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Blutige Erde Thriller

Titel: Blutige Erde Thriller
Autoren: Kyle Mills
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hast?«
    »Ich schätze, wir haben gar keine andere Wahl.«
    Sie ließ ihn los. Er schaltete Trents Telefon an und gab die Nummer der Person ein, die inzwischen neun Nachrichten hinterlassen hatte. Es klingelte nur ein einziges Mal, bevor abgenommen wurde.
    »Scheiße, Stephen, wo waren Sie? Haben Sie meine Nachrichten nicht bekommen?« Die Stimme hatte einen leichten Akzent und war voller Wut. Aleksei Fedorov hörte sich genauso an, wie Josh es sich vorgestellt hatte.
    »Stephen ist tot. Ich habe ihn umgebracht.«
    Ein kurzes Schweigen folgte. »Wer ist da?«
    »Josh Hagarty«, antwortete er und versuchte, seine Stimme vollkommen gefühllos klingen zu lassen. Zweifellos würde Fedorov ihn als denjenigen sehen, der er tatsächlich war - ein amerikanischer Junge Mitte zwanzig, der es nicht im Entferntesten mit ihm aufnehmen konnte. Diesen Eindruck musste er schleunigst ändern.
    Als der Russe wieder sprach, schwang eine Andeutung Unsicherheit in seiner Stimme mit. »Ich habe Ihre beschissene Schwester, Sie Stück Scheiße. Wenn Sie anfangen, irgendwelche Spielchen mit mir zu spielen, schicke ich Sie Ihnen Stück für Stück mit der Post rüber.«

    »Schon klar, Aleksei. Aber ich habe hier einen dreißig Zentimeter hohen Stapel Dokumente aus Stephen Trents Büro, von denen ich annehme, dass Sie sie lieber nicht in aller Öffentlichkeit wiederfinden möchten.«
    »Bullshit. Wie sollten Sie denn da rangekommen sein?«
    »Ich bin an dem Posten vorbeigeschlendert, der sein Haus bewacht, habe Trents Blut von dem Schlüssel gewischt, der zu seinem Aktenschrank gehört, und bin mit den Papieren unterm Arm hinaus spaziert. Waren Sie jemals dort? Die Sicherheitsvorkehrungen sind ziemlich lasch, müssen Sie wissen.«
    Annika nickte beeindruckt. Sein Auftritt als übler Scheißkerl schien besser zu funktionieren, als er erwartet hatte. Wer hätte gedacht, dass die Dinge, die er im Gefängnis gelernt hatte, sich eines Tages als so viel wertvoller erweisen würden als das, was ihm in der Schule beigebracht worden war?
    »Haben Sie auch nur die leiseste Ahnung, mit wem Sie sich hier verdammt nochmal anlegen -«, begann Fedorov, doch Josh schnitt ihm das Wort ab.
    »Ich habe keine Zeit, schwachsinnige Drohungen auszutauschen. Sie sind Tausende von Meilen entfernt und können mir hier rein gar nichts, also halten Sie die Klappe und hören Sie zu.«
    Annika sah tatsächlich ein wenig überrascht aus angesichts der Heftigkeit seines Ausbruchs, doch dann zuckte sie mit den Schultern und hielt die Daumen in die Höhe.
    »Bringen wir die Sache hinter uns, Aleksei. Sie, Mtiti und die Afrikaner sind mir scheißegal. Ich will meine Schwester zurück, und ich will nie wieder einen Fuß auf diesen gottverlassenen Kontinent setzen.«
    »Und was bedeutet das für mich?«, fragte Fedorov.
    »Ich schlage Ihnen einen Handel vor. Sie geben mir
meine Schwester, ich gebe Ihnen die Dokumente, und dann vergessen wir, dass wir jemals voneinander gehört haben.«
    »Woher soll ich wissen, dass Sie keine Kopien gemacht haben?«
    »Wollen Sie mich verarschen? Hier ist nicht gerade an jeder Ecke ein Copy-Shop. Außerdem hat Mtiti im ganzen Land den Strom abgestellt.«
    Das darauffolgende Schweigen wurde nur von Alekseis schweren Atemzügen unterbrochen. Der kontrollierte Rhythmus hatte etwas an sich, das Josh noch mehr ins Schwitzen brachte.
    »Okay. Wie Sie wollen. Wo und wann?«

SECHSUNDVIERZIG
    Aleksei Fedorov beugte sich zum Fenster, als das Flugzeug zum Sinkflug ansetzte, und musterte die staubbedeckte Landebahn, die man dem dichten Dschungel abgerungen hatte. Josh Hagartys Schwester zeigte kein derartiges Interesse. Sie saß zusammengesunken auf dem Sitz ihm gegenüber, und Speichel rann aus ihren Mundwinkeln. Es war schwierig gewesen, die Menge der Tranquilizer richtig einzuschätzen, und er hatte ihr lieber zu viel als zu wenig gegeben.
    Die Reise mit drei sehr teuren Privatflugzeugen hatte mehr als vierzig Stunden gedauert. Jetzt stand er kurz davor, in Afrika zu landen, einer gefährlichen, unberechenbaren Kloake, in der er keine richtige Machtbasis hatte - vor allem nicht, seit Stephen Trent tot war.
    Die Räder setzten auf, und das Flugzeug kam schwankend in der Nähe eines Gebäudes zum Stehen, das nicht viel mehr als ein Schuppen war.
    »Aufwachen«, sagte Fedorov, als er den Sicherheitsgurt der jungen Frau löste. Ihre Augenlider öffneten sich flatternd, als er sie auf die Beine zerrte. Der Pilot erschien in der Tür zum Cockpit, lächelte
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