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Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Titel: Blutige Fehde: Thriller (German Edition)
Autoren: Stuart Neville
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Fenster aus dem Auge zu lassen, geduckt durch den Verkehr.
    Rankin tauchte wieder auf, er kroch über den Stuhl hinweg auf Crozier zu. Der Größere hob die Hände, war aber zu langsam. Die Klinge drang ihm in den Hals.
    Eine wütende Hupe ertönte, und Reifen quietschten, als Lennon die Straße überquerte. Im Café schrie eine Frau auf. Lennon hob die Glock. Crozier rutschte an der Wand herunter, Rankin war über ihm, das Messer schon wieder stoßbereit erhoben.
    Lennon stemmte sich mit der Schulter gegen die Tür, hob die Glock und zielte auf die Stelle, wo der blutende Crozier lag. Von Rankin keine Spur mehr. Die Frau schrie erneut auf. Lennon ließ die Waffe hin und her schweifen und sah, wie Rankin Sylvia bei den Haaren packte. Sylvia röchelte, die Augen hinter der Brille weit aufgerissen. Rankin hatte sie fest an sich gedrückt.
    Lennon zog seine Brieftasche hervor und klappte sie auf. Er zeigte Rankin den Ausweis und steckte die Brieftasche wieder ein. Er hob die Pistole, legte die Linke zur Unterstützung unter die Rechte und straffte für den Rückstoß die Schultern.
    »Lassen Sie Sylvia los, Andy«, sagte er.
    Rankin machte ein paar Schritte zurück und zerrte Sylvia an den Haaren mit sich. Er warf einen raschen Blick über die Schulter und zog sie hinter der Theke in Richtung Hintertür.
    »Machen Sie das nicht, Andy«, sagte Lennon und folgte. »Der Hinterhof ist zu. Rundherum Mauern. Sie können nirgendwohin.«
    Rankin zog Sylvia, das Messer an die Kehle gesetzt, dicht zu sich heran. Lennon sah etwas Rotes auf ihrer Haut. Er konnte nicht erkennen, ob es Croziers Blut war oder ihres.
    »O Gott, hilf mir doch einer«, jammerte Sylvia.
    »Keine Angst, Sylvia«, sagte Lennon, als er an der Theke war. Er lächelte sie möglichst beruhigend an. »Andy tut Ihnen nichts. Dafür mögen alle hier Sie doch viel zu sehr. Wo sollten die denn Ihr Fish and Chips essen, wenn Ihnen etwas zustieße? Kein Kuchen mehr, keine Wurst zum Abendbrot. Jeder weiß schließlich, dass es bei Sylvia das beste Essen in der ganze Stadt gibt, stimmt’s? Stimmt’s?«
    Sylvia antwortete nicht, und Rankin zog sich weiter zur Tür zurück.
    »Wie sieht das denn dann aus, wenn Andy Ihnen was tut, hm? Der kann sich doch nirgendwo mehr blicken lassen. Nun kommen Sie schon, Andy, lassen Sie Sylvia los. Wir finden schon eine Lösung. Crozier atmet noch. Machen Sie es nicht noch schlimmer.«
    Lennon suchte nach einem Anzeichen für Panik in Rankins sonnengebräuntem Gesicht, fand aber nur tote Augen.
    »Ich schneide dem alten Miststück die Kehle durch«, knurrte Rankin in Sylvias Haar hinein. »Glaubt bloß nicht, dass ich das nicht mache.«
    »Nein«, sagte Lennon und trat einen Schritt näher. »So dumm sind Sie nicht. Jeder weiß doch, wie schlau Sie sind. Sie können hier nicht weg. Und selbst wenn Sie könnten, wohin wollten Sie dann laufen? Das ist nicht der Dandy Andy, den wir alle kennen.«
    »Nennen Sie mich nicht so.« Rankin richtete die Klinge auf Rankin. »Niemand nennt mich in meinem Beisein so.«
    »Tut mir leid.« Lennon hob entschuldigend die Hände, die Glock an die Decke gerichtet. »Ich habe nicht richtig nachgedacht. Bin eben nicht so ein Denker wie Sie. Sie sind hier der Schlaue, deshalb sind Sie ja auch so weit gekommen.«
    Rankin setzte die Klinge wieder an Sylvias Kehle. »Kommen Sie keinen Schritt näher.«
    Lennon blieb stehen. »Sie wissen doch, dass Sie nirgendwo hinkönnen. Sie wissen, dass Sie Sylvia nichts antun können. Dafür sind Sie zu intelligent. Wird allmählich Zeit, dass Sie anfangen nachzudenken, Andy. Was macht man jetzt am besten? Was macht man jetzt am besten?«
    »Zum Teufel noch mal«, stieß Rankin hervor. Der Tod verschwand aus seinen Augen und wurde ersetzt von Angst. Von kindischer Panik und Fluchtgedanken.
    »Ganz ruhig, Andy«, sagte Lennon. Er breitete beide Arme aus, die Glock zielte jetzt auf die Herdplatten und Friteusen hinten in der offenen Küche. »Atmen Sie erst mal tief durch. Lassen Sie uns die Sache in aller Ruhe angehen. Intelligent.«
    Rankin schnaufte heftig, und die Vernunft kehrte auf sein Gesicht zurück. »Na schön«, sagte er. »Wie lösen wir die Sache?«
    »Zunächst einmal lassen Sie Sylvia los«, sagte Lennon. »Dann legen Sie das Messer hin.«
    Ein paar Straßen weiter heulte eine Sirene auf.
    »Sie sind gleich da«, sagte Lennon. »Wäre besser, wenn sich alle bis dahin beruhigt haben, oder? Wenn wir zwei einfach nur zusammen an einem Tisch sitzen und auf die
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