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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller
Autoren: Kyle Mills
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freundlich und entriegelte die Einstiegsluke an der Seite des Flugzeugs. Warum sollte er auch nicht lächeln? Für das viele Geld, das er bekommen hatte, konnte er es sich leisten, höflich zu sein.
    »Wie geht es Ihrer Tochter?«, fragte er, als Fedorov ihr betont vorsichtig dabei half, den Gang hinabzugehen. Die Sache zu erklären war knifflig gewesen. Er hatte drei verschiedene Crews davon überzeugen müssen, dass sie unter
entsetzlicher Flugangst litt und deshalb vom Arzt verschriebene Beruhigungstabletten eingenommen hatte. Zwar hatten ihm alle aufs Wort geglaubt, doch er war sich des Verlusts seiner Anonymität, den ihm diese Geschichte eingebracht hatte, schmerzlich bewusst. Sabbernde junge Frauen, die sich nicht auf den Beinen halten konnten, während man sie an den Arsch der Welt irgendwo in Afrika flog, blieben den Leuten meistens im Gedächtnis.
    »Sie kommt schon wieder in Ordnung«, sagte Fedorov und zwang sich zu einem Grinsen. »Es ist nicht das erste Mal, dass wir das durchgemacht haben, und es wird nicht das letzte Mal sein. Ich schwöre Ihnen, ich weiß nicht, warum sie nicht einfach zu Hause bleibt.«
    Der Pilot nickte verständnisvoll und half ihm, die junge Frau aus dem Flugzeug zu bringen, bevor er ihr Gepäck zu dem Schuppen trug.
    »Wo ist mein Wagen?«, fragte Fedorov einen jungen Mann, der im Schatten des Gebäudes saß. Ein verwirrter Blick war die einzige Reaktion.
    »Ich muss mich um einige Dinge kümmern, bevor wir wieder starten«, sagte der Pilot. »Aber machen Sie sich keine Sorgen. Ich werde nicht losfliegen, bevor Sie hier alles geklärt haben.«
    Fedorov ignorierte ihn. Er packte den sitzenden Mann am Arm und riss ihn hoch. »Ich habe einen Wagen bestellt«, sagte er, wobei er jedes Wort sorgfältig betonte. »Mit Allradantrieb. Wo ist er?«
    »Wagen?«, erwiderte der Mann in einem nahezu unverständlichen Englisch. »Sie kommen.«
    Gott, wie er diesen beschissenen Kontinent hasste. Dieselbe Dummheit, Unehrlichkeit und Faulheit, die es so einfach machte, die Afrikaner auszubeuten, machte es auch schier unmöglich, mit ihnen zusammenzuarbeiten.

    Er ließ die junge Frau los und stieß den Mann gegen die Wand des Gebäudes, während sie zu Boden sank. »Wann? Wann wird mein Wagen hier sein? Wenn Sie glauben, ich werde -«
    Das Geräusch eines nicht allzu weit entfernten Motors ließ ihn verstummen. Während es immer näher kam, wurde jedoch klar, dass es sich nicht um einen, sondern um mehrere Motoren handelte. Er trat hinter dem Schuppen hervor und betrachtete die unbefestigte Straße. Eine lange Reihe von Fahrzeugen tauchte zwischen den Bäumen auf. Zwei Uniformierte auf Motorrädern führten den Tross an, und in der Mitte befand sich eine schwarze Limousine, über deren Kotflügeln zwei Flaggen flatterten.
    »Scheiße«, sagte Fedorov. Er packte die junge Frau und zog sie hoch, während der Konvoi immer näher rückte. Er hatte sich auf dieser Reise bedeckt gehalten, hatte einen seiner zahlreichen Decknamen benutzt, alles bar bezahlt und diesen entlegenen Landeplatz anfliegen lassen, der sich weit entfernt von der Hauptstadt befand. Er wollte sich mit einigen südafrikanischen Söldnern treffen, mit denen er schon früher zusammengearbeitet hatte, sich um Hagarty und Annika Gritdal kümmern und wieder verschwinden, bevor Mtiti überhaupt wusste, dass er hier gewesen war.
    Hinter ihm knallte der Pilot die Luke des Flugzeugs zu, und schon einen Augenblick später begannen sich die Propeller zu drehen.
    Fedorov versuchte, seine neue Lage ruhig zu überdenken und die möglichen Optionen durchzugehen. Er konnte versuchen, in Richtung Flugzeug zu stürmen und darauf hoffen, dass der Pilot die Luke noch einmal für ihn öffnen würde, doch das war eine Alles-oder-nichts-Strategie, die fast keine Aussicht auf Erfolg hatte. Also hob er grüßend die Hand, während die Motorräder an ihm vorbeifuhren.
Ein paar Sekunden später hielt die Limousine an, und ein Mann sprang heraus. Er öffnete eine der Türen im Heck des Fahrzeugs, was offensichtlich einer Aufforderung zum Einsteigen gleichkam.
    Er legte sich einen Arm der jungen Frau um die Schultern, zog sie zur Limousine, schob sie auf einen Sitz und folgte ihr schließlich ins Wageninnere.
    »Ich frage mich«, sagte Umboto Mtiti, als die Tür hinter ihm geschlossen wurde und Fedorovs Pupillen sich mit Mühe an das Halbdunkel im Fahrzeug gewöhnten, »warum Sie mich nicht darüber informiert haben, dass Sie in mein Land kommen
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