er registrierte kaum noch das Ploppen der Sprengkapsel. Dann bombte die Faust Gottes ihn ins Nichts.

2
    Detective Inspector Jack Lennon wusste, dass es ein Scheißjob war, aber er war vor eine eindeutige Wahl gestellt worden. Entweder beobachtete er Dandy Andy Rankin und Rodney Crozier dabei, wie
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